Frankfurter Jurastudentin - Influencerin Lilly Blaudszun berät SPD im Bundestags-Wahlkampf

Di 03.11.20 | 13:22 Uhr
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Lilly Blaudszun, Nachwuchspolitikerin bei der SPD und Influencerin, bei einem Interviewtermin am Ziegenmarkt in Schwerin. (Quelle: dpa/J. Büttner)
Bild: dpa/J. Büttner

Die SPD-Influencerin Lilly Blaudszun berät die Spitze ihrer Partei im Bundestagswahlkampf 2021. Sie soll im Team der Hamburger Agentur Raphael Brinkert Campaining den SPD-Wahlkampf im Internet mitgestalten, wie aus verschiedenen Twitter-Veröffentlichungen vom Montag hervorgeht. Blaudszun soll die Inhalte der Sozialdemokraten für junge Leute verständlich und interessant machen und dafür sorgen, dass diese erreicht werden.

Blaudszun stammt aus Ludwigslust bei Schwerin und studiert Jura in Frankfurt (Oder).

"Ich bin unendlich hyped und dankbar!"

Die 19-Jährige gilt als eine Zukunftshoffnung der deutschen Sozialdemokratie. Ihren Instagram-Account haben rund 15.700 Menschen abonniert. Dort und via Twitter verbreitet sie eine Mischung aus Polit-Informationen und bunten Nachrichten aus ihrem Privatleben. "Ich bin unendlich hyped und dankbar", twitterte die Studentin, die auch im Wahlkampfteam der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern Manuela Schwesig (SPD) für die Landtagswahl im Herbst 2021 mitarbeitet. Zuvor hatte der "Nordkurier" berichtet.

Kritik erntete Blaudszun im August wegen Werbung für eine Laptop-Marke auf ihrem Twitter-Account. Kritiker warfen ihr im Netz vor, käuflich zu sein. Blaudszun erwiderte, sie spende die Einnahmen aus der Werbung an die Bewegung "Seebrücke", die sich nach eigenen Angaben für sichere Fluchtwege und eine Entkriminalisierung von Seenotrettung und Flucht einsetzt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.11.2020

9 Kommentare

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  1. 9.

    Wenn ein guter Anschein alles ist, na dann gute Nacht. Nur schade, dass die Wähler dann zu einer der Sozialismusparteien wechseln, die die Bevölkerung mit ihren obskuren Ideologien und Rechtsauffassungen spalten und die Wirtschaft und damit den Wohlstand gefährden. Ideologien machen einen nunmal nicht satt und die Welt interessiert sich nicht für unseren Sozialismus.

  2. 8.

    Ich finde es nur ehrlich, hier wird von der SPD-Spitze klar kommuniziert wen man eben nicht mehr als Wähler haben möchte. Die hochgelobten systemrelevanten Pflegekräfte, die Supermarktkassiererinnen ,die Jungs von der Müllabfuhr und all die andere prekär beschäftigte Mischpoke, die die Ausfahrt ins Homeoffice verpasst haben, sind eben derart von gestern, das passt halt einfach nicht mehr für eine zukunftsorientierte Splitterpartei. Frau Blaudzun mag eine Zukunftshoffnung sein, sicher aber nicht für die SPD, denn ohne eine Rückbesinnung auf die Stammwählerschaft gibt es keine Zukunft für die Sozialdemokratie.

  3. 7.

    Da muss man aber ganz schön graben um das "pöse Werbepoto" zu sehen. Ehrlich ... dafür bekommt man Geld? Die Firma muss es echt nötig haben. Den Hype versteh' ich nicht. Make Schrott great again.

  4. 6.

    Was qualifiziert denn eine Influencerin (braucht eine Gesellschaft so etwas?)? "Ihren Instagram-Account haben rund 15.700 Menschen abonniert" - also fast keiner. Und wenn sie über die SPD reden will, so ist es ganz einfach: Irgendwann geht auch den Linken das Geld der anderen Leute aus. Frau Schwesig hat ja schon angekündigt, das der Mittelstand zahlen muss - und wenn jemand meint, was geht mich das an, na dann warten sie mal ab...

  5. 5.

    also damit uns die SPD einen wohlfeilen Anschein liefert, den es in Real gar nicht gibt? So funktioniert doch die Showwelt in den sozialen Medien.
    Wie in der Werbung.. riesen Packung halb voll und dafür doppelt so teuer. Wie Erdbeerjoghurt ohne Erdbeeren. Wie der Burger auf dem Plakat. Die SPD, ein verkehrsgünstiges Handwerkerobjekt. (verfallenes Haus an der Hauptsstraße direkt am Bahnhof neben dem Flughafen und Endlager)

  6. 4.

    Ja, es ist traurig. Wenn Ideen und Argumente fehlen, versucht man es mit Werbung und falschen Versprechungen.
    Ist ja fast wie bei Trump.
    Wo sind nur Größen wie Willi Brand und Helmut Schmidt geblieben. In den anderen Parteien sieht es leider auch nicht viel besser aus.

  7. 3.

    Selbst wenn der strategische move aufgeht, wird das Resultat maximal eine Kannibalisierung innerhalb des linken Lagers sein. Eine Influencerin, die Werbeeinnahmen zugunsten der "Seenotrettung" spendet, zieht vielleicht Studentixe von Grünen und Linken ab. Die einfachen Leute (formerly known as: die Arbeiterklasse), die in die Wahlabstinenz oder gleich zur AfD abgewandert sind, bekommt man damit eher nicht zurück. Will man vielleicht auch gar nicht.

  8. 2.

    "Kritik erntete Blaudszun im August wegen Werbung für eine Laptop-Marke auf ihrem Twitter-Account. Kritiker warfen ihr im Netz vor, käuflich zu sein. Blaudszun erwiderte, sie spende die Einnahmen aus der Werbung an die Bewegung 'Seebrücke'"

    So verschieden sind die Menschen; ich hätte an den Werbeeinnahmen keinen Anstoß genommen, wohl aber an der Verwendung.

  9. 1.

    Wenn statt Inhalten jetzt schon Influencer herhalten müssen, muss sich die SPD nicht über die 15% im Wahlergebnis wundern.
    Weiter so!

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