Corona-Pandemie - Erster B.1.1.7-Fall in Frankfurt (Oder) aufgetreten

Fr 12.02.21 | 17:43 Uhr
Klinikum Frankfurt (Oder)
Audio: Antenne Brandenburg | 12.02.2021 | Frankfurt-Sprecher Uwe Meier | Bild: Marie Stumpf/rbb

In Frankfurt (Oder) ist zum ersten Mal die ursprünglich in Großbritannien entdeckte B.1.1.7-Mutation des Coronavirus festgestellt worden. Das bestätigte die Stadtverwaltung am Freitag auf Anfrage des rbb.

Nach Angaben des Stadtsprechers Uwe Meier ist ein etwa 50-jähriger Mann an der Variante B.1.1.7 erkrankt. Der Fall wurde am Donnerstag labormedizinisch bestätigt. Angesteckt habe sich der Monteur bei einem Arbeitsaufenthalt in Westdeutschland.

Derzeit befindet er sich im Klinikum Frankfurt-Markendorf und soll den Umständen entsprechend wohlauf sein. "Der Mann hat sehr umsichtig gehandelt und sich innerfamiliär isoliert", sagte Meier. "Zum Zeitpunkt seiner Infektion hatte er hier keine Kontakte."

Man stehe mit dem Gesundheitsamt des Infektionsortes im Austausch, um dort Kontakte nachzuverfolgen. "Die Lage in Bezug auf den Infizierten hier kann als unter Kontrolle eingeschätzt werden", so Meier weiter. Der Monteur soll das Krankenhaus in der kommenden Woche wieder verlassen können.

Brandenburg-weit wurden bis Mittwoch knapp 50 Fälle der Corona-Mutation B.1.1.7 gezählt, am Freitag nannte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) die aktuelle Zahl 91: "Es ist damit zu rechnen, dass wir da weitere deutliche Zunahmen haben werden." 80 davon beziehen sich auf die sogenannte britische Variante.

Sie gilt als deutlich ansteckender als frühere Corona-Formen. Die meisten Infektionen wurden dem Landesgesundheitsministerium zufolge im Landkreis Barnim und im Kreis Oberhavel festgestellt. Ministerin Nonnemacher geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Weitere Mutanten, wie die zuerst in Südafrika kursierende Variante B.1.351, kommen in bisher Brandenburg weniger häufig vor.

Niedrigster Inzidenz-Wert in der Region

Unterdessen sinkt die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle in Frankfurt (Oder) weiter. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner liegt aktuell bei 26, und damit am zweiten Tag in Folge unter 35. Das entspricht dem derzeit niedrigsten Wert in Berlin und Brandenburg.

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Freitag nach der Beratung des Kabinetts in einer Pressekonferenz, dass er sich perspektivisch vorstellen könne, dass Landkreise oder kreisfreie Städte eigenständig Lockerungen vornehmen könnten, wenn sie drei Tage in Folge unter der 35er-Inzidenz liegen. Das wird aber frühestens mit der nächsten Verordnung möglich sein.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.02.2021, 10:30 Uhr

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