Landrat Kurth: Situation kontrollierbar - Weitere Corona-Fälle an Bernauer Brandenburgklinik

Fr 17.04.20 | 11:47 Uhr | Von Max Horn
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Das Logo der Brandenburgklinik bei Wandlitz zeigt einen Brunnen vor einem Nadelbaum. (Quelle: imago images/Steinach)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.04.2020 | Autor: Max Horn | Bild: imago images/Steinach

In der Brandenburgklinik in Bernau steigt die Zahl der Corona-Fälle weiter an. Dort hatten sich zahlreiche Mitarbeiter und Patienten infiziert, zwei Patienten waren gestorben. Landrat Daniel Kurth hält das Infektionsgeschehen trotzdem für kontrollierbar. Von Max Horn

In der Brandenburgklinik bei Bernau gibt es erneut einen großen Anstieg neuer positiver Corona-Fälle. Nach Angaben des Landkreises Barnim sind dort nun rund 90 Menschen positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Betroffen sind sowohl Patienten als auch Mitarbeiter.

Die Brandenburgklinik in der Waldsiedlung bei Bernau ist ein Rehabilitationszentrum – und kein Schwerpunktklinikum für Corona-Fälle. Doch durch einen Ausbruch Anfang April mit zunächst 30 positiv getesteten Mitarbeitern und 20 positiv getesteten Patienten wurde die Klinik plötzlich zu einem Hotspot des Infektionsgeschehens in Brandenburg. Bis zum Osterwochenende erhöhte sich die Zahl der laborbestätigten Fälle in der Klinik auf 60. Am Ostermontag waren zwei der erkrankten Patienten verstorben.

Landrat: keine externe Hilfe notwendig

"Wir haben im Moment 44 positiv getestete Patienten und 47 Mitarbeitende dort. Wir haben ja über 500 Testungen vorgenommen", sagte der Barnimer Landrat Daniel Kurth (SPD) im Gespräch mit dem rbb, "wir wiederholen diese Testungen auch regelmäßig und deshalb werden auch immer wieder neue Infektionsfälle deutlich. Aber wir sind weit entfernt davon, dass wir jetzt ein weiteres exponentielles Ausbruchsgeschehen haben."

Laut Klinikbetreiber wurden Anfang April die ersten Symptome bei Patienten festgestellt. Daraufhin habe man Massentests veranlasst. Spezialisten des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden, wie etwa am Potsdamer Bergmann-Klinikum geschehen, laut Landrat Kurth bisher aber nicht hinzugezogen. "Wir waren innerhalb von wenigen Stunden dort mit den großen Ausbruchteams. Wir haben Maßnahmen abgestimmt, haben die Patienten kohortiert, haben Kreuzungswege unterbunden", sagte Kurth. "Also insofern, denke ich, haben wir die externe Hilfe nicht gebraucht, sondern haben dort mit eigenen Kräften des Gesundheitsamtes und vor allen Dingen in guter Abstimmung mit der Klinik die notwendigen Schritte eingeleitet."

13.01.2020, Brandenburg, Eberswalde: Daniel Kurth (SPD)
Barnimer Landrat Daniel Kurth (SPD) | Bild: ZB

Grund für den Ausbruch noch unklar

Der Landrat betont dem rbb gegenüber aber auch, "das kann sich immer wieder auch ändern". Es würden ja nach wie vor Patienten von außerhalb an die Brandenburgklinik verlegt. "Wir hoffen aber, dass wir da keinen weiteren Anstieg haben werden", so Kurth.

Der Grund für den Ausbruch ist übrigens unklar. Laut einer Mitteilung des Klinikbetreibers von vergangener Woche geht man davon aus, dass das Virus entweder durch Mitarbeiter eingeschleppt wurde oder durch Rehabilitations-Patienten, die zwar infiziert waren, aber keine Symptome gezeigt haben. Ob die Klinik mittlerweile das Ausbruchsgeschehen genauer rekonstruieren konnte, ist noch unbekannt. Eine entsprechende Anfrage hat das Haus bisher nicht beantwortet.

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Beitrag von Max Horn

4 Kommentare

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  1. 4.

    Ich wurde Anfang Januar aus der Brandenburgklinik entlassen. Muß ich mich sorgen, infiziert zu sein? Symptome habe ich keine.

  2. 3.

    wie schon mal geschrieben bin ich Ende März aus dieser Reha so will ich sie nicht nennen," Geldverdienanstalt" entkommen u. wünsche allen Patienten das sie Lebent rauskommen.und es wundert mich nicht das sie niemanden hinein lassen so könne sie wieder alles unter ihren Teppich kehren,und alles Gute für das arme Personal haltet durch.Was mich auch noch wundert wo ist die Presse!!! Der Landrat??? sehr Fragewürdige Mitteilung.Allen Gesundheit

  3. 2.

    Die Position vom Landrat ist unverantwortlich. Statt kompetente Hilfe vom R-Koch-Institut beizuholen - einfach weiter so.Bei 1500 Mitarbeitern in der Klinik ist das Ausbreitungsrisiko für Bernau und Umgebung besonders hoch. Brauchen wir nicht eine Maskenpflicht im öffentlichen Raum - statt Lockerungen. In Bernau sind ca 1/3 aller Bürgerinnen und Bürger älter als 65 Jahre. besonderes risikiobehaftet.
    Andere machen es erfolgreich vor was man tun muß !
    Was tut die Gesundheitsministerin ? Wird es ein zweites Bergmann-Klinikum ?

  4. 1.

    alles ist noch unbekannt aber Daniel Kurth hält das Infektionsgeschehen trotzdem für kontrollierbar.

    was unbekannt ist , kann man nicht kontrollieren

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