Vor allem Grundschüler betroffen - Corona-Fälle an Schulen und Kitas führen zu hoher Inzidenz in der Uckermark
In ganz Brandenburg häufen sich die neuen Corona-Fälle. Allein in der Uckermark stieg die Inzidenz innerhalb eines Tages um ein Drittel. Dort sind besonders Kinder und Jugendliche vom Virus betroffen.
Der Landkreis Uckermark verzeichnet aktuell einen besonders sprunghaften Anstieg bei den Corona-Infektionen. Die Inzidenz ist von Mittwoch mit einem Wert von 97,3 auf 142,2 am Donnerstag gestiegen. Betroffen seien dort vor allem Grundschüler, sagte der Gesundheitsdezernent der Uckermark, Henryk Wichmann, dem rbb am Donnerstag.
Spätfolgen der Herbstferien?
An 15 Grundschulen im Landkreis seien Kinder seit der Wochenmitte in Quarantäne geschickt worden. "Wir hatten vor kurzem noch die niedrigste Inzidenz und haben jetzt einen unglaublichen Sprung im Infektionsgeschehen. Am Mittwoch sind sehr viele Kinder aus den Grundschulen und Kitas dazugekommen."
Die hohen Corona-Zahlen in den Bildungseinrichtungen hängen laut Wichmann unter anderem damit zusammen, dass sich Familien etwa auf Reisen in den Herbstferien angesteckt haben. "Es sind aber auch die regelmäßigen Tests, die nach wie vor in Kitas und Schulen angeboten werden, die viele Fälle aufdecken." Allerdings fehle es an flächendeckenden Teststationen im Kreis, um Menschen mit Symptomen zuverlässig zu identifizieren.
Großer Andrang bei den Ärzten
Wichmann appelliert an Eltern, ihre ungeimpften Kinder mit Erkältungssymptomen möglichst nicht in Schule oder Kita schicken und sich telefonisch beim Arzt melden. Zudem sollten die Grundschulkinder freiwillig wieder Mund-Nasen-Schutz tragen. Auch die Quarantäne-Verkürzung mit der Frei-Testung von Kontaktpersonen nach fünf Tagen hält der Gesundheitsdezernent der Uckermark für zu kurz. Oft würden Corona-Infektionen erst am sechsten oder siebenten Tag sichtbar. Zwar leiden die Kinder nur selten unter schweren Symptomen, doch die Gefahr, die hartnäckige, sich schnell verbreitende Deltavariante auf Schwächere und Ältere zu übertragen, bleibe.
Vor dem Asklepios Klinikum in Schwedt bildeten sich am Donnerstagmorgen Schlangen mit Infizierten vor dem Krankenhaus. Thomas Klinkmann, Hygieniker im Asklepios, sagte dem rbb dazu: "Wir haben stationär Patienten zu betreuen und gerade in den letzten Tagen stellen sich in den medizinischen Versorgungszentren auch zunehmend wieder Patienten mit typischen Symptomen vor. Ein Großteil ist auf die kleinen Patienten in der Altersgruppe zwischen fünf und 14 Jahre zurückzuführen."
Sendung: 04.11.2021, 16:10 Uhr
Mit Material von Riccardo Wittig und Magdalena Dercz