Tesla-Ansiedlung in Grünheide - Wasserverband treibt Pläne für neues Klärwerk voran

Tesla, Zulieferer und neue Anwohner dürften in den kommenden Jahren in Grünheide immer mehr Abwasser produzieren. Der regionale Wasserverband will deshalb ein neues Klärwerk bauen. Jetzt sind Details zu Kosten und Zeitplan bekanntgeworden. Von Philip Barnstorf
Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) treibt die Pläne für ein Klärwerk voran, das Abwasser aus der Tesla-Fabrik und dem restlichen Gewerbegebiet Freienbrink reinigen soll. Das bestätigte Verbandsvorsteher André Bähler am Donnerstag gegenüber dem rbb. Der Verband sucht nun europaweit nach einem Planungsbüro, das ein baufertiges Konzept für das Klärwerk entwirft. Im kommenden Jahr soll der Bau beginnen. 2024 soll das Klärwerk in Betrieb gehen.
Bau mit Fördergeldern?
Bähler schätzt, dass das Klärwerk insgesamt 80 Millionen Euro kosten wird. "Wir hoffen auf Förderung von der EU und vom Land, wenn die Pläne konkreter werden", sagte der Verbandschef dem rbb. Das geplante Klärwerk soll laut Bähler "mehrere Millionen Kubikmeter Abwasser pro Jahr" aus dem Gewerbegebiet Freienbrink reinigen. Das meiste Abwasser dürfte aus der gerade entstehenden Tesla-Fabrik kommen. Die soll schon in der ersten Ausbaustufe maximal fast eine Million Kubikmeter Schmutzwasser im Jahr produzieren, das zunächst noch ins Klärwerk der Berliner Wasserbetriebe in Münchehofe gepumpt werden soll. Wenn Tesla seine Fabrik noch ausbaut, soll ihr Abwasser dann ab 2024 ins neue Klärwerk geleitet werden.
Wo das Klärwerk genau gebaut wird, konnte Verbandschef Bähler nicht sagen. In Frage kommen aber nur Standorte entweder an der Müggelspree oder am Oder-Spree-Kanal, damit das gereinigte Wasser abgeleitet werden kann.
Sorge der Anwohner
Einige Anwohner äußerten immer wieder Sorge um die Wasserqualität vor allem in der Müggelspree, wenn dort gereinigte Abwässer eingeleitet werden. "Wir kennen diese Sorge", sagte Verbandschef Bähler. "Die ausgeschriebenen Pläne müssen das sachlich entkräften. Solche Lösungen sind nicht ungewöhnlich." Anwohner fürchten außerdem Gestank durch das Klärwerk. "Standortwahl und Technik zielen darauf ab, das Ganze wirkungsarm zu halten." Ganz werde sich aber etwa Geruch nicht vermeiden lassen. Auch weil etwa chemische Stoffe angeliefert und Klärschlamm abtransportiert werden müsse.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.05.2021, 12:30 Uhr
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