Kabelbrand in Grünheide - Wirtschaftsminister und Initiative verurteilen Anschlag auf Tesla

Do 27.05.21 | 18:16 Uhr | Von Philip Barnstorf
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Tesla Kabelbrand
Audio: Antenne Brandenburg | 27.05.2021 | Philip Barnstorf | Bild: Philip Barnstorf/rbb

Die Brandenburger Polizei sucht mit einer Ermittlungsgruppe nach den Tätern, die für den Brandanschlag auf die Stromversorgung der Tesla-Baustelle verantwortlich sind. Politik und Anwohner haben unterdessen die Tat scharf verurteilt.

Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf stromführende Kabel an der Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) haben sich Bürgerinitiativen von Anwohnern distanziert.

Bürgerinitiative setzt auf sachliche Debatte

Manu Hoyer von Bürgerinitiative Grünheide, die sich gegen Tesla in Grünheide engagiert, verurteilte den Vorfall und sagte am Donnerstag dem rbb: "Ich lehne Gewalt ab, um irgendwelche Sachen durchzusetzen und bin eher dafür, sich sachlich und rechtlich auf der demokratischen Ebene auseinanderzusetzen." Einige Argumentationen in einem Bekennerschreiben, das aufgetaucht ist, könne sie aber nachvollziehen: etwa wenn es um den Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden bei Zulieferern von Tesla gehe.

Steinbach für Null-Toleranz

Auch Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) verurteilte die Tat und teilte dem rbb schriftlich mit: "Für kriminelle Gewaltakte, wie jetzt an der Tesla-Baustelle verübt, habe ich keinerlei Verständnis. Ich kann nur hoffen, dass diese Menschen ermittelt werden und neben einer entsprechenden Bestrafung auch zur Bezahlung der verursachten Schäden herangezogen werden. Hier gilt ein Null-Toleranzprinzip!"

Polizei ermittelt weiter

Wie hoch diese Schäden sind, ist derweil noch nicht klar. Wie der zuständige Stromversorger am Donnerstag mitteilte, werden die Schäden an den Kabeln derzeit noch untersucht. Stromausfälle habe es aber zu keiner Zeit gegeben.

Auch die Polizei ist weiter mit dem Fall beschäftigt und hat inzwischen eine Ermittlungsgruppe gebildet, wie Polizeisprecher Joachim Lemmel erklärt. "Die Ermittlungen werden im Moment von einer fünfköpfigen Ermittlungsgruppe fortgeführt. Die besteht aus Kräften des Staatsschutzes beim Landeskriminalamt und der Polizeidirektion Ost." Der Staatsschutz komme immer dann zum Einsatz, wenn die Vorkommnisse großen Einfluss auch auf die Sicherheit im Land haben kann. Dies könne wie im Fall von Tesla der Angriff auf eine große Industrie-Anlage oder die Stromversorgung eines Ortes beziehungsweise Ortsteil sein.

Am Mittwoch hatten Beamte vor Ort nach DNA-Spuren gesucht, auch ein Spürhund kam zum Einsatz. "Die Spurensicherung vor Ort ist erst einmal abgeschlossen“, sagt Lemmel. "Jetzt kommt es darauf an, dass die Ermittler sehen, welche Schritte als nächstes eingeleitet werden müssen und welche Spuren ausgewertet werden müssen." Dabei wollen die Ermittler auch auf Wissen ihrer Berliner Kollegen zurückgreifen. Diese hätten bereits Erfahrung mit der sogenannten Vulkangruppe. Linksextremisten hatten im vergangenen Jahr die Berliner S-Bahn vorübergehend lahmgelegt - ihre Methode damals war ein Brandanschlag auf die Stromkabel.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.05.2021, 16:40 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 28.05.2021 um 11:16 Uhr geschlossen

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Beitrag von Philip Barnstorf

16 Kommentare

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  1. 16.

    Herr Josti ich wäre sofort für eine offene Kommunikation. Das setzt aber voraus, dass alle Seiten gleichberechtigt daran teilnehmen können. Davon sind wir weit entfernt. Eine Bedingung wäre z.B., dass die Brandenburger Regierung die Verträge mit dem Tesla-Konzern offenlegt. Die Politiker haben durch die Wahl nicht die Legitimation erhalten, gegen die Interessen ihrer Wähler in geheimen Abmachungen Brandenburg irgendwelchen Profitgeiern hinterherzuschmeißen.
    Aber bleiben wir beim Brandvorfall. Allein was von Untersuchungsseite dazu anscheinend zielgerichtet veröffentlicht wurde und wie darüber berichtet wird schadet all jenen, die versuchen die Industriealisierung der Region Grünheide zu verhindern. Nutznießer dieser Aktion sind auf keinen Fall die Giga-Factory-Gegner. Deshalb hoffe ich, dass der Fall geklärt wird und die wahren Schuldigen ermittelt werden. Vielleicht sind die Staatsfeinde anderweitig zu finden als gegenwärtig versucht wird zu suggerieren? Lassen wir uns überraschen.

  2. 15.

    Und weil man unbedingt eine Gigafactory mit Namen Berlin oder in Berlin haben wollte. Das zählt auch zu den Fakten!

  3. 14.

    Unter Indymedia kann jeder unter jedem Namen irgendetwas "online" veröffentlichen. Die Seitenbetreiber prüfen gar nix...

    Eine "Linke" Gruppe die rechte Begriffe wie "Gutmenschen" benutzt ist mir doch sehr suspekt. Würde mich nicht wundern wenn an den einschlägigen Begriffen die wahre "rechte" Gesinnung durch kommt. Auch so schwülstig schreibt die Gruppe sonst nicht. Aber Querfront ist ja spätestens seit den Querdenkern salonfähig....

    Einfach saudumme kriminelle Aktion mit Benzin im WSG zu versuchen Kabel anzuzünden. Das Trinkwasser ist doch jetzt ach verseucht wenn jemand da einfach Benzin hingeschüttet hat oder Herr Werner?

    Zum Glück passte die Witterung der letzten Wochen, sonst wäre der Wald gleich ganz weg.....

  4. 13.

    "An Kling Werner, an alle Scharfmacher hier im Forum, an die Landesregierung und an die Medienvertreter: Wäre es nicht mal an der Zeit kommunikativ abzurüsten und zu einem Austausch zurückzukehren, der auf realen Fakten und nicht auf Emotionen beruht."
    Jetzt, wo hinsichtlich der Wasser-Ver- und Entsorgung, Störfallproblematik und Infrastruktur buchstäblich die "Kacke am Dampfen" ist kommen Sie mit Friedensangeboten? Ausgerechnet Sie, der in jedem seiner Kommentare unbeirrt die Realisierung und den Betrieb der Fahrzeugfabrik herbeizureden versucht und zudem keinerlei Kritik zulässt.
    Einerseits rufen Sie zur Beschwichtigung auf, anderseits jedoch verurteilen Sie jene, die sich kritisch mit dem Bau der GF4 auseinandersetzen bzw. sie verhindern möchten.
    Möglicherweise haben Sie ein privates oder gar berufliches Interesse an der Tesla-Ansiedlung. Aber bedenken Sie bitte auch, dass die Zeche für diese Industrie-Ansiedlung die in der Region beheimateten Menschen zahlen werden.

  5. 12.

    Wer hat behauptet, dass Tesla für irgendwen die Zukunft ist.

    Tesla ist ein Unternehmen, welches einen Milliardenbetrag in Deutschland investiert und Arbeitsplätze schafft - nicht mehr oder weniger....kann man doof finden und gegen jede Industrie sein.

    Fakt ist: die E-Autos (die unter anderem Tesla herstellt) sind klima- und umweltfreundlicher, als die gesamte deutschen Fahrzeugproduktion mit Verbrennungsmotoren. Einzig VW hat auch verstanden und zeigt willen umzusteigen, aber nur in dem Maß, um Strafzahlungen durch Flottenziele zu vermeiden ;(

  6. 11.

    Die Behörden halten das Bekennerschreiben für echt. Es sei „wahrscheinlich authentisch“, sagten Sicherheitskreise dem Tagesspiegel. In den vergangenen Jahren hatten mehrmals Linksextremisten als „Vulkangruppen“ Brandanschläge in Berlin verübt. Der Angriff sei der erste gegen Tesla mit einem mutmaßlich linksextremen Hintergrund, hieß es in Sicherheitskreisen.

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/kabelbrand-bei-baustelle-in-gruenheide-linksextremisten-bekennen-sich-zu-anschlag-auf-tesla-stromversorgung/27223324.html

  7. 10.

    Wenn Tesla unsere Zukunft sein soll, sieht es aber wirklich finster aus....Ich bin nicht Technologie Feindlich.

  8. 9.

    An Kling Werner, an alle Scharfmacher hier im Forum, an die Landesregierung und an die Medienvertreter: Wäre es nicht mal an der Zeit kommunikativ abzurüsten und zu einem Austausch zurückzukehren, der auf realen Fakten und nicht auf Emotionen beruht.
    Zur Informationspolitik der Landesregierung. Es hat über 400 Einwendungen zu dem Projekt gegeben. Wo kann man sich über die Stellungnahmen der Experten zu diesen Fragen informieren.
    Zu Herrn Schorcht und seiner Bürgerinitiative. Es ist unseriös sich Kilometer entfernt neben die Löcknitz zu stellen und hier von einer Bedrohung durch das Werk zu sprechen.
    Zu Frontal 21: Dieses Gedächtnisprotokoll auf der Raucherinsel mit osteuropäischen Arbeitern hat nicht mit seriösem Journalismus zu tun. All die in dem Beitrag genannten Verdächtigungen haben sich als falsch erwiesen.
    Dieser ganze mediale Bohei schadet der Region und dem Wirtschaftsstandort.

  9. 7.

    "Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf stromführende Kabel an der Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) haben sich Bürgerinitiativen von Anwohnern distanziert." Das schreibt rbb24. Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass der Verfasser dieses Berichtes den vorangestellten Satz bis zum Ende inhaltlich geprüft hat, denn das Bestreben von Bürgerinitiativen in und um Grünheide ist nicht darauf ausgerichtet, sich von den Anwohnern zu distanzieren außer der Brandanschlag wurde von einem Anwohner durchgeführt. Dafür gibt es aber keinerlei Beleg.
    Trotzdem sollte durch die Kriminalpolizei in alle Richtungen gefahndet werden. Die einseitige Festlegung auf die genannte "Vulkangruppe" denke ich, ist ein großer Fehler. Der Inhalt des sogenanntes Bekennerschreibens und die veröffentlichten Tatumstände lassen den oder die Täter in anderen Kreisen vermuten. Wenn die Vulkangruppe wirklich so attentaterfahren ist, dann verwundert z.B. ihre dilettantische Operation in Freienbrink.

  10. 6.

    Man könnte jetzt auch an eine Reflexion zu Affekten klammheimlicher Freude schreiben. Aber dann würde man ja am Ende völlig zu Recht zensiert. Darum: Ein Unternehmen, dessen CEO 22 Milliarden im Jahr verdient, um ein paar Stromkabel zu bringen, ist selbstredend in aller Deutlichkeit und aus tiefstem Herzen zu verurteilen!

  11. 5.

    Zu Recht. Das geht so nicht. Man sollte so ein Unternehmen Willkommen heißen und nicht zeigen, wie zukunftsablehnend wir in einige Teilen der Bevölkerung sind.

  12. 4.

    Versteh ich nicht. Die Täter sind doch bekannt, die Vulkangruppe. Diese Gruppe ist doch seit Jahren aktiv und die Polizei, Staatsschutz ect. konnten seit Jahren keine Personalien ermitteln? Wahrscheinlich diesmal auch nicht. Es bleibt wahrscheinlich wieder unaufgeklärt.

  13. 3.

    Bei den Bekennerschreiben wäre vielleicht auch ein Austausch mit den Berliner Ermittlern angebracht.

  14. 2.

    Linke Brandspur führt von München nach Berlin.
    Es gibt ein Bekennerschreiben der Linksterroristen auf „Indymedia“ in der „Vulkangruppe“: "„Wir haben in der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 2021 die Stromversorgung der Baustelle der Tesla-Giga-Fabrik in Grünheide bei Berlin gekappt, indem wir an sechs überirdisch verlegten Hochspannungskabeln Brand gelegt haben...."

  15. 1.

    Auch Landeswirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) verurteilte die Tat und teilte dem rbb schriftlich mit: "Für kriminelle Gewaltakte, wie jetzt an der Tesla-Baustelle verübt, habe ich keinerlei Verständnis. Ich kann nur hoffen, dass diese Menschen ermittelt werden und neben einer entsprechenden Bestrafung auch zur Bezahlung der verursachten Schäden herangezogen werden. Hier gilt ein Null-Toleranzprinzip!"
    Ich stimme dem Herrn auch zu, aber
    nachdem ich den Schaden auf dem Bild abgeschätzt habe, stelle ich mich vor das Gate 2 der Tesla-Factory und schaue nach Norden auf die dortige Schadensfläche und frage mich warum bestraft man nicht die Täter, die hier zu Gange sind und das Ganze eingefädelt haben. Hier braucht man nicht einmal lange zu suchen. Ich fürchte, dass die Diäten nicht reichenwerden, um die Schäden zu begleichen.

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