E-Auto-Werk in Grünheide -

Der Elektroauto-Hersteller Tesla will in seiner Grünheider Fabrik (Oder-Spree) viele Autoteile selbst herstellen. Das geht aus den derzeit ausgelegten Bauplänen für das im Bau befindliche Werk hervor. So plant Tesla etwa, Sitze und Kunststoffverkleidungen selbst zu produzieren. Die meisten anderen Autohersteller kauften solche Teile von Zulieferern ein, erklärte Stefan Bratzel, Leiter des "Center for Automotive Management", einem Institut für Automobil- und Mobilitätsforschung an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach.
Tesla will effektiver und kostengünstiger produzieren
Auch andere wichtige Teile wolle Tesla selbst produzieren, so Bratzel weiter. "In der Regel werden Batteriezellen von meist asiatischen Herstellern eingekauft. Volkswagen zum Beispiel will längerfristig auch eigene Batteriezellen produzieren. Momentan kaufen sie sie zu 100 Prozent zu", sagte der Experte dem rbb. Bratzel erklärte, dass Tesla darauf setze, dass es die Teile selber effektiver und günstiger herstellen kann als Zuliefererbetriebe.
Aus den neuen Plänen geht hervor, dass Tesla bis zu 50 Gigawattstunden Strom jedes Jahr in Lithium-Ionen-Zellen-Batterien verpacken will. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 25.000 Zwei-Personen-Haushalten. Laut Branchenkreisen wäre das die größte Batteriefabrik Europas, nicht aber der Welt, wie Elon Musk angekündigt hatte. Allerdings plant Tesla mutmaßlich, die Batteriefabrik in den kommenden Jahren noch auszubauen.
40 Akten-Ordner voll
Für den Bau fehlt die endgültige umweltrechtliche Genehmigung über das Bundesimmissionsschutzgesetz. Tesla baut deshalb mit vorzeitigen Zulassungen. Der Zeitpunkt der endgültigen Entscheidung ist unklar. Weil Tesla großflächig umgeplant hat, muss der US-Konzern seine Unterlagen erneut öffentlich auslegen. 40 Aktenordner mit vielen Seiten voller Erklärungen, Messreihen, Karten, Tabellen des Konzerns liegen seit vergangenem Freitag in Ostbrandenburger Amtsstuben und im Internet aus. Einen Monat sind die Unterlagen einsehbar, dann haben Bürger und Verbände wieder einen Monat Zeit, um Einwände zum Projekt einzureichen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.06.2021, 09:30 Uhr