Wegen Krieg in der Ukraine - Energieversorger EWE erhöht Preis für Gas um 30 Prozent

Di 10.05.22 | 15:10 Uhr
  17
Archivbild: Die Aufnahme vom 15.05.2013 zeigt die neue Anlage des Erdgasspeichers im ostfriesischen Jemgum (Niedersachsen) des Energieversorgers EWE AG vor dem Start der Erstbefüllung. (Quelle: dpa/Ingo Wagner)
Audio: Antenne Brandenburg | 10.05.2022 | Isabel Röder | Bild: dpa/Ingo Wagner

Der Krieg der Ukraine treibt die Gaspreise weiter in die Höhe. Durch die Insolvenzen einiger Anbieter und wegen großer Unsicherheiten suchen Kunden zunehmend die Grundversorger auf. Ein großer Anbieter in Brandenburg gibt die Kosten nun weiter.

Der Energieversorger EWE hat angekündigt, den Gaspreis zum 1. Juli 2022 deutlich zu erhöhen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Um rund 30 Prozent werde der Erdgas-Preis für Kunden in der Grund- und Ersatzversorgung steigen, kündigte EWE an. Die Kilowattstunde steige im Preis auf 13,17 Cent brutto: sie koste damit 3,11 Cent mehr als bisher. Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden müsse dadurch im Monat rund 52 Euro mehr für Gas ausgeben, das entspreche einer Steigerung von knapp 30 Prozent, teilte EWE mit. Die Preisanhebung betreffe rund ein Fünftel der Kunden.

Kunden mit sogenannten Laufzeitverträgen sind den Angaben zufolge bis zum Ende der Laufzeit nicht betroffen.

Viele Neukunden durch Ukraine-Krise

Oliver Bolay, Geschäftsführer der EWE Vertrieb GmbH begründete die Erhöhung in einer Mitteilung mit der angespannten Situation aufgrund des Krieges in der Ukraine, die für Gaskosten auf Rekordniveau sorge. "Die Preisdynamik auf dem Energiemarkt ist ungebrochen", teilte er mit. "Bereits zum 1. April war EWE gezwungen, die Preise zu erhöhen, da Energieanbieter Insolvenz anmelden mussten und ihre Lieferungen eingestellt haben. Für diese unerwarteten Neukunden musste EWE zu teuren Konditionen Mengen nachbeschaffen."

Der Energieversorger verzeichnet nach eigenen Angaben einen Zuwachs von Kunden. Grund dafür sei, dass viele Kundinnen und Kunden die Sicherheit etablierter Grundversorger suchten, so Bolay. "Die Folge ist, dass EWE weiterhin auch für diese Kunden zu aktuellen hohen Kosten am Markt einkaufen muss. Die müssen wir in unseren Preisen berücksichtigen."

Das Unternehmen mit Hauptsitz im niedersächsischen Oldenburg befindet sich eigenen Angaben zufolge überwiegend in kommunaler Hand. EWE versorgt in Brandenburg, Polen und Nordwestdeutschland rund 700.000 Kunden mit Erdgas.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.05.2022, 12:30 Uhr

17 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 17.

    Energiewende ja ,aber auch so das sie sich jeder leisten kann . Denn es macht nur der mit der es auch bezahlen kann ,ansonsten bleiben wir wieder auf halber Strecke stehen. Man darf die Menschen auch nicht überfordern oder dazu zwingen denn das hat noch nie funktioniert und man muss ehrlich sein und nicht irgendwelchen Fantasien hinterher rennen. Zur Zeit glaubt nicht jeder hier in Deutschland das es mit der Energiewende funktionieren wird mich eingeschlossen dafür gibt es noch zu viele Fragezeichen. MfG

  2. 16.

    Es war leider alles sehr kurzsichtig was wir damals gemacht haben. Neue Ölheizungen wurden bis vor wenigen Jahren noch gefördert, das ist ganz offensichtlich nicht die richtige Strategie. Wenn wir wollen, dass die Menschen nicht so viel Schaden nehmen, müssen jetzt richtig ranklotzen mit der Energiewende und die Versäumnisse aus der Vergangenheit wieder aufholen.

  3. 15.

    Tja Sabine wenn das damals so einfach gewesen wäre. Genau in dieser Zeit wurde fast die komplette ostdeutschen Braunkohleindustrie abgewickelt. Und man hat dann halt auf noch mehr Öl und Gas als Energieträger gesetzt es ging schließlich auch um den Wohlstand Deutschlands . Und fast ganz Ostdeutschland wurde damals mit neuen Öl/Gasheizungen ausgestattet und das hatte auch zur Folge das Deutschland noch mehr Öl und Gas benötigte. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber ich bin der Meinung wir sollten jetzt versuchen so aus der Sache rauszugehen damit Deutschland und die Menschen nicht zu viel Schaden nehmen. MfG

  4. 14.

    Tja Sabine wenn das damals so einfach gewesen wäre. Genau in dieser Zeit wurde fast die komplette ostdeutschen Braunkohleindustrie abgewickelt. Und man hat dann halt auf noch mehr Öl und Gas als Energieträger gesetzt es ging schließlich auch um den Wohlstand Deutschlands . Und fast ganz Ostdeutschland wurde damals mit neuen Öl/Gasheizungen ausgestattet und das hatte auch zur Folge das Deutschland noch mehr Öl und Gas benötigte. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber ich bin der Meinung wir sollten jetzt versuchen so aus der Sache rauszugehen damit Deutschland und die Menschen nicht zu viel Schaden nehmen. MfG

  5. 13.

    Hätten wir mal in den frühen Neunzigern angefangen aus den fossilen Energien auszusteigen, wie es damals schon die Wissenschaft gefordert hat, könnten uns heute die Gas und Ölpreise schnuppe sein.

  6. 12.

    Ganz einfach, dass tun was WIRKLICH hilft. Das Gas und Erdöl der Russen solange nehmen BIS die Russen selbst den Schieber zu drehen und parallel nach Backuplösungen suchen. ABER NICHT SELBST ZUDREHEN!!

    Die Ukraine umfangreich mit Waffen beliefern, damit die Ukraine den Aggressor schnellstmöglich aus ihrem Land schmeissen kann und AUFHÖREN MIT DER ENDLOSEN SALAMITAKTIK!!!

    Und endlich die seit den 70iger Jahren vom Club of Rome initiierte Zeitenwende sukkzessive einleiten und die gesamte Bevölkerung dabei auch mitnehmen. Das sind keine kosmetischen Korrekturen sondern tiefgreifende gesellschaftliche Umbrüche. Wir erreichen die Klimaziele sowieso nicht mehr rechtzeitig, der Zug ist schon längst abgefahren.

  7. 11.

    In keinem anderen Land in Europa wünscht sich die Mehrheit der Bevölkerung so sehr sich sein eigenes Grab zu schaufeln als in Deutschland. Alle schreien immer nur raus, raus aus russischen Öl und Gas, aber die Folgen können wir noch gar nicht richtig abschätzen. Insgeheim hoffen alle es wird schon irgendwie gut gehen. Das die Preise weiter steigen werden, ob für den täglichen Bedarf oder Heizung und Strom darüber sollten sich dann aber auch alle im klaren sein und viele Menschen werden sich fragen wie soll ich das alles noch bezahlen. Jemand hat mal gesagt" Den meisten Menschen ist es egal welchen Schaden sie verursachen, Hauptsache sie stehen gut da". Denn bis die jetzigen Energieträger zu 100% durch Alternative ersetzen werden können werden noch Jahre vergehen und die werden für viele nicht einfach, aber der Mehrheit scheint das egal zu sein.

  8. 10.

    Ab morgen.. Mittwoch soll 1/3 der Gaslieferungen wegbrechen, weil die Ukraine die Durchleitung ändert. Dann bekommen wir schonmal einen Vorgeschmack.
    Und Kommentar 9)was die Regierung besser machen könnte ist: kollektiv zurücktreten. Ich sage es nicht gerne aber die Partei die sich im Bundestag momentan am vernünftigsten anhört ist die AfD. Keine Waffen zum töten und Krieg verlängern. Diplomatie statt Kriegsrhetorik... während die Grünen ja plötzlich wirken wie eine komplett andere Partei die so sicher bedeutend weniger gewählt hätten.

  9. 9.

    Haben Sie konstruktive Vorschläge, was die Regierung besser machen sollte? Durchführbar, für die Wirtschaft, gehen den Krieg, gegen drohende Arbeitslosigkeit, woher Gas/Öl nehmen..bis erneuerbare da sind………..




  10. 8.

    wo sind die von der Politik angekündigten Entlastungen durch Reduzierung der Steuern auf Benzin, Gas und Strom ?

  11. 7.

    Putins Rechnung, dem Westen Schaden zuzufügen, scheint aufzugehen.
    Seit erster Versuch, unter Mithilfe von Belarus, den Westen mit einer Flüchtlingswelle, mehrfach größer als 2015, zu überfluten, scheiterte.
    Dann kam der Ukrainekrieg, der sich auch gegen die EU richtete, mit erneuerter Flüchtlingswelle und der von ihm prognostizierten Verteuerung von Gas. Zum Öl hatte er sich nicht geäußert aber die Verknappung und Preisanstiege bis 3Euro pro Liter kriegen wir alleine hin, was er vmtl wußte. Er spielt mit uns, obwohl wir uns abgrezen. Das er selber dabei Schaden nimmt, ist vmtl Bestandteil seiner Strategie. Wo wird die enden?

  12. 5.

    Ist ja schön und gut, dass wir die Russen schwächen wollen, aber doch nicht um jeden Preis! Wenn diese Energiepreise nicht für normale Menschen gedeckelt werden, ist das sozialer Sprengstoff. Aber diese Sorgen müssen sich Bundestagsabgeordnete mit 6000 Euro (+ X) Fahrdienst und Bahncard100 für die 1.Klasse - alles von unseren Steuergeldern finanziert - natürlich nicht machen.
    Hoffen wir, dass sie die Quittung bald bekommen!

  13. 4.

    Eine überaus interessante Alternative um von fossilen Brennstoffen generell unabhängiger zu werden wird in der Berliner Zeitung beschrieben.
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/wie-die-idee-eines-ostberliner-ingenieurs-das-kraftwerk-moabit-stilllegen-koennte-li.225742
    Laut dem Bericht gibt es diese Technik seit rund 40 Jahren und sie funktioniert wohl bestens. Allerdings las' ich heute auch das erste Mal davon.

  14. 3.

    "Die Folge ist, dass EWE weiterhin auch für diese Kunden zu aktuellen hohen Kosten am Markt einkaufen muss."
    Da sollten Verbraucherschützer aber ganz genau hinsehen.
    Die kaufen doch nicht für alle Grundversorgten zum Tagespreis ein.
    Wer nach dem Rückfall, beim Grundversorger, nicht kündigt wird zum ganz normalen Kunden. Damit kann ganz normal geplant werden.
    Die Unternehmen kaufen langfristig ein.

    Mittlerweile fallen die Börsennotierungen auch wieder. Allein in den letzten Tagen um 20%. Die Speicher werden langsam gefüllt....

  15. 2.

    Nicht der Krieg treibt die Preise nach oben ,sondern unsere unfähige regierung

  16. 1.

    Der finanzministernde Porschefahrer sollte jetzt einmal daran denken, wie in anderen Ländern, die Überprofite, die in der jetzigen Situation erzielt werden, mit einer Sondersteuer abzuschöpfen.

Nächster Artikel