Nach Ölembargo gegen Russland - Staatssekretär Kellner: Preise für Diesel und Benzin sollten stabil bleiben

Fr 03.02.23 | 12:54 Uhr
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Symbolbild: Hand hält Tankpistole beim Tanken an einer Tankstelle. (Quelle: dpa/imagebroker)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.02.2023 | Michael Kellner | Bild: dpa/imagebroker

Der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner (Grüne), befürchtet nicht, dass die Preise für Benzin und Diesel an der Zapfsäule wegen der EU-Sanktionen gegen Russland steigen werden. "Die Preise sollten stabil bleiben, das ist zumindest auch meine Erwartung an die Mineralölkonzerne, weil es ja mit einem langem Vorlauf, acht Monate lang, geplant werden konnte", sagte Kellner am Freitag im rbb24 Inforadio. Bundesweit gebe es auch keine größeren Schwankungen.

Vom Öl-Embargo ist vor allem die Raffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt (Uckermark) betroffen. Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine verzichtet Deutschland seit Anfang Januar auch auf Importe über die Pipeline Druschba, über die bisher die Ölraffinerie PCK versorgt wurde. Ab Sonntag werden dann auch keine Raffinerieprodukte wie Diesel, Benzin oder Schmierstoffe mehr aus Russland abgenommen.

Auslastung der Raffinerie aktuell bei 55 Prozent

Kellner sagte dem rbb zur Situation der Raffinerie, die Versorgung in der Region sei gesichert und die Lage stabil. Am 20. Januar sei ein erstes Schiff mit Öl in Danzig eingelaufen. "Im Februar kommen weitere Schiffe." Zunächst fließt seit Jahresanfang ausschließlich Rohöl über den Hafen Rostock und eine Pipeline zur Raffinerie. Öl über den Hafen Danzig soll dazu kommen und die Auslastung der Raffinerie von um die 55 Prozent auf künftig 70 Prozent erhöhen.

Auch kasachisches Öl ist seit langem im Gespräch. Laut dem Bundeswirtschaftsministerium ist ein Vertrag bereits geschlossen. Es gebe nach Angaben der Regierung in Kasachstan auch eine mündliche Zusage aus Russland, um kasachisches Erdöl durch die russische Erdölleitung importieren zu dürfen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.02.2023, 11 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Grundsätzlicher Ansatz bei Zukunftsproblemen an Jack Johnson (The 3 R‘s) denken.
    Reduce-Reuse-Recycle.
    Danach alternative Fertigungen entwickeln. Letztenendes ist es organische Chemie, die soweit ich mich erinnere ziemlich grenzenlos ist. Kohlenstoff und Wasserstoff sind keine seltenen Elemente.
    Björn als Chemiker hat da ja ein paar Ansätze eingeworfen.
    Wenn man synthetische Kraftstoffe produzieren kann, sollte das doch auch mit Baustoffen funktionieren.
    Deshalb habe ich das Wort langfristig eingebaut, ohne mich festzulegen wann die Frist abgelaufen ist. Das weiß ich auch nicht.

  2. 15.

    Ich helfe mal aus:"Die Prognosen [der AfD] waren noch nie besonders treffsicher. Aktuell ist die Wahrscheinlich- und Glaubwürdigkeit dieser Aussagen auf einem historischen Tiefpunkt angekommen."

  3. 14.

    Das Problem Wärmepumpenstrom ist erkannt und wird behoben. Genauso das fallende Preise nicht sofort beim Verbraucher ankommen . Man muss Habeck nur mal zuhören um zu begreifen warum das alles so schwierig ist. Meckern,nörgeln, jammern ist natürlich einfacher. Eigene PV aufs Dach löst alles am schnellsten.
    Die Dinger kann man übrigens schon mieten.

  4. 13.

    Dafür müßten Sie die chemische Industrie auf andere Grundlagen stellen - z.Bsp. über Synthesegas aus Kohlendioxid und von dort weiter. Man müßte mal überlegen, wieviel Erdöl die Chemie braucht - vielleicht reicht dafür sogar die kleine dt. Ölförderung. Aus chemischer Sicht ist Öl und Gas eigentlich zu schade, um es zu verbrennen, da man es viel sinnvoller in der Synthesechemie benötigt. Für die Destillatnebenprodukte (Bitumen, Asphalt ...) gibt es auch Wege aus der Synthesechemie bzw. man sucht sinnvolle Alternativen (vielleicht mal verstärkt wieder bei Geopolymeren forschen). Eigentlich müßte man mal generell die chemische Grundstoffindustrie (so sie überhaupt noch in D produziert) in D auf Abhängigkeiten (nicht nur von Öl und Gas) durchleuchten.

  5. 12.

    Die Preise sollen stabil bleiben. Auch dann wenn die Ölpreise wieder fallen (wie zur Zeit)?

    Auch die Preise für Gas und Strom fallen. Aber dies kommt beim Endverbraucher nicht an. Fast alle Anbieter nehmen gerne beim Strom die Preisbremse mit und bleiben stabil über 40Cent. Sogar 67 Cent möchte Lichtblick SE bei seinem grünen Wärmepumpenstrom! Und der Staat zahlt.

  6. 11.

    Ölunabhängige Fertigung? Es wird bekanntlich nicht nur Treibstoff produziert. Es gibt viele "Nebenprodukte", so z.Bsp. Bitumen. Mit welchen Stoffen möchten Sie demnächst den Straßenbau oder die anfallenden Reparaturen berkstellignen? Beton? Ist zu energieintensiv. Kopfsteinpflaster? Wie möchten Sie die ganzen anderen Nebenprodukte ersetzen? Ich bin ganz aufgeschlossen für eine Diskussion, wie gesagt es geht nicht nur um Benzin/Diesel/Kerosin.

  7. 9.

    Was wurde denn nicht erfüllt?
    Den Fehler ein absehbar „totes“ Pferd dem einzigen Rohstofflieferanten zu überlassen und somit jegliche Zukunftschancen zu verwehren, hat man doch so gut es geht korrigiert.
    Die Russen haben verständlicherweise kein Interesse an einer modernen langfristig ölunabhängigen Fertigung. Schließlich verdienen sie am Öl und weniger am Sprit.
    Das die russische Regierung diesen Prozess mit ihren unakzeptablen Handlungen nun noch beschleunigt hat, kann man der Deutschen ja nicht vorwerfen.

  8. 8.

    Michael Kellner (Grüne) - nie gehört.
    Wie soll man mit ner Aussage "Die Preise sollten stabil bleiben, das ist zumindest auch meine Erwartung an die Mineralölkonzerne ..." umgehen?
    Wozu bringt man nen Beitrag von ner Person die mit "sollte" und "meine Erwartung" argumentiert?
    Das sind wohl die Aufgaben der, wieviel sind es (?), Staatsekretäre.
    Sowas kann ich sicher auch irgendwie.

  9. 7.

    Ersetzen Sie Wirtschaftsministerium durch AfD dann stimmt Ihre Aussage sogar.

  10. 6.

    Die großspurigen Versprechen des Herrn Kellner sind wie Blätter im Wind. Man muss oft an der Glaubwürdigkeit des ganzen Ministeriums zweifeln. Grün hat mir bisher immer Hoffnung suggeriert. Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.

  11. 5.

    Laut Mein-Tanken.de liegen hier die Spritpreise den ganzen Januar schon auf gleichen Niveau. Völlig daneben lagen eher diejenigen, die die Versorgungssicherheit in Gefahr gesehen haben. Oder ist bei Ihnen an den Tankstellen der Spirit ausgegangen?

  12. 4.

    Hört endlich auf zu jammern, das nervt nur noch.
    Viel wichtiger wäre das die Ölkonzerne nur noch einmal am Tag die Preise ändern dürfen.

  13. 3.

    Dann werden die Preise für Treibstoff und Heizöl wohl eher steigen.
    Die Prognosen aus dem Wirtschaftsministerium waren noch nie besonders treffsicher. Aktuell ist die Wahrscheinlich- und Glaubwürdigkeit dieser Aussagen auf einem historischen Tiefpunkt angekommen.

  14. 2.

    Herr Kellner hat keinen Preiseinfluss. Zum Glück...

  15. 1.

    Wenn Kellner was sagt, sollten bei allen die Alarmglocken schrillen. Er hat Schwedt etwas versprochen für PCKund wird gerade von der traurigen Realität eingeholt. Die damals gemachten Zusagen werden nur zu 40% realisiert. Und wenn er jetzt sagt sollten, dann bleiben die Preise definitiv nicht stabil.

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