Anonymous bekennt sich - Hacker greifen deutsche Niederlassung des russischen Energiekonzerns Rosneft an

Mo 14.03.22 | 11:57 Uhr
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Industrieanlagen auf dem Gelände der PCK-Raffinerie GmbH. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Inforadio | 14.03.2022 | Alexander Schmidt-Hirschfelder | Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Hackergruppe Anonymous meldet, sie habe die Deutschland-Tochter des russischen Energiekonzerns Rosneft angegriffen, in großem Stil Daten erbeutet und teilweise gelöscht. Die Bundesbehörden bieten dem Unternehmen Hilfe an und warnen andere.

Die Hackergruppe Anonymous hat nach eigenen Angaben die deutsche Niederlassung des russischen Energiekonzerns Rosneft mit einem Cyberangriff attackiert und großen Schaden angerichtet.

Rosneft Deutschland bestätigte am Montagmittag dem rbb einen Hackerangriff. Pressesprecher Burkhard Woelki sagte, das Ausmaß des Schadens sei noch nicht abzuschätzen. Die Raffinerie in Schwedt (Uckermark) sei nicht betroffen, so Woelki. Hier laufe der Betrieb weiterhin, die Versorgung der Region Berlin und Brandenburg sei sichergestellt.

Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigte am Montag Berichte der "Welt" und des "Spiegels" vom Vortag, wonach die Rosneft Deutschland GmbH am Wochenende einen IT-Sicherheitsvorfall meldete.

Anonymous will 20 Terabyte Daten erbeutet haben

Anonymous gab an, die Hackergruppe habe sich insgesamt 20 Terabyte Daten beschafft, darunter auch Back-ups der Laptops von Führungskräften des Unternehmens. Außerdem habe man aus der Ferne 59 iPhones und andere Geräte gelöscht, hieß es. Man werde die heruntergeladenen Daten nun sichten, so die Hackergruppe. Eine Veröffentlichung aller Daten sei nicht geplant.

Rosneft ist Russlands größter Ölproduzent. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Rosneft Deutschland ist an drei deutschen Raffinerien beteiligt, im uckermärkischen Schwedt in Brandenburg (PCK), Karlsruhe (MiRO) und Neustadt an der Donau (Bayernoil).

Der Deutschland-Ableger des russischen Staatskonzerns war nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren für rund ein Viertel aller Rohöl-Importe nach Deutschland zuständig. Damit gehört das Unternehmen zu den Einrichtungen der sogenannten kritischen Infrastruktur. Für solche Firmen bestehen Meldepflichten. Das BSI habe seine Unterstützung bei Analyse und Behebung der Attacke angeboten, hieß es weiter. Man befinde sich im "stetigen Austausch". Burkhard Woelki von der PCK-Raffinerie in Schwedt konkretisierte, dass auch mit dem BKA zusammengearbeitet werde.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat eine Sicherheitswarnung an andere Bereiche der Mineralöl-Wirtschaft herausgegeben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 14.03.2022, 12:30 Uhr

26 Kommentare

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  1. 26.

    " die Hacker machen es genau richtig. "

    was denn ? die Speditionen klagen über die hohen Dieselpreise, manche sehen schon ihre Existenz gefährdet, in den Supermärkten bleiben zunehmend die Regale leer, der Agrarsektor sieht Gefahren in der Saatausbringung und Ernte, diese Maschinen verbrauchen hunderte Liter Diesel , Feuerwehren und Rettungsfahrzeuge müssen teuer betankt werden usw.
    und Sie finden das gut ??

  2. 24.

    bisher will die Bundesregierung die Öl & Gasimporte aus Rußland wegen fehlender Alternativen nicht einstellen. Die Preise für die deutschen Verbraucher sind schon jetzt extrem hoch. Was sollen also solche Hackerangriffe bewirken ? was sollen sie zeigen ? Sollte Rußland von sich aus die Exporte nach Deutschland stoppen, dann haben wir aber ein gewaltiges Problem.
    In dem Roman " Blackout " wird eine Hackerangriff auf das europ. Stromnetz eindrucksvoll geschildert, ich befürchte, dass das schnell zur Realität werden könnte . Mit unseren Windrädern und Photovoltaik-Anlagen ist kein Blumentopf zu gewinnen.

  3. 23.

    Na etwas sarkastische Reflektieren gehört schon dazu. Können Sie dies auch? Außerdem trainiert ein vermeintlich ständiger Namenswechsel (das ist hier mein Nick i. Ü.) dass Namensgedächtnis. Raten Sie mal, wie ich woanders heißen soll.

  4. 22.

    Erstens sind chemische Anlagen abgesichert, daß sie nicht durch einen Hackerangriff explodieren. Zweitens werden sich die Hacker gründlich überlegen, wie sie vorgehen, um eine Explosion zu vermeiden. geschrieben steht, sie haben Daten erbeutet und gelöscht. Daß sie Daten sicherheitsgefährdend veränderten, steht nicht geschrieben.

  5. 20.

    Warum wechseln sie ihren Namen ständig? Und sie wollen ernst genommen werden?
    Übrigens finde ich ihre Kommentare ziemlich daneben. Völlig an der Realität vorbei.

  6. 19.

    Uuuh, Sie haben mein Mitgefühl..... wenn ich Zeit finde. Selbstjustit übt bitte wer? Anonymous bestimmt nicht.

  7. 17.

    Ich vermisse die Wortwahl westliche Hacker, Natohacker.. aus Deutschland, Großbritannien, USA. So, wie das Wording auch immer bei angeblichen kommunistischen Hackern ist. Hier plötzlich hochachtungsvoll Anonymous. Am Ende aber schlicht Kriminelle.

    Kommentar 16 will ich mich anschließen. Der Finanzminister beklagt, dass er 500 Mio. für Tankrabatte rausrücken muss, verschweigt aber, dass er an der Verteuerung Milliarden verdient. 2/3 der Preiserhöhung geht auf seine Kappe. Polen macht es doch vor. Wo bleibt der Mietendeckel ach so ja Tankpreisdeckel, der Tankspiegel, Kappungsgrenze. Tja von anderen alles fordern aber selber zügrllos zulangen.

  8. 16.

    Diese Aktion ist ein ebensolcher Unfug wie sich unser Finanzminister ausdenkt. Tankrabatt!!! So etwas können sich wirklich nur Leute ausdenken die ganz weit weg vom reellen Leben sind, aber die FDP hat selten etwas vernünftiges vorgeschlagen.

  9. 14.

    Tu ich nicht. Denn ich bin BVG-Abonnent, verwende also Autos, welche die Umwelt eher durch Herstellung (auch der Akkus) und Entsorgung verschmutzen als durch die Benutzung.
    Ist für Sie ein Unrecht ein Argument, ein anderes zu begehen?
    Und glauben Sie allen Ernstes, dass es Selbstjustizler (wie diese fürchterlich einfallslos benannte Gruppe) braucht, um für Gerechtigkeit zu sorgen?
    (Insbesondere zumal mir nicht einleuchtet, was dieser Datendiebstahl bez. des Ukrainekrieges ändern sollte. Da war ja schon das wochenendliche Spazierengehen sinnvoller, da waren die Leute immerhin an der frischen Luft und haben ein paar Kalorien verbrannt.)

  10. 13.

    Aber den Terrorismus von Putin legisieren Sie durch die Plörre im Tank Ihres KFZ. Ziemlich Doppzüngig.

  11. 12.

    Was ist denn daran gut? Aber solange sie von diesen Angriffen persönlich nicht betroffenen sind.
    Ist ja alles gut.

    Das sind kriminelle Hacker. Die müssen eingesperrt werden.

  12. 11.

    Gute Aktion. Putin schwächen wo es nur geht, am besten ganz abschalten.

  13. 10.

    Hallo Peter, die Hackergruppe Anonymous ist, wie der Name sagt, anonym im Netz unterwegs und deshalb wie auch andere Hacker schlecht zu verhaften.
    Wäre ja auch zu schön, wenn man z. B. die Hackergruppen aus Russland, die unsere Firmen und Verwaltungen angreifen, so einfach verhaften könnte.
    Und gegenüber denen engagiert sich Anonymous im russischen Krieg gegen die Ukraine wenigstens positiv.

  14. 9.

    Den großen "Cyber-Krieg" gegen Putin ankündigen und dann nur kurz mal RT kapern, ein paar Daten mopsen und vllt. noch die hiesige Energieversorgung gefärden. WOW
    Im O-Ton:
    „Es ist unvermeidlich, dass auch der private Sektor betroffen sein wird“, betonte allerdings einer der Twitter-Posts des Hackerkollektivs im Hinblick auf die Folgen der Cyber-Attacken, die auch für Einschnitte bei Russlands Bürgerinnen und Bürger sorgen könnten."

    Russland wird sowieso vllt. bald alle Datenverbindungen kappen, wie bereits 2019 getestet.
    Dann können diese "Key-Board-Helden" noch so viel tippen wie sie wollen.

    Leben vor Gottes, pardon, "Anonymus" Gnaden? Nein Danke!

  15. 8.

    Anonymous,
    Ich bitte darum diese leute zu verhaften.
    Das sind kriminelle

  16. 7.

    @rbb24 Absatz 3 Rosneft bestätigte dem rbb einen Hackerangriff dem rbb
    Antwort nicht nötig

  17. 6.

    Solche Aktionen machen diese Hackergruppe nicht gerade sympathischer. Datenmanipulationen können auch zu Einschränkungen der Betriebssicherheit solcher chemischen Anlagen führen. Wenn solch eine Chemiebude uns hier um die Ohren fliegt, ist keinem geholfen in diesem Konflikt zwsichen Russland und der Ukraine.

  18. 5.

    Ich sehe in solchen illiegalen Schnüffelaktionen (deren Unverantwortliche jedes Recht verloren haben, sich über die angebliche Datensammelwut anderer auszulassen) nur eine Form von Terrorismus.
    Schade, dass man als Außenstehender nie erfährt, welche Sicherheitsmaßnahmen die betreffenden Firmen oder Institutionen bis dahin im Einsatz hatten und wie es den Angreifern gelungen ist, diese zu umgehen.
    Und ohne die Details zu kennen, wäre ich langfristig für zwei Gegenmaßnahmen:
    1. Grundkenntnisse der IT-Sicherheit sollten bereits in der Grundschule vermittelt werden.
    2. Eine internationale Polizeibehörde muss her, die solche Attacken ggfs. auch über Ländergrenzen verfolgt, schnell und unbürokratisch zuschlagen kann.
    Damit würden solche Angriffe zwar nicht verhindert, aber erschwert.

  19. 4.

    Erreicht man damit überhaupt die Schuldigen oder handelt es sich hier um einen sogenannten Rohrkrepierer?
    Es gibt in Deutschland so einige die auf den Sprit angewiesen sind um auf Arbeit zu kommen oder ihre Arbeit egal in welchem Berufszweig auch immer, ist für den Tranzport und die Gesundheit anderer Lebensnotwendig.
    Wir sind nicht alle Sonntagsfahrer viele müssen für einen sehr geringen Lohn sich um andere kümmern und das geht nunmal nicht ohne ein Fahrzeug.
    Wenn man uns jetzt den Sprit nimmt ohne eine Alternative dann kann es sehr schnell zum Kollaps der Infrastruktur kommen.

  20. 3.

    Wie im Kindergarten...

  21. 2.

    Gut gemacht aber gleich alles bei der Firma lahm legen.

  22. 1.

    Voll gut, die Russen machen es auch nicht anders :-))

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