Forderung nach Bestandsregulierung - Gewässer- und Deichverband kritisiert neue Biberverordnung

So 24.05.20 | 10:49 Uhr
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Ein Biber auf der Spree (Quelle: DPA/Patrick Pleul)
Bild: DPA/Patrick Pleul

Die Mitte April dieses Jahres in Kraft getretene Biberverordnung des Brandenburger Umweltministeriums sorgt für Kritik. Vor allem im Oderbruch (Märkisch-Oderland) äußern Gewässer- und Deichverband, Landwirte und Jäger Unverständnis.

Schnell und flexibel könne mit den enthaltenden Vorschriften nicht auf Biberschäden reagiert werden, sagt der Biberbeauftragte des Gewässer- und Deichverbandes Oderbruch (Gedo), Michael Saß. Die Verordnung enthalte mehr Einschränkungen als das Vorgängerpapier, erzeuge mehr Bürokratie und Verwaltungsaufwand, ergänzt Hendrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes.

Deutschlands größter Flusspolder stark von Bibern besiedelt

Eine Biber-Bestandsregulierung, statt einer Schadensregulierung fordern Gedo-Geschäftsführer Martin Porath und Jäger im Oderbruch. Der Biberbestand wird dort auf 2.000 Tiere geschätzt, damit gilt Deutschlands größter eingedeichter Flusspolder als am stärksten besiedelt in Brandenburg. Landwirte und Jäger hatten bereits Mitte Mai ihrem Unmut Luft verschafft.

Laut Brandenburger Umweltministerium hat das Land den Wasser- und Bodenverbänden im vergangenen Jahr insgesamt 470.000 Euro für die Regulierung von Biberschäden erstattet, für Präventionsmaßnahmen im ländlichen Raum wurden demnach 620.000 Euro ausgezahlt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.05.2020, 10 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Kann mam von Bibern verursachte Schäden wirklich mit Geld ausgleichen? Ein jahrzehnte alter Baum kann nicht ersetzt werden, der steht der Natur nicht mehr zur Verfügung. Und da der Bibet fällt, wo es ihm gefällt, sehe ich ihn eher als Schädling. Wenn er wenigstens die "Reste" verwerten würde.

  2. 2.

    Gegensätzlicher können die Auffassungen nicht sein. Die einen sind der Meinung es sind immer noch zu wenig Biber und daher müssen sie geschützt werden. Die anderen beklagen das es viel zuviel Biber sind. Das sind auch diejenigen die am meisten mit den Schäden zu tun haben. Die Landesregierung schafft es einfach nicht einen vernünftigen Kompromiss zu finden. Ich finde das unmöglich.

  3. 1.

    Für Bootfahrer und Paddler wird es inzwischen etwa im Gebiet Wolziger See und Storkow bereits lebensgefährlich. Statt zu realisieren idealisiert die Landesregierung. Eine deutsche Krankheit. Ich erwarte schon bald die Meldung,, Paddler von Baum erschlagen den Biber gefällt haben,,,

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