Wasserverband Strausberg-Erkner - Grundwasservorrat bei Untersuchungen in Grünheide entdeckt

Do 04.05.23 | 17:19 Uhr
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Das Wasserwerk Spitzmühle vom Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE). (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 04.05.2023 | O-Ton: Henryk Pilz | Bild: dpa/Patrick Pleul

Zwischen den Grünheider Ortsteilen Hangelsberg und Kienbaum (Oder-Spree) könnte es ausreichend Grundwasser geben, damit dort Trinkwasser gefördert werden kann. Das ergibt eine Vorerkundung, deren Ergebnisse das Land den Mitgliedern des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) auf einer Klausurtagung am Mittwoch vorgestellt hat.

Nun will der Wasserverband die Ergebnisse der Untersuchungen auswerten. Nach der Prüfung wolle der WSE, wenn alles im grünen Bereich sei, die Trägerschaft für die Wasserförderung beim Landesamt für Umwelt beantragen, sagte Erkners Bürgermeister und Vorsteher der Verbandsversammlung Henryk Pilz (CDU) dem rbb.

Bis zur nächsten Verbandsversammlung am 14. Juni soll die Prüfung durch den WSE abgeschlossen sein, so Pilz weiter. Er gehe davon aus, dass dann eine Förderung in dem Gebiet in fünf bis zehn Jahren möglich wäre.

Leistungspumpversuch erforderlich

Die Wassererkundungen in Hangelsberg hätten nach Angaben des staatlichen geologischen Dienstes ergeben, dass dort ein zweiter, flächendeckender Grundwasserleiter vorhanden sei. Birgit Futterer vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) beschrieb diesen als 20 bis 50 Meter mächtig. Er habe eine für die Trinkwasseraufbereitung geeignete Grundwasserqualität.

Das untersuchte Gebiet zwischen Hangelsberg und Kienbaum sei dafür geeignet, dass ein zukünftiger Wasserversorger wie der Wasserverband dort nach Grundwasser pumpen könne, hieß es weiter. Die abgeschlossene Vorerkundung ist ein erster Teilschritt hin zu einer wasserrechtlichen Erlaubnis für den Versorger.

Erst nach einem Leistungspumpversuch könne man wissen, wie viel Wasser ohne Nachteile für den Gebietswasserhaushalt oder die Naturräume gewonnen gewonnen werden kann, wie eine Sprecherin des Landesamtes für Umwelt dem rbb sagte. Die Kosten dafür müsste der WSE als Antragsteller übernehmen. Das Land Brandenburg habe für die Vorerkundung mehr als 400.000 Euro aufgebracht.

WSE versorgt Elektro-Autohersteller Tesla

Der WSE versorgt 13 Gemeinden und drei Städte der Kreise Märkisch-Oderland, Oder-Spree und Barnim mit Trinkwasser und ist auch für die Abwasserentsorgung zuständig. Versorgt werden im Verbandsgebiet 170.000 Menschen.

Die Wasserverfügbarkeit in der Region ist mit der Tesla-Ansiedlung einmal mehr in den Fokus gerückt. Tesla stellt seit März vergangenen Jahres in Grünheide Elektroautos her. Umweltverbände befürchten Risiken, weil ein Teil des Werksgeländes in einem Wasserschutzgebiet liegt. Das Einzugsgebiet erscheine groß genug, um eine konfliktarme Gewinnbarkeit von Grundwasser in dem erforderlichen Umfang zu realisieren, hieß es vom LBGR nach der Untersuchung.

Tesla selbst hatte angekündigt, nach Grundwasser in der Region Fürstenwalde suchen zu wollen. Geplant waren Pumpversuche, doch Wasser selbständig fördern wollte der Autobauer nach eigenen Angaben nicht. Das sei rechtlich auch nicht möglich. Man wolle die Kommunen und Wasserverbände dabei unterstützen, damit sie die existierende veraltete Datengrundlage verbessern können.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.05.2023, 16.30 Uhr

44 Kommentare

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  1. 44.

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/grundwasser

    Ach wie gut, dass dann Verunreinigungen für 94% unseres Trinkwassers mit Nitrat und anderen Schadstoffen ....oh wait...
    Ihre 94% nicht regenerierende Trinkwasservorkommen sind schlicht für unsere Trinkwasserversorgung scheiß egal. Sonst hätten wir keine Probleme wegen der Qualität der Trinkwassergewinnung...

    Aber voel Spaß mit ihren Tiefbohrungen, sie werden überrascht sein von der "Qualität " des Wassers...

  2. 43.

    Hier handelt es sich allerdings um einen Grundwasser*leiter*. Die zeichnen sich dadurch aus, dass darin das Wasser von A nach B fließen kann. Insofern ist Ihr Link ganz nett, hilft aber nicht weiter

  3. 42.

    280 Mille € Autobahnauffahrt
    100 Mille Umspannwerk
    60 Mille für einen Bahnhof bis 250 Mille in Summe für 2 Bahnhöfe die ohne Tesla so nicht angefallen wären. Gut, aber 60 Mille bleiben stehen.
    400 000 € Grundwasser suchen
    geplante Fernwasserleitungen, Rationierungen, Verteuerungen ...
    330 Mille für Energiepreisbeihilfen Tesla? Weil in den USA günstiger.
    Damit die nicht „abhauen“? Ist das vorstellbar? Das Herr Woidke das macht?
    Ja er wird vielleicht sogar noch mehr zahlen, von unserem Geld. Ohne zu fragen. Weil er es kann und darf. E.Musk wird's nehmen. Und: Das wird nicht reichen...

    Einnahmen?
    Steuern Tesla?
    Lohnsteueraufkommen vor und nach Teslaansiedlung und angeblich anderer?
    Arbeitslosigkeit hat sich nicht verändert

  4. 41.

    Vorsicht das Tiefenwasser ist noch viel viel älter, @Onkel Uhu weiß offenbar von was er redet. Nur 6% des Grundwassers regeneriert sich überhaupt:

    https://www.scinexx.de/news/geowissen/erste-globale-grundwasserbilanz-der-erde/

  5. 40.

    Welche Tesla-Kosten? Wossi phantasiert aus seiner üblichen Haar-in-der-Suppe-Suche gerne hunderte Millionen herbei, die sich aus der Nähe ebenso als Popanz entpuppen wie das Wasser. Gerne unterschlägt er, dass Tesla ein etablierter Hersteller eines so stark nachgefragten Produktes ist, dass der sein Werk erweitern möchte. Der Hinweis, dass hier lediglich über den den ersten Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen Wasserwerk erreicht wirde, ist zwar berechtigt, für die nächste Ausbaustufe aber bekanntlich irrelevant.

  6. 39.

    Welche Tesla-Kosten? Wossi phantasiert gerne hunderte Millionen herbei, die sich aus der Nähe ebenso als Popanz entpuppen wie das Wasser. Gerne unterschlägt er, dass Tesla ein etablierter Hersteller eines so stark nachgefragten Produktes ist, dass der sein Werk erweitern möchte. Der Hinweis, dass hier lediglich über den den ersten Meilenstein auf dem Weg zu einem neuen Wasserwerk erreicht wirde, ist zwar berechtigt, für die nächste Ausbaustufe aber bekanntlich irrelevant.

  7. 38.

    So habe ich das nicht gemeint!
    Wie erfolgreich waren die Investitionen und Standortentscheidungen der letzten 34 Jahre?
    Wer soll denn die Wahlen gewinnen? Im nächsten Jahr?

  8. 37.

    Doch @Onkel Uhu weiß offenbar von was er redet. 94% des natürlichen Grundwassers ist fossilen Ursprungs nur 6% reversible:

    https://www.scinexx.de/news/geowissen/erste-globale-grundwasserbilanz-der-erde/

  9. 36.

    Welche Standortentscheidungen für den Bau eines etabliertes Produktes hat sich als falsch erwiesen? Wossi geht ganz banal mit einem Kostenpopanz hausieren wie der Wasserpopanz sich auch schon sehr früh als ungeeignet erwiesen hat, die Fabrik zu verhindern. Im Gegenteil soll die dank des Erfolges des Produktes noch weiter ausgebaut werden. Für die nächste Ausbaustufe wäre dabei diese potentielle Grundwasserader aber eh bekanntlich irrelevant.

  10. 35.

    "Dieser "Deus ex machina" erscheint mir doch sehr suspekt."
    Nein, das ist ein Motorradladen, draußen "Deus ex machina", drinnen "In Benzin veritas". Handgefertigte Customsbikes - ganz was feines.

  11. 34.

    Wurde da nicht vom WSE der immens hohe Wasserverbrauch der privaten Anschliesser im Einzugsgebiet kritisiert?Ich erinnere mich an 175l pro Tag bei einem Durchschnitt im Bundesland Brandenburg von 126l.
    Dann gibt es ja bald wieder genug Wasser für Pool, Garten und was noch so bewässert werden muss.

  12. 33.

    Welche Standorte für etablierte Produkte meinen Sie konkret? Nicht, dass Sie noch die gleiche Frisur wie Wossi bekommen. Der geht immer wieder gern mit hunderten Millionen hausieren, die sich aber bei genauerem Hinsehen ebenso als Popanz entpuppen wie der Wasserpopanz. Ihr Hinweis auf die ausstehenden Pumpversuche ist berechtigt, aber bekanntlich ja in Bezug auf die anstehende Werkserweiterung irrelevant.

  13. 32.

    Erfahrungen mit dem Bau einer neuen Fabrik für ein etabliertes Produkt wie einem Kraftfahrzeug konnte man z.B. in Leipzig (gleich doppelt mit BMW und Porsche) und Mosel, heute Zwickau (VW)sammeln.

  14. 31.

    Wir werden mit harten Kennzahlen nachrechnen, wenn die Finanzbehörden Infos gegeben haben. Pauschaliert wird nicht geltend gelassen. Waren wir nicht so verblieben?

  15. 30.

    „Wer mit Geld umgehen kann, weiß, dass man es etwas investieren muss, um sich dann aus den Erlösen andere Dinge leisten zu können.“
    Wie ist denn da Ihre Erfahrung, in den SPD regierten Phase, gewesen? Kennen Sie noch mehr Leute wie Sie, die Erfolge so bewerten?

  16. 29.

    Da frohlockt wohl einer etwas zu früh? Nur weil eine Wasserader überraschend aufgetaucht ist. Die kommt Ihnen wohl wie gerufen, um zu verschleiern, dass Standorte dilletantisch immer wieder angegangen werden und so zu teuren Nachwehen führen? Wie wollen Sie "Wossi"s Befürchtungen schönrechnen? Die Teslakosten sprechen eine eindeutige Sprache. Die (Nicht)Einnahmen auch.

  17. 28.

    „Josti“, wir sind doch so verblieben, nachzurechnen, wenn die ersten Steuereinnahmen fließen. Es sieht nicht gut aus. Aber zu gerne lasse ich mich eines besseren belehren. Nur dann mit harten Kennzahlen statt „Tesla beschäftigt Leute“....Einzahlende Beschäftigte kann man nur einmal zählen....Und die Ausgaben/Vorleistungen waren teuer. Sie wissen wie Brandenburg „rechnet“? Die letzten 34 Jahre lang... :-(

  18. 27.
    Antwort auf [Wossi] vom 05.05.2023 um 09:49

    Die Standortentscheidung ist doch nun schon seit Jahren durch. Das zu kritisieren ist Ihr gutes Recht nur völlig nutzlos, genauso wie hier im Forum mit aus der Luft gegriffenen Zahlen zu hantieren.
    Die Hauptkosten für die Infrastruktur werden vom Bund und Tesla selbst getragen. Der Anteil Brandenburgs ist vergleichsweise gering. Die Erschließungskosten für den WSE in Hangelsberg kommen überwiegend über die Gebühren wieder herein und Tesla wird mitnichten der einzige Nutzer sein.

  19. 26.

    Welche Fehlentscheidungen gab es bzgl. Tesla? Der Wasserpopanz wurde schon früh als solcher entlarvt, was sich auch hier erneut bestätigt hat. Das gefällt halt nicht jedem.

  20. 25.

    Gravierende Dinge bei Standortfragen sind „kein Haar in der Suppe“. Im Gegenteil. Sie verharmlosen Fehlentscheidungen. Und bringen, wenn dies benannt wird, in Misskredit. So als wenn man gegen Erneuerbare oder Öffis ist. Dabei wirbt „Wossi“ immer gegen den Missbrauch des Begriffes „Wende“ bei jeder Kleinigkeit. Und glauben Sie mir. Ich weiß was eine Wende ist.

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