Frankfurt (Oder) - Keine erhöhten Maßnahmen nach polnischem Corona-Fall

Do 05.03.20 | 18:43 Uhr
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3D-Grafik von Coronaviren (Bild: imago images/Hollandse Hoogle)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.03.2020 | Bild: imago images/Hollandse Hoogle

Am Mittwoch wurde bekannt, dass der erste polnische Corona-Inifzierte auf seinem Weg nach Cybinka, in der Woiwodschaft Lebus, mit einem Fernbus in Frankfurt (Oder) umgestiegen ist. Das bestätigte der Pressesprecher der Stadt, Uwe Meier, dem rbb gegenüber.*

Die Liste der im Bus mitgereisten Passagieren liegt Meier zufolge der polnischen, jedoch nicht der deutschen Seite vor. Man gehe davon aus, dass, wenn sich unter den Mitgereisten auch Anwohner aus der Region befänden, die polnischen Behörden sich mit entsprechenden Informationen melden würden. In diesem Fall würden die Personen vom Gesundheitsamt aufgesucht und aus das Virus hin getestet werden. Dies geschehe aktuell nicht.

Der Informationsaustausch mit Polen funktioniere gut und auch dort werde die Bedrohung ernst genommen. Der Austausch mit dem Land Brandenburg funktioniere ebenfalls. Hilfsangebote seien vorhanden und demnächst soll auch Schutzkleidung zentral vom Land organisiert werden.

Frankfurt sieht sich vorbereitet

Die Stadt Frankfurt sei auf das Virus gut vorbereitet und sehe sich derzeit nicht dazu veranlasst, weitere Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen. Speziell für Infektionsverdächtige bereitgestellte Krankenwagen wie in der Nachbarstadt Słubice sind Meier zufolge nicht geplant. Die Fahrtwege zu den medizinischen Einrichtungen seien kurz und die Einsatzfahrzeuge schnell genug einsetzbar.

Auch eine eigene Hotline für die zahlreichen Anfragen werde derzeit zwar geprüft, allerdings wolle die Stadt die aktuelle Erreichbarkeit für Anfragen am Gesundheitsamt zunächst nur ausweiten. Nach der Meldung über den infizierten Mann aus Polen sei keine weitere Steigerung der Nachfragen festzustellen. Fahrgäste fragten lediglich nach dem Verhalten am Busbahnhof.

Dort ist Uwe Meier zufolge keine erhöhte Vorsicht geboten, da die Ansteckung nicht über die Luft erfolge. Trotzdem sollten sich Informationsbedürftige online an das Robert-Koch Institut oder das Gesundheitsministerium wenden.

Auch die Versorgung mit Lebensmitteln ist laut Meier unproblematisch. Trotz einzelner Hamsterkäufe melde der Einzelhandel keine Engpässe. Was medizinische Utelsilien betrifft, gebe es aus Kliniken und Praxen ebenfalls keine Warnungen. Alles Nötige sei vorrätig.

Der infzierte Pole soll sich beim Karneval im nordrhein-westfälischen Heinsberg angesteckt haben. Er befindet sich im Krankenhaus von Zielona Góra. Die Familien des Mannes stehe zu Hause in Cybinka unter Quarantäne.  

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.03.2020, 16:15 Uhr

* Mittlerweile heißt es, dass der Patient erst in Polen aus- und nicht in Frankfurt umgestiegen sei. (Anmerkung der Redaktion, 06.03.2020)

2 Kommentare

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  1. 2.

    Es war ein grundlegender Fehler, überhaupt Fasching stattfinden zu lassen.

  2. 1.

    Warum sollten sie auch die Maßnahmen erhöhen, nur weil sich ein Polen in Deutschland angesteckt hat? =D Ist ja eher ein deutscher Fall und kein polnischer ^^
    Wenn die Polen klug sind, erhöhen sie ihrerseits ihre Maßnahmen gegen die deutsche Seuche

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