Windenergie in Brandenburg -

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) erforscht und erprobt sensorbasierte automatische Vogelschutzsysteme. Diese sollen verhindern, dass geschützte Greif- und Großvogelarten durch den Betrieb von Windenergieanlagen verletzt werden, wie das Brandenburger Energieministerium am Montag mitteilte.
Das Projekt läuft in Kooperation mit dem Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (KNE) und ist bis Ende 2022 angelegt, wie es hieß. Auftraggeber ist das Brandenburger Energieministerium, das dafür knapp 1,8 Millionen Euro bereitstellt.
Windräder oft Todesfall für Wildvögel
Um die Energie- und Klimaschutzziele zu erreichen, ist demnach der weitere und verstärkte Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergieausbau, zwingend notwendig. Windräder werden allerdings oft zur Todesfalle, nicht nur für Vögel, sondern auch für Fledermäuse.
Die jetzt in Eberswalde zu entwickelnden Schutzsyteme mit Radarsensoren und Kameras sollen zumindest größere Greifvögel erkennen, sobald sie Windenergieanlagen gefährlich nahe kommen und die Windräder dann automatisch abschalten.
Potenzial von Sensoren und Kamaras nutzen
Der Einsatz von fernerkundungsbasierten Vogeldetektionssystemen, insbesondere von aktiven und passiven Sensorsystemen wie Radarsensoren und RGB-Kamerasystemen besäßen das Potenzial, annähernde Vögel frühzeitig und automatisch zu erkennen. Somit könnten Windenergieanlagen rechtzeitig abgeschaltet und in einen sogenannten Trudelmodus versetzt werden, erklärte HNEE-Professor Jan-Peter Mund.
Bislang gebe es laut Energieministerium nur geringe Kenntnisse über die technische Leistungsfähigkeit der marktfähigen und operationellen Systeme. In dem jetzt angelaufenen Projekt sollen deren Genauigkeit und Zuverlässigkeit empirisch nachgewiesen werden. Außerdem sollen sie an konkreten und für Brandenburg charakteristischen Standorten erprobt werden, hieß es weiter.
Sendung: Antenne Brandenburg, 28.06.2021, 11:30 Uhr