Klassenfahrten nach Corona - Schleppender Start für Jugendherbergen in Berlin und Brandenburg

Di 07.09.21 | 13:33 Uhr
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Jugendherberge Bremsdorfer Mühle
Jugendherberge Bremsdorfer Mühle | Bild: Bild: Jonas Metzner

Für Jugendherbergen in Berlin und Brandenburg geht es nach dem langen Corona-Tief langsam wieder bergauf. Seit dem 4. Juni dürfen sie wieder öffnen und haben inzwischen laut dem Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) Berlin-Brandenburg rund 30.000 Übernachtungen verzeichnet. In Vor-Pandemiezeiten seien es etwa 50.000 Buchungen gewesen. Doch der Start lief schleppend, sagt Thomas Schwalm, Vorsitzender des DJH Berlin-Brandenburg. Ein Grund dafür könnte sein, dass Klassenfahrten eine längere Vorlaufszeit brauchen, vermutet er.

Lange war an Klassenfahrten nicht zu denken

Insgesamt 14 Jugendherbergen gibt es in Berlin und Brandenburg. Den langen Lockdown, auch an Schulen, haben sie bitter zu spüren bekommen. An Klassenfahrten war in Zeiten von Digitalunterricht nicht zu denken. Nun aber erhole sich die Nachfrage langsam, sagt Schwalm. "Der September ist ein klassischer Reisemonat. Nach den Sommerferien gehen viele Schulen erst mal auf Klassenfahrt, damit sich die neu zusammengesetzten Klassen kennenlernen und soziale Bindungen aufbauen können."

Jugendherbergen haben kaum Rücklagen

Doch mehr gebuchte Klassenfahrten im September reichen nicht aus, um das Loch in den Kassen der Herbergen zu stopfen. Da Jugendherbergen gemeinnützig sind, dürfen sie keinen Gewinn machen. Das heißt auch, dass sie kaum Rücklagen haben. Bislang musste keine der 14 Herbergen langfristig schließen oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen.

Doch ihr Überleben hängt vom Kurzarbeitergeld ab und das ist bislang nur bis Dezember 2021 genehmigt. Thomas Schwalm hofft, dass das Kurzarbeitergeld bis März verlängert werden würde: "Der Winter ist eben nicht die Hochsaison und der Sommer war für uns zu kurz, um uns für den Winter den Speck anzufressen", sagt er.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.09.2021, 14.10 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Schade nur, dass die SuS von der Lehrerschaft das Messer auf die Brust gedrückt bekommen: Wer nicht geimpft ist muss zu Hause bleiben!

    Das ist Zweiklassen-Gesellschaft und Erpressung!

  2. 3.

    Wohl nie eine schöne Klassenfahrt gehabt. So lange Milliarden für die Auto-Industrie und andere Groß-industrielle da sind, sollten wir auch Geld investieren um Gemeinschaft und Zusammenhalt für die Kinder zu erhalten. Das ist Klassenfahrt heute -> außerschulischen Lernort!!! Und das gibt es nicht nur in Jugendherbergen. Diese Vielfalt an Anbietern muss unbedingt erhalten bleiben! Gerade nach der Pandemie brauchen Kinder diese gemeinsamen Erlebnisse.

  3. 2.

    Tja Christian; überlege einfach mal und/oder wende Dich bei Fragen mal an einen sozialen Verein. VG

  4. 1.

    Klar immer raus mit der Kohle, mir haben's doch.

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