Wasserverband Strausberg-Erkner -
Zwischen den Grünheider Ortsteilen Hangelsberg und Kienbaum (Oder-Spree) könnte es ausreichend Grundwasser geben, damit dort Trinkwasser gefördert werden kann. Das ergibt eine Vorerkundung, deren Ergebnisse das Land den Mitgliedern des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) auf einer Klausurtagung am Mittwoch vorgestellt hat.
Nun will der Wasserverband die Ergebnisse der Untersuchungen auswerten. Nach der Prüfung wolle der WSE, wenn alles im grünen Bereich sei, die Trägerschaft für die Wasserförderung beim Landesamt für Umwelt beantragen, sagte Erkners Bürgermeister und Vorsteher der Verbandsversammlung Henryk Pilz (CDU) dem rbb.
Bis zur nächsten Verbandsversammlung am 14. Juni soll die Prüfung durch den WSE abgeschlossen sein, so Pilz weiter. Er gehe davon aus, dass dann eine Förderung in dem Gebiet in fünf bis zehn Jahren möglich wäre.
Leistungspumpversuch erforderlich
Die Wassererkundungen in Hangelsberg hätten nach Angaben des staatlichen geologischen Dienstes ergeben, dass dort ein zweiter, flächendeckender Grundwasserleiter vorhanden sei. Birgit Futterer vom Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) beschrieb diesen als 20 bis 50 Meter mächtig. Er habe eine für die Trinkwasseraufbereitung geeignete Grundwasserqualität.
Das untersuchte Gebiet zwischen Hangelsberg und Kienbaum sei dafür geeignet, dass ein zukünftiger Wasserversorger wie der Wasserverband dort nach Grundwasser pumpen könne, hieß es weiter. Die abgeschlossene Vorerkundung ist ein erster Teilschritt hin zu einer wasserrechtlichen Erlaubnis für den Versorger.
Erst nach einem Leistungspumpversuch könne man wissen, wie viel Wasser ohne Nachteile für den Gebietswasserhaushalt oder die Naturräume gewonnen gewonnen werden kann, wie eine Sprecherin des Landesamtes für Umwelt dem rbb sagte. Die Kosten dafür müsste der WSE als Antragsteller übernehmen. Das Land Brandenburg habe für die Vorerkundung mehr als 400.000 Euro aufgebracht.
WSE versorgt Elektro-Autohersteller Tesla
Der WSE versorgt 13 Gemeinden und drei Städte der Kreise Märkisch-Oderland, Oder-Spree und Barnim mit Trinkwasser und ist auch für die Abwasserentsorgung zuständig. Versorgt werden im Verbandsgebiet 170.000 Menschen.
Die Wasserverfügbarkeit in der Region ist mit der Tesla-Ansiedlung einmal mehr in den Fokus gerückt. Tesla stellt seit März vergangenen Jahres in Grünheide Elektroautos her. Umweltverbände befürchten Risiken, weil ein Teil des Werksgeländes in einem Wasserschutzgebiet liegt. Das Einzugsgebiet erscheine groß genug, um eine konfliktarme Gewinnbarkeit von Grundwasser in dem erforderlichen Umfang zu realisieren, hieß es vom LBGR nach der Untersuchung.
Tesla selbst hatte angekündigt, nach Grundwasser in der Region Fürstenwalde suchen zu wollen. Geplant waren Pumpversuche, doch Wasser selbständig fördern wollte der Autobauer nach eigenen Angaben nicht. Das sei rechtlich auch nicht möglich. Man wolle die Kommunen und Wasserverbände dabei unterstützen, damit sie die existierende veraltete Datengrundlage verbessern können.
Sendung: Antenne Brandenburg, 05.05.2023, 16.30 Uhr