Mögliche Grenzkontrolle nach Polen - In Ostbrandenburg liegen keine Informationen zu Grenzschließung vor

Do 25.02.21 | 15:57 Uhr
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Grenze zu Deutschland.(Quelle: dpa/Stefan Sauer)
Audio: Antenne Brandenburg | 25.02.2021 | Michel Nowak | Bild: dpa/Stefan Sauer

Die Aussage von Innenminister Michael Stübgen (CDU), dass sich Brandenburg auf eine mögliche Schließung der polnischen Grenze vorbereitet, kommt für viele Betroffene offenbar überraschend. So hieß es am Donnerstag vom deutsch-polnischen Polizeizentrum in Świecko wie auch von mehreren Städten im Osten Brandenburgs, dass dazu noch keine Informationen vorlägen.

Teststationen an Grenzübergängen denkbar

Der Innenminister hatte am Mittwoch im Interview mit dem rbb gesagt, dass bereits seit Mitte Januar an entsprechenden Plänen gearbeitet werde. Um für Warenverkehr und Berufspendler das Passieren der Grenze im Fall einer Schließung weiter zu gewährleisten, will Stübgen in der nächsten Woche ein Konzept mit Teststationen an Grenzübergängen vorstellen.

Für die genauen Standorte - beispielsweise für Test-Container - sind aktuell Erkundungs-Teams der Landesfeuerwehrschule unterwegs. Vor allem an stark frequentierten Grenzübergängen wie der Autobahn 12 bei Frankfurt (Oder) sollen die Stationen entstehen. Unabhängig von einer Grenzschließung können sie auch künftig genutzt werden. Als Serviceangebot, um möglicherweise in Kraft tretenden Testpflichten besser nachkommen zu können, wie das Innenministerium am Donnerstag in einem Schreiben mitteilte.

Polen schließt Grenze zu Tschechien und Slowakei

In Polen ist die Zahl der Corona-Fälle in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort bei 147 Infektionen auf 100.000 Einwohner und ist damit mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland. Zuletzt gab es Spekulationen, ob die Grenze von polnischer Seite wie schon von Mitte März bis Mitte Juni im vergangenen Jahr dicht gemacht werden könnte. Polens Regierung hat aber nun mitgeteilt, lediglich seine Grenzen zu den noch stärker von der Pandemie betroffenen Nachbarländern Slowakei und Tschechien ab Sonnabend weitgehend zu schließen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.02.2021, 13:30 Uhr

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6 Kommentare

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  1. 6.

    Das Problem war schon mehrmals in der ganzen Pandemie hier und trifft genauso auch auf das Innland zu. Wie kann es z.Bsp. sein, daß ein großer Landkreis mit zusätzlichen Maßnahmen belegt wird, nur weil in einem Altenheim ein lokaler Cluster die Inzidenz stark nach oben treibt usw.

  2. 5.

    Ja, dann wäre die Logik gegeben. Dann wäre Sie aber in China, hätten eine Null-Fälle-Politik und folglich im Großteil des Landes durch die strikten Abschottungen auch nie eine Pandemie gehabt und hätten wie China ein Wirtschaftswachstum letztes Jahr gehabt - aber das ist hier politisch nicht gewollt und durchsetzbar.

  3. 4.

    "In Polen ist die Zahl der Corona-Fälle in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort bei 147 Infektionen auf 100.000 Einwohner und ist damit mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland."

    Polen ist ein Land mit 40 Millionen Einwohner und so groß wie Spanien. Die Ausprägung der Pandemie ist sehr unterschiedlich und es ergibt überhaupt keinen Sinn die Inzidenz für das ganze Land zu berechnen um Grenzschließungen zu begründen. So ist z.B. die Inzidenz in der Woiwodschaft Warminsko-Mazurskie (weit, weit weg, an der litauischen Grenze) achtmal so hoch wie in der an Deutschland angrenzender Woiwodschaft Lebus. Die Schließung der Grenzübergänge mit einem Mittelwert zu begründen lässt daher jegliche Logik vermissen. Es ist so, als ob man die Grenze zu Frankreich schließen würde, weil in Portugal Inzidenz zugenommen hat.

  4. 3.

    Michael aus Frankfurt,ich stimme Ihnen völlig zu.Fer kleine Grenzverkehr fehlt nicht nur den Polen,sondern auch den meisten Deutschen im Grenzgebiet.Es ist eingegenseitiges Geben und Nehmen zwischen beiden Ländern.Und wenn man die AHA Regeln einhält ist man dort weniger gefährdet,als in vollen Supermärkten in D.,wo kaum einer noch auf Abstandsregeln achtet.

  5. 2.

    Der zweifelhaften Logik von Schließungen der Bundes-Grenzen folgend müssten sofort auch Grenzen zwischen Landkreisen geschlossen werden, um Virus-Ausbreitungen abzuwenden. Zum Beispiel zwischen Oder-Spree (Inzidenz 36) und Spree-Neiße (Inzidenz 104) - und vielen weiteren.

  6. 1.

    Die Grenzen sollten endlich wieder für den Normalbürger geöffnet werden.

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