Kultur in der Corona-Krise - Staatsorchester spielt Minikonzerte für Kinder und Senioren

Mo 04.05.20 | 17:59 Uhr
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Fünf Blechbläser des Brandenburgischen Staatsorchesters spielen vor einem Seniorenheim in Frankfurt (Oder)
Audio: Antenne Brandenburg | John-Alexander Döring | 04.05.2020 | Bild: rbb / John-Alexander Döring

Normalerweise füllen die Musiker des Brandenburgischen Staatsorchesters riesige Konzerthallen. Dann mussten sie alle Konzerte wegen Corona absagen. Jetzt haben sie sich angepasst: Sie spielen zu fünft vor Kitas und Seniorenheimen. Von John-Alexander Döring

Auch Musiker haben es schwer in der Corona-Krise: Konzerte sind abgesagt. Gemeinsam proben geht nur über Onlinedienste wie Skype. Aber das Brandenburgische Staatsorchester in Frankfurt (Oder) hat sich etwas Besonderes ausgedacht: Am Montag haben die Bläser in kleiner Besetzung ihr erstes Minikonzert gespielt. Zu fünft musizierten sie vor dem Altenheim am Frankfurter Südring.

Und das Programm mit Evergreens wie "What a wonderful world" kam gut an: Etwa 50 Senioren lauschten auf ihren Balkonen dem halbstündigen Konzert. "Musik muss sein und es ist schön, die alten Melodien zu hören", sagt der 90-jährige Zuhörer Werner Krause.

"Die Welt zu denen bringen, die nicht raus können"

Die Idee für das ungewöhnliche Format hatten die Musiker selbst: "Uns ist es in diesen Zeiten wichtig, die Welt ein Stück weit zu denen zu bringen, die nicht raus können", sagt Anne Kaiser, Direktorin des 1842 gegründeten Orchesters. Von jetzt an wollen die Musiker jeden Tag ein oder zwei Konzerte vor Seniorenheimen und Kitas spielen, natürlich immer in kleiner Corona-Besetzung und mit 1,5 Metern Abstand zueinander.

Ein großes Orchester ganz klein

Am Montag waren die Blechbläser dran, aber in Zukunft sollen auch ihre Kollegen, die Geiger, Cellisten und Schlagzeuger des international bekannten Orchesters, im Fünfer-Ensemble auftreten. Dabei geht es nicht nur um die jungen und alten Zuhörer: Die Orchestermusiker konnten seit Wochen nur über Onlinedienste gemeinsam musizieren. Jetzt seien sie froh, endlich wieder zusammen aufzutreten, erzählt Posaunist Christian Zecher. "Wir freuen uns, wenn es irgendwann wieder richtig losgeht. Aber im Moment ist es vielleicht erstmal unsere primäre Aufgabe, den Menschen durch Musik ein positives Gefühl zu geben."

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1 Kommentar

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  1. 1.

    Die alten Leutchen kommen auch ohne Corona nicht raus, auch nicht zu irgendeinem Konzert. Vielleicht sollten die Millionen Euros für Kultur die Kultur auch einmal regelmäßig zu den Menschen lenken, die es sehr nötig haben?

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