Vorstellung in Erkner (Oder-Spree) - Neue Warnsysteme an Autobahnen sollen frühzeitig vor Hindernissen warnen

Fr 28.10.22 | 17:47 Uhr
Symbolbild: Ein Schild an der Autobahn (Quelle: dpa/Daniel Reinhardt)
Audio: Antenne Brandenburg | 28.10.2022 | Martin Krauß | Bild: dpa/Daniel Reinhardt

Die Autobahngesellschaft des Bundes will ihre mobilen Absperr-Schilder an Baustellen mit einem digitalen Warnsystem ausstatten. Startschuss für die bundesweite Umrüstung der Tafeln war am Freitag in Erkner (Oder-Spree).

Das neue Kommunikationssystem soll Fahrzeuge somit "frühzeitig und zuverlässig" vor einer Tagesbaustelle warnen, teilte die Autobahngesellschaft mit.

Auffahrunfälle und Staus vermeiden

Das Warnsystem gehöre zu einem kooperativen, intelligenten Verkehrssystem – im englischen bezeichnet als "Cooperative Intelligent Transport Systems" (C-ITS). Mit diesem System sei es möglich, Fahrer vernetzter Fahrzeuge schneller über Verkehrssituationen zu informieren. Dies soll ihnen ermöglichen, frühzeitig abzubremsen und somit Auffahrunfälle und Staus verhindern.

Doch um dies möglich zu machen, muss auch das Fahrzeug mit der entsprechenden Technik ausgestattet sein. Baustellenanhänger sollen mit WLAN ausgestattet werden und können damit ein Warnsignal an Navigationssysteme und Mobilgeräte senden.

Ziel: "sicherere, flüssigere und umweltfreundlichere" Verkehrslage

Ebenfalls soll das digitale Warnsystem langfristig helfen, Autoverkehr und Verkehrssystem effizienter zu steuern und zu planen. Hintergrund sind EU-Richtlinien aus dem Jahr 2010, die unter anderem Priorität auf die optimale Nutzung von Verkehrsdaten legen.

Der digitale Baustellenwarner soll bundesweit auf allen Autobahnen eingeführt werden, teilte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Freitag mit. Mit dem System könne man nicht nur wissen, welche Straßen frei sind, sondern auch Stop-And-Go-Verkehr vermeiden und somit CO2 einsparen, so Wissing. Man könne ebenfalls einen Stau umfahren und weniger befahrene Straßen nutzen. Somit könne man für einen "sichereren, flüssigere und umweltfreundlicheren" Verkehr sorgen, sagte Wissing dem rbb.

Einsatz des Systems auch für Rettungswagen und ADAC

In Zukunft soll das System noch weiter ausgebaut werden. Der nächste Schritt wäre "mit Partnern noch weitere Applikationen zu spezifizieren", sagte der Bundesverkehrsminister. Unter anderem wäre auch das Thema der Bildung von Rettungsgassen wichtig. In Zukunft könnten schneller Gassen gebildelt werden und somit Rettungswagen ihr Ziel schneller erreichen, so Wissing.

Ein Partner des Projekts ist auch der ADAC. Die Pannenhilfe des ADAC soll in Zukunft ebenfalls mit dem Warnsystem ausgestattet werden, um mehr Sicherheit für Mitarbeiter auf der Autobahn zu gewährleisten, so Carsten Schulze vom ADAC. "Für uns ist jetzt wichtig, dass die Hersteller sich auf ein einheitliches System einigen. Dann ist es wichtig, alle Fahrzeuge zu erreichen", so Schulze. Bis Ende 2023 sollen die Warnsysteme bundesweit eingerichtet sein.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.10.22, 16 Uhr

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