Auslagefrist endet - Neue Tesla-Unterlagen stoßen auf großes Interesse im Internet

Nach Änderungen an der Bauplanung für die Tesla-Fabrik in Grünheide musste der US-Konzern sein Vorhaben erneut öffentlich auslegen. Vor allem im Internet nahmen viele Interessierte Einsicht in die Unterlagen. Nun können Einwände eingereicht werden.
Zusätzliche Batterie-Fabrik, größere Gießerei und ein neues Versickerungskonzept: Mehr als vier Wochen lagen die neuen Pläne für die Fabrik des US-Elektro-Autobauers Tesla in Grünheide (Oder-Spree) öffentlich aus. Am späten Montagabend endet die Auslagefrist für die mittlerweile dritte öffentliche Einsicht in das riesige Bauvorhaben.
Zehntausende Klicks im Internet
Während sich für die aktualisierten, 40 Aktenordner starken Pläne im Landesumweltamt (LfU) in Frankfurt (Oder), in den Rathäusern in Grünheide und Erkner, dem Amt Spreenhagen und beim Landkreis in Beeskow womöglich Corona-bedingt nur eine Handvoll Menschen interessierten, war die Beteiligung im Internet enorm. Mehr als 83.000 Klicks registrierte das LfU bis Montagmittag, wie ein Sprecher des Landesumweltamts dem rbb sagte. Noch bis Montagabend sind die Unterlagen hier abrufbar [uvp-verbund.de].
Zur Einordnung: Wenn eine Person die Seite mit den Unterlagen mehrere Male besucht, werden auch mehrere Klicks registriert. Daher dürfte die Zahl derjenigen, die die Unterlagen studiert haben, unter 83.000 liegen. Schätzungsweise haben sich mehrere tausend Menschen die Online-Dokumente angesehen. Übrigens: Tiefe Einblicke für die Konkurrenz gewährte Tesla nicht. Etwa Markennamen von vielen Maschinen und Baumaterialien sowie Mengenangaben sind in den ausgelegten Papieren geschwärzt.
Einwände bis 19. August möglich
Bürger und Verbände haben nun bis zum 19. August Zeit, Einwendungen niederzuschreiben und beim LfU einzureichen, etwa um Kritik zu äußern oder Verbesserungsvorschläge zu machen. Dafür hat das LfU eine eigens eingerichtete Internetseite geschaltet [service.brandenburg.de]. Umweltverbände sowie ein Tela-kritischer Verein aus Oder-Spree haben bereits angekündigt, davon Gebrauch zu machen.
Die gesammelten Einwände sollen laut LfU voraussichtlich am 13. September in der Stadthalle in Erkner bei einem Erörterungstermin öffentlich diskutiert werden. So eine Veranstaltung hatte es bereits im September 2020 gegeben. Damals wurde acht Tage debattiert.
Das LfU hat noch nicht endgültig über den neuen Erörterungstermin entschieden. Aktuell geht das Amt laut Referatsleiter Sebastian Dorn davon aus, dass der Termin Mitte September stattfinden wird. Erst danach können die Beamten über die Genehmigung der Tesla-Fabrik endgültig befinden.
Die Tesla-Dokumente wurden schon zum dritten Mal öffentlich ausgelegt. Grund dafür ist, dass Tesla seine Pläne immer wieder geändert hatte. Neu in den Unterlagen waren unter anderem eine Batteriefabrik und überarbeitete Sicherheitsvorkehrungen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 19.07.2021, 16:40 Uhr
Die Kommentarfunktion wurde am 20.07.2021um 22:16 Uhr geschlossen
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