Sorge um Wasserversorgung - Tesla-Kritiker richten offenen Brief an das Landesumweltamt

Di 16.03.21 | 14:14 Uhr
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Teilnehmer an einer Demonstration gegen die Ansiedlung von Tesla in der brandenburgischen Gemeinde Grünheide stehen am 18.07.2020 mit einem Plakat mit der Aufschrift "Tesla gräbt uns das Wasser ab!" unweit des geplanten Firmensitzes des Automobilherstellers von E-Fahrzeugen. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Audio: Antenne Brandenburg | 16.03.2021 | Philip Barnstorf | Bild: dpa/Paul Zinken

Zwei Vereine und eine Interessengemeinschaft aus dem Umfeld der in Grünheide (Oder-Spree) geplanten Tesla-Fabrik kritisieren, dass Bürger nicht ausreichend über die Tesla-Pläne informiert würden. Das teilten die drei Verbände am Montag in einem offenen Brief an das Landesumweltamt mit [www.bi-gruenheide.de].

Sorge um Wasserversorgung

Der Ortsverein Karutzhöhe aus Erkner, der Verein für Natur und Landschaft aus Grünheide und die Interessengemeinschaft Freienbrink vertreten nach eigenen Angaben mehr als 150 Anwohner. Die Vereine fürchten, dass Giftstoffe aus der Tesla-Fabrik ins Grundwasser gelangen könnten. Laut dem Schreiben nutzen zahlreiche Anwohner Hausbrunnen zur Trinkwasserversorgung.

Auch den geplanten Wasserverbrauch der Fabrik sehen sie kritisch. Vor diesem Hintergrund kritisieren sie, dass sie nicht über neue Pläne zum Umgang mit Regenwasser informiert worden seien. So heißt es: "Vom Landesbüro der anerkannten Naturschutzverbände Brandenburg erfuhren wir, dass ein neues, nicht öffentliches Konzept zur Niederschlagswasserversickerung vorliegt. Dieses Konzept ist den Betroffenen nicht bekannt." Dieses Vorgehen sei sowohl undemokratisch als auch juristisch bedenklich. So fordert die Vereinigung, dass die Tesla-Baupläne ein drittes Mal ausgelegt werden.

Die Tesla-Fabrik entsteht in einem Trinkwasserschutzgebiet. Daher muss die Firma besondere Sicherheitsvorkehrungen einhalten. Das Werk soll etwa so viel Wasser verbrauchen wie eine 30.000 Einwohner-Stadt.

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Sendung: Antenne Brandenburg, 16.03.2021, 06:30 Uhr

126 Kommentare

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  1. 126.

    Mitunter noch etwas weniger wenn der über die defekte Stolpbrücke darf. ( Es sind die Nichtschlenki ). Aber da am Bhf. ist doch kein Schuhgeschäft. Da muss man bis zum City-Center laufen. Haha, der DDR-Bau war viel weiter weg vom Bus. Sie sind eben der Allesbesserwisser mit Geltungsbedürfnis. Warum verbietet man nicht Vamos / Klingel ? Haben sie soviel Zeit im Busplan zu schnökern ? Sie werden nie begreifen, das hier draußen leben auch mit Unangenehmlichkeiten verbunden ist.Haben sie überhaupt schon Samen für eine Bienenweide erworben ? Berliner sind doch nur eine Last.

  2. 125.

    Herr Neumann, ich wollte mit meiner überschlägigen Rechnung keinen Vergleich mit dem WSE vornehmen, sondern nur ihre fragilen Darstellungen etwas in richtige Bahnen rücken, indem ich versuchte zu verdeutlichen, und das wissen sie auch, was für eine große Fläche Tesla benötigt, wenn dem Konzern nur das jährlich neu gebildete Grundwasser zur Verfügung stehen würde, um die aberwitzigen völlig überdimensionierten Fahrzeuge und deshalb fragwürdigen Vehikel zu produzieren, Ihre fragwürdigen, falsche Vorstellungen vermittelnden Beispiele tragen nur zur Ablenkung, Desorientierung und Verdummung der Leute bei.

  3. 124.

    Nicht schon wieder die Standortfrage!
    Unsere gesamte Belegschaft war mit der Standortsuche beschäftigt und für jeden Standort, gab es entsprechende Ausflüchte. Prignitz zu abgelegen, besonders häufige Ausrede, von Anwohnern der Prignitz,
    Wustermark zu klein , Flughafen Tegel zu wertvoll (kann stimmen) und in der Lausitz sind zu viele Rechtsradikale, dort will man nicht arbeiten. Seltsam nur, Bewerber aus anderen Bundesländern, hatten mit dem Standort Lausitz kein Problem, wollten dort arbeiten und sind dort auf Wohnungssuche.

    Wir hätten noch weitere Angebote einholen können, wenn man aber weiß, dass der Vorschlag wieder nicht gewollt ist, lässt man es bleiben, schließlich haben die Leute noch etwas anderes zu tun. Sie haben ihre Freizeit dafür geopfert.

  4. 123.

    Herr Dominik, was meinen sie wohl welche Inhaltsstoffe die Niederschlagswässer enthalten können, die von Teslas Versiegelungsflächen den Dreck abspülen und anschließend auf dem dortigen Gelände versickert werden. Den 89 Schornsteinen entweicht nicht nur unschädliche Abluft. In Abhängigkeit von der Entfernung der Austrittsstellen der Abgase reichern sich die ausgetragenen Schadstoffe auf den umliegenden Flächen an und werden beim nächsten Niederschlag wieder abgespült. Dort, wo die Niederschlagswässer dann versickert werden, gelangen sie ungehindert ins Grundwasser und von dort im Einzugsgebiet des Wasserwerkes Hohenbinder Straße ist es nur eine Frage der Zeit, wann sie im Morgenkaffee der Bevölkerung nachweisbar sein werden.

  5. 122.

    Die positive Prognose im Januar 2020 basierte auf völlig unzureichenden Antragsunterlagen ohne Pfahlgründung und ohne Batteriefabrik.
    Die weiteren Prognosen wurden vor dem Hintergrund einer immer weiter gebauten Fabrik erstellt. Was blieb den Behörden da noch anderes übrig. Vom OVG wurden diese Einschätzungen jeweils nur übernommen.

  6. 121.

    Die "positive Genehmigungsprognose" ist geschenkt. Die hat etwa soviel Aussagekraft wie eine Zulassung zur Fahrschule. Damit dürfen Sie auch noch lange nicht selbst fahren.

  7. 120.

    Woher haben Sie nur solche Ideen wie schadstoffbelastetes Sickerwasser? Kennen Sie sich nur halbwegs mit Industriebauten aus?

    Genauso stumpf dreist ist die Behauptung der mit Industriegiften belasteten Abwasser. Sie werden es kaum glauben, aber dafür gibt es Vorschriften. Und für gewöhnlich wird am "Übergabepunkt" der Abwässer auf Kosten des Industriebetriebes vom Wasserverband eine Kontrollstelle eingerichtet. Da kommt nix in den Abwasserkanal was da nicht hingehört.

    Wann kommen eigentlich mal die tollen Standortalternativen von den Kritikern? (Also das bitte bei jemand anderem im Hinterhof ;))

  8. 119.

    Was ist denn kindisch an dem Grünen Minister?

    Er hat doch recht wenn er seinen Mitarbeitern den Rücken stärkt. Die Aufgabe seines Kollegen Wirtschaftsministers ist eben eine andere. Dass die Brandenburger Behörden keine Erfahrung mit solchen Großprojekten haben ist ja nix neues, normalerweise kann man sagen Bergrecht sticht alles andere und fertig. Es gibt auch Fristen bei der Genehmigung die einzuhalten sind, wenn nicht muss man dem Antragssteller dies begründen. Wenn die Ministerium zu langsam ist, kann das auch Folgen haben.

  9. 118.

    Whow! Man kann Wasser vermehren, zumindest wenn man Ihren Ausführungen glaubt. Aus 1,45 Mio. m³/ a Frischwasser werden demnach in dem 3 km² grossen Industriegebiet 6,6 Mio. m³/a Ab- und Sickerwässer.

    Die Privatanschließer in Berlin verbrauchen ähnlich wie die Brandenburger gut 40 Mio. m³/a.

    Das Versorgungsgebiet der WSE umfasst übrigens 552 km². Setzen Sie die mal in Relation zu Ihren 40 km² Dann müssten sogar Sie erkennen, dass Sie gerade selber den Wasser-Popanz auf einem neuen Weg entlarvt oder verschwurbelten Unsinn geschrieben hatten.

  10. 117.

    Die Zulassung der Ridungen nach 8a setzt allerdings bekanntlich eine positive Genehmigungsprognose voraus. Die hat das OVG mit den Beschlüssen jeweils wie bereits ausgeführt auch bestätigt.

  11. 116.

    Wie ich lese, haben Sie sachlichen Argumenten wieder einmal nichts anderes entgegen zu setzen, als den Gegenüber - diesmal dem Dominik - den Mund zu verbieten.

    Ich Ausreden für Ihre Bigotterie war schon mal besser. Warum sind Sie aus Ihrem alten Haus in Ihre jetzige ETW gezogen, wo doch kein Schuhgeschäft etc. in der Nähe ist? Tipp: Eine knappe viertel Stunde fährt der Bus bis zum Bhf. Erkner.

  12. 115.

    Herr Neumann, wer auf Dummenfang geht, dürfte wohl klar sein. 200 Mill. m³/a ist mehr als 1,6 Mill. m3/a von Tesla. Ich nehme an sie beziehen sich auf eine jährliche Förderleistung der BWB. Das entspricht 54,5 m³/a/Berliner. Wahrscheinlich ist der Wasserverbrauch der Betriebe schon mit eingerechnet. Teslas Wasserverbrauch für seine Boliden beträgt dagegen deutlich mehr, 90 … 175 m³/a/Angestellter.
    Tesla benötigt in der 1. Ausbaustufe die Wasserneubildungsrate auf einer Fläche von 19 km² und in der angestrebten Endausbaustufe auf fast 40 km². Das entspricht der Fläche zw. E1- im N, A10 im W und Spree im S bis Hangelsberg. Ich finde das ist gigantisch, oder?
    Das ehemals saubere Trinkwasser verlässt das Teslagelände über Abwasserkanäle oder den Luftweg als mit Industriegiften belastetes Abwasser (ca.1,6 Mill. m³/a) bzw. 5 Mill. m³/a als schadstoffbelastetes Sickerwasser. Dieses auf dem Betriebsgelände zu versickern und das Abwasser im Wasserschutzgebiet aufzubereiten ist frevelhaft.

  13. 114.

    Hallo Tram88,

    ich wohne eigentlich in Meißen, habe eine viel befahrende Landstraße vor der Tür (20m) und ein Gewerbegebiet, welches einen eindeutig zu lauten Industriebetrieb beherbergt, sowie eine 110 kV Leitung.

    Zwischen hier und dem nächsten Dorf sind Maisfelder usw, die zum LSG hochstilisiert sind. Rund 2km. Ich hätte absolut nix dagegen da Tesla hinzupflanzen. Würd ich mich sofort fürs HSE Management bewerben. Leider sind hier einfach keine so großen Industrieflächen "spontan" verfügbar, lediglich kleinere "zerstückelte" Flächen beim Airportpark. Googeln Sie mal Infineon, die hat man vor 25 Jahren auch in die Dresdner Heide gepflanzt (alter Militärstandort der Russen). Das Problem ist ja, dass die alten Russenkasernen tatsächlich eher biologisch wertvoll sind, wenn ich zb an Jüterborg denke.

    VG

  14. 113.

    Nur wenn man Bedenken hat, ob der Standort für Tesla der richtige ist, muss man noch lange kein Gegner von Industrialisierung sein.

    Noch immer stehen unbesetzte Stellen zur Verfügung, also erst diese besetzen, dann klappt es auch mit der Rente. Außerdem wurde auch schon berichtet, dass Tesla Schwierigkeiten hat, Führungspositionen zu besetzen. Elon Musk ist ein Alphatier und Mitarbeiter in gehobener Position, sollten schon einen gewissen Entscheidungsspielraum haben, unter einem Alphatier arbeitet es sich sehr schlecht .

    Mit diesem Kommentar (Stand 19:08 Uhr) , waren es heute 31 Kommentare, die anderen waren von gestern.

  15. 112.

    Es geht lediglich um den Standort. Dresden ist weit weg und kann hier nicht mitreden. Für den Teslamusk ist woanders Wüstenkahlland gut genug. Hier aber im Grünen und Wassergegend mit Spree und Löcknitztal und geschlossenem Waldgebiet baut man kein Betonmonstrum. Wo würdet ihr das in Dresden errichten ? Weißer Hirsch ?

  16. 111.

    Das was peinlich ist, sind die Antworten und Reaktionen der Minister, besonders des “Grünen“. Zeigt es eindeutig, welcher primitive Hintergrund des Profits dazu führen kann , wertvolle Ressourcen zu vernichten und zu gefährden. Baugenehmigung per Handschlag durch den Wirtschaftsminister. Das ist peinlich! Das Bedrängen der Mitarbeiter besonders des Umweltamtes. Unvollständige Bauantragsunterlagen. Und ein zu unrecht gefeierter E.M. der sich in keinster Weise Gedanken um das fehlende Wasser macht und Antworten von sich gibt, die mehr als kindisch sind. Kein Wunder, dass die firmenpolitik nichts nach Außen dringen lassen darf. Wer weiss, was da alles ins Grundwasser versickert?

  17. 110.

    106 Kommentare in einem Tag,

    Man fragt sich wirklich was die Gegner von Industrieansiedlungen in Deutschland eigentlich sonst zu tun haben. Glaubt ihr (siehe ZDF Frontal 21 Beitrag, der nebenbei wirklich peinlich für die öffentlich rechtlichen Fernsehanstalten ist) das die Renten einfach so kommen?

  18. 109.

    Ihre Stöberei geht mir auf den Docht. Wäre ich sie wäre ich lieber ich. Ist es etwa meine Schuld, dass man hier nix an Technikkram zu kaufen bekommt ? Nicht mal Schuhe oder Sandalen. Kunststoffschuhe beim Discounter gleich hinterm Butterfach links neben den Schrauben; das ist unser Ort und wir erdulden das. Wenn dann so einer kommt, der da flotte Sprüche klopft ist der Zeigefinger schnell an der Stirn. Wenn sie verstehen würden wie hergeholt und unrechtsmäßig ihr Gefasel ist würden sie lieber schweigen. Wenn dann nun einer daherkommt und einen grünen Landstrich anenektiert, der bisher unser war verteidigen wir es bis staatl. Gewalt gesiegt hat. So ein Werk gehört auf ein kahles wertloses Feld und nicht ins Grundwassergebiet.

  19. 108.

    Natürlich komme ich wieder mit den OVG-Beschlüssen. Schließlich geben die kurz und knapp die aktuelle Rechtslage wieder, die so mancher aber nicht akzeptieren will. War der Text des veröffentlichten Beschlusses Ihnen zu lang oder zu unverständlich, so dass Sie den hier erklärt bekommen wollen?

  20. 107.

    Ich sage das ungern, Herr Neumann, aber Sie haben recht - wir drehen uns im Kreis!
    Gegenstand beider Gerichtsverfahren war konkret die Zulässigkeit vorzeitiger Rodungen unter der Auflage, dass diese Maßnahmen rückgängig zu machen wären, wenn die endgültige Genehmigung nicht erteilt wird.
    Die aktuelle Positionierung des WSE ist allerdings eine andere als die von Januar 2020 - diesbzgl. sei Ihnen nochmals der Bericht Frontal21 von gestern empfohlen.

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