Eberswalde (Barnim) - Deutsche Post öffnet ersten klimaneutralen Zustellstützpunkt in Brandenburg

Do 10.03.22 | 11:38 Uhr
Symbolbild: Mitarbeiter einer Post Partnerfiliale stapelt Pakete. (Quelle: imago images/R. Peters)
Audio: Antenne Brandenburg | 10.03.2022 | Sarah Schiwy | Bild: imago images/R. Peters

Die Deutsche Post AG eröffnet am Donnerstag in Eberswalde (Barnim) ihren ersten "grünen" Zustellstützpunkt im Land Brandenburg. Der klimaneutrale Neubau soll nach Angaben des Unternehmens rund 20 Tonnen CO2 pro Jahr weniger verbrauchen als ein herkömmliches Gebäude. Von dort aus werden die Postsendungen für die Stadt verteilt.

Weniger Briefe, mehr Pakete

Bundesweit will die Deutsche Post bis 2025 insgesamt 280 klimaneutrale Zustellstützpunkte errichten. Sie sind mit Photovoltaikanlage ausgestattet, die ein Großteil der Energie für den täglichen Betrieb erzeugt und damit ohne fossile Brennstoffe auskommt. Zudem versorgt eine Wärmepumpe eine Fußbodenheizung.

Das Unternehmen setze damit nicht nur seine Nachhaltigkeitsstrategie um, sondern reagiere auch auf veränderte logistische Herausforderungen, heißt es in einer Mitteilung. Seit Jahren werden weniger Briefe verschickt, dafür umso mehr Pakete, Päckchen und Warenpostsendungen. Grund dafür ist der wachsende Online-Handel. Dieser Trend sei durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiter verstärkt.

Rekordergebnis mit acht Milliarden Euro in 2021

Die Deutsche Post hatte am Mittwoch in Bonn bekannt gegeben, das beste Geschäftsjahr ihrer Firmengeschichte erzielt zu haben. Der Umsatz konnte 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 22,5 Prozent auf 81,7 Milliarden Euro gesteigert werden. Treiber sei der signifikant angestiegene Welthandel und der anhaltend starke Onlinehandel mit weiter wachsenden Sendungsmengen gewesen, heißt es auf der Internetseite der Post [www.dpdhl.de].

Höhere Kosten wegen Ukraine-Krieg

Allerdings seien die Prognosen für das aktuelle Geschäftsjahr vorsichtiger. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges könnten auch gravierende Folgen für das Unternehmen nach sich ziehen - vor allem für die Luftpost. Finanzvorstand Melanie Kreis wird am Donnerstag auf radioeins vom rbb zitiert: "Erstmal sind die Flugrouten zum Beispiel von Asien nach Europa jetzt deutlich länger geworden, weil russischer Luftraum umflogen werden muss. Das führt dazu, dass ich mehr Kerosin in die Flugzeuge tanken muss. Das führt dazu, dass ich weniger Fracht einladen kann, sodass alleine dadurch und natürlich durch die gestiegenen Kerosin-Kosten alles sehr viel teurer wird."

Ob und wie Kosten an die Kunden weitergegeben werden, wurde nicht angesprochen. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass Lieferungen aus Asien aufgrund der Flug-Umleitungen länger brauchen könnten.

Auch Deutsche Post-Chef Frank Appel glaubt, dass die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Wirtschaftskrise eine ziemlich unübersichtliche sein wird. Er rechnet damit, dass Unternehmen ihre Investitionen verzögern werden. Auch Konsumenten könnten mit Produktkäufen angesichts der Situation in Europa länger warten.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.03.2022, 09:30 Uhr

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