Längere Wege zur Stimmabgabe - Deutlich weniger Wahllokale bei Bundestagswahl im Brandenburger Osten

Mo 26.04.21 | 15:13 Uhr
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Ein Wählerin wirft in einem Wahllokal in der Wallstadtschule ihren Stimmzettel in die Wahlurne. (Quelle: dpa/Uwe Anspach)
Bild: dpa/Uwe Anspach

Die Bundestagswahl im kommenden September wird auch im Osten Brandenburgs anders ablaufen als sonst. In kleineren Dörfern, die weniger als 250 Wahlberechtigte haben, soll es laut Landeswahlleiter Bruno Küpper keine Wahllokale mehr geben. Das entspanne auch die schwierige Suche nach Wahlvorständen. Ob es für mehrere kleinere Dörfer nun ein Wahllokal in der nächsten Stadt oder in der Amtsverwaltung gibt, stehe örtlich noch nicht genau fest, hieß es. Klar sei nur, dass Wähler weitere Wege in Kauf nehmen müssen.

Zudem wurde bestimmt, dass Wahlurnen, in denen weniger als 50 abgegebene Stimmzettel liegen, zukünftig an einem anderen Ort ausgezählt werden müssen, da sonst die Geheimhaltung der Stimmabgabe nicht mehr gegeben sei, hieß es. Experten rechnen damit, dass mit der Veränderung des Bundeswahlgesetzes die Anzahl der Briefwähler steigt und sich damit die Anzahl der Briefwahlbezirke von 500 allein in Brandenburg auf 1.000 verdoppelt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.04.2021, 14:30 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    Ich kann da noch eine Wählerkarte beisteuern, das macht die Sache bestimmt übersichtlicher.
    https://interaktiv.morgenpost.de/landtagswahl-2019-brandenburg-analyse/
    Betietelt: Brandenburg geteilt - rot im Westen, blau im Osten
    SPD und AfD insgesamt nur 2,7% auseinander.
    Ich habe nie gedacht und irgendwie ist das an mir vorbei gegangen, dass es so extrem knapp war. Es könnte also 2021 vielleicht bedingt auch durch Corona leicht "kippen"
    Da kann man schon mal versucht sein ein paar Hindernisse in den Weg zu legen.

  2. 7.

    Nachdem 2019 im Osten Brandenburgs überwiegend die AfD Stärkste Kraft war (und insgesamt in BRBG knapp hinter der SPD lag), betrifft diese Erschwerniss wohl überwiegend jene Wähler.

  3. 6.

    Tja, wo kann man wohl Gesetze finden/lesen, wenn die Bibliotheken alle zu haben? Schon mal im www. oder bei Google versucht? Auf viele Fragen weiß auch das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz eine Antwort, siehe: "gesetze-im-internet.de" In analoger Form könnte auch die Landeszentrale für politische Bildung mit kostenloser Literatur weiterhelfen.

  4. 5.

    Warum wird irgendjemand vom Wahlrecht abgeschnitten? Es gibt doch Briefwahl. Die weiten Wege gehören doch zur Entscheidung auf dem Land zu leben dazu. Wenn der durchschnittliche Wahlkreis 800-1.500 Wahlberechtigte hat ist das in der Innenstadt eine halber Block, woanders halt etwas weiter. Da auch auf Effizienz zu achten ist doch Verantwortung gegenüber den Steuerzahlern zu übernehmen. Auf dem Land zu leben eine Entscheidung einzelner. Und solange das mit der Briefwahl geht sind alle Wahlberechtigten in der Lage zu wählen.

  5. 4.

    wo ist denn das veränderte Bundeswahlgesetz nachzulesen? Ein gutes Vierteljahr davon als Wähler Kenntnis zu erhalten, ist das normal? Zumal noch nicht einmal bekannt ist, wieviel Bundestagsabgeordnete in den neuen Bundestag einziehen. Da ich keine Möglichkeit habe, für einen Bundeskanzlerkandidaten selbst meine Stimme abzugeben, hält sich meine Aktivität in Grenzen.

  6. 3.

    Richtet der Wahlleiter im Land Brandenburg dann ein Fahrdienst zu den weiter entfernten Wahllokalen ein? Oder schließt er die Wähler ohne eigene Fahrzeuge automatisch von der Wahl aus? Herr Küpper hat auch keine Vorstellung, wo sich die zusammengefassten Wahllokale befinden werden. Nun ja das ist typisch für das Land Brandenburg. Und warum findet das Land Brandenburg keinen jüngeren Landeswahlleiter?

  7. 2.

    In MV und in den Altbundesländern gibt es auch kleine Dörfer . Wie macht man es dort ?

  8. 1.

    Auf welches Recht oder Gesetz beruft sich der Landeswahlleiter? Erst werden die Wahlbezirke nach Gutdünken umstrukturiert und nun werden noch ganze Landstriche vom Wahlrecht abgeschnitten? Und warum betrifft das nur den Osten des Landes Brandenburg. Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt? Oder wie ist das zu verstehen?

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