Banner auf der Stadtbrücke - Frankfurt und Słubice demonstrieren Zusammengehörigkeit

Mi 22.04.20 | 20:41 Uhr | Von Stefan Kunze
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Banner an der Stadtbrücke Frankfurt (Oder): Im Herzen vereint, gemeinsam sind wir stark. Wir sehen uns bald wieder.
Antenne Brandenbug | 22.04.2020 | Bild: rbb/Piotr Zarzycki

Frankfurt (Oder) und seine polnische Nachbarstadt Słubice haben am Mittwoch ein symbolisches Zeichen der Zusammengehörigkeit gesetzt. Weithin sichtbar hängt seit dem Mittag zu beiden Seiten an der Stadtbrücke über die Oder in zwei Sprachen ein Banner mit dem Spruch "Im Herzen vereint, gemeinsam sind wir stark. Wir sehen uns bald wieder".

Banner an der Stadtbrücke Frankfurt (Oder): Im Herzen vereint, gemeinsam sind wir stark. Wir sehen uns bald wieder.
Bild: rbb/Piotr Zarzycki

"Herz der Doppelstadt"

Die Aktion wird von beiden Städten, ihren Stadtverwaltungen und Bürgerinnen und Bürgern der Partnerstädte unterstützt. "Sobald klar war, dass die Grenze geschlossen wird, wussten wir, wir müssen irgendetwas machen - weil die Stadtbrücke das Herz der Doppelstadt ist und weil wahnsinnig viele Menschen im Alltag darüber gehen, und jetzt nicht mehr", sagt Linda Pickny vom Stadtmarketing Frankfurt (Oder).

"Das ist eine Message für beide Seiten, das wir zusammenhalten, auch wenn es sich manchmal anders anfühlt", das Banner solle Mut machen und zeigen, "dass wir gemeinsam das schaffen", sagte sie. "Vielleicht nicht Hand in Hand, aber Seite an Seite." Das Banner habe nicht gemeinsam enhüllt werden können, sei aber gemeinschaftlich produziert und organisiert: gedruckt in Polen, aufgehängt von einem deutschen Unternehmen.

Proteste für Freitag angekündigt

Unter dem Motto "Lasst uns zur Arbeit, lasst uns nach Haus" wollen Bürgerinnen und Bürger am Freitagabend beiderseits der Grenze mit verschiedenen Protestformen ein Zeichen gegen die Grenzschließung setzen. Für Deutschland sind Kundgebungen angemeldet. In Polen, wo Versammlungen nicht gestattet sind, wird dazu aufgerufen, Protestbriefe an den Innenminister, den Premierminister und den Präsidenten zu schicken.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.04.2020, 18:30 Uhr

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3 Kommentare

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  1. 3.

    Ich will mal vom Denken her eine sehr radikale (an die Wurzel gehende) Utopie formulieren:
    Letztlich sind ja Frankfurt (Oder)und Slubice keine Zwillingsstädte, vielmehr sind sie aus einer Stadt heraus entstanden.

    Dass zwei Wege und zwei Städte daraus geworden sind, ist auf das Überbordende der Nationalität zurückzuführen. Letzten Endes kann aber keine Nation "höher" sein als die Einheit einer Stadt. Dieses bedeutet nun keine Grenzkorrektur wie im Denken vergangener Zeiten, sondern dass sich ein Gedankengang wie die Nation hier zurücknehmen muss.

    Dieses gilt für Frankfurt (Oder) und Slubice, es gilt für Gubin und Guben, für Görlitz und Zgorzelec, für Strasbourg und Kehl, im glücklicherweise Vergangenen für West-Berlin und Ost-Berlin und es gilt auch für Jerusalem. Wer wollte als Hauptstadt für sich formulieren, was tausenderlei Einflüsse aus allerlei Richtungen hat?

  2. 2.

    Nein!! Auch auf polnischer Seite soll auch demonstriert werden!!!

  3. 1.

    Sehr gutes Zeichen. Sehr gut, dass protestiert wird!

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