Blick nach vorne - Wie geht es weiter nach der Tesla-Eröffnung in und um Grünheide?

Mi 23.03.22 | 16:38 Uhr
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Ein Elektrofahrzeug vom Typ Model Y steht zur Eröffnung der Tesla Gigafactory Berlin Brandenburg auf einem Band. (Quelle: Patrick Pleul/dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.03.2022 | Philip Brandenburg | Bild: Patrick Pleul/dpa

Nachdem Tesla am Dienstag die ersten Autos aus seiner Grünheider Fabrik an Kunden übergeben hat, will das Unternehmen nun sein Werk weiter ausbauen. Bis zur Massenproduktion ist es noch ein weiter Weg.

Die am Dienstag ausgelieferten 30 "Modell Y" hatten eher symbolischen Wert. Um richtig auf dem europäischen Elektro-Automarkt angreifen zu können, muss Tesla möglichst schnell die Massenproduktion im Grünheider Werk anfahren. Schon im Oktober vergangenen Jahres bezeichnete Elon Musk das als echte Herausforderung. "Der Produktionsbeginn ist nicht so wichtig. Die Massenproduktion ist der schwierige Teil. Die verlangt unheimlich viel Arbeit ab und wir brauchen viele talentierte, hart arbeitende Menschen, um das zu schaffen. Das ist superschwierig. Ich kann das gar nicht genug betonen", erklärte Musk damals.

Tausende Arbeitskräfte für Grünheide gesucht

Deshalb wird Tesla also weiter fleißig einstellen müssen. Derzeit arbeiten gut 3.000 Menschen in Grünheide. Für die Massenproduktion braucht Tesla aber mindestens 10.000 Mitarbeiter. Außerdem will Tesla noch in diesem Jahr eine zweite Produktionsstraße einrichten. Dann könnten schon im kommenden Jahr hunderttausende Teslas vom Band laufen.

Aber in Ostbrandenburg sollen nicht nur Autos entstehen. Tesla baut außerdem an einer Batteriefabrik, die noch dieses Jahr an den Start gehen soll. Und Elon Musk gab am Dienstag einen Hinweis auf weitere Produkte, die eventuell auch in Grünheide entstehen könnten. "Wir werden außerdem Stromspeicher herstellen. Das wird sehr wichtig, um erneuerbare Energien auch speichern zu können. Wir sind extrem zuversichtlich, dass die Welt die Wende zu einer Zukunft mit nachhaltiger Energie schaffen kann - mit einer Kombination aus Solar, Wind, Stromspeichern und elektrischen Autos", unterstrich der Tech-Milliardär.

Weitere Tesla-Produkte in der Pipeline

Das heißt, eventuell gibt es bald Megabatterien auch als Stromspeicher fürs Zuhause "Made in Grünheide". Tesla hat außerdem angekündigt, alle seine Standorte mit Fabriken fürs Batterierecycling auszustatten. Und das soll noch nicht alles sein. Schließlich will Tesla auch weitere Teile wie Stoßstangen, die derzeit noch zugeliefert werden, in Grünheide produzieren.

Aber nicht nur Tesla hat noch einige Herausforderungen vor der Brust. Auch die Region ist gefragt, sagt Martin Gornig vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. "Für die Region fängt die Arbeit auch erst an, denn es soll nicht nur ein Auto produziert werden, was dort vom Band läuft, sondern man will auch technologisch die Region etablieren als Elektromobilitäts-Zentrum in Europa."

Erste Zulieferer bereits da

Dafür braucht es vor allem Zulieferbetriebe. Einige sind schon da, zum Beispiel BASF in Schwarzheide oder Rock Tech Lithium in Guben. Damit weitere kommen können, muss Brandenburg schnell für mehr Gewerbegrundstücke und ausreichend Wasser sorgen. Aber erste Schritte sind gemacht auf Brandenburgs Weg zum E-Mobilitäts-Standort.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.03.2022, 15:40 Uhr

Mit Material von Philip Barnstorf

 

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30 Kommentare

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  1. 30.

    Dem wundernden einfachen Bürger empfehle ich, den heutigen Bericht von t-online "Der Kampf ums Wasser hat Deutschland erreicht" von Theresa Crysmann zu lesen. Da wird sehr gut verdeutlicht, was auf uns zukommen wird, genau das, was die BI Grünheide und die gestrigen Protestler so sehr befürchten. Schade, dass es diesen Artikel erst heute zu lesen gab. Er hätte vielleicht vor den Genehmigungsverfahren noch vielen Bürgern die Augen öffnen können.

  2. 29.

    Aber lieber Herr Neuermann, Sie verkennen sehr wohl, dass sich demokratisch gewählte Volksvertreter auch Mal Irren können. Dafür gibt es zahlreiche aktuelle Beispiele, wie zum Beispiel am Hindukusch oder Hartz IV und vieles, vieles mehr.
    Sie schauen nicht richtig hin und verstehen falsch Herr Neuermann.

  3. 28.

    Erklären Sie mir mal bitte, wie die von Ihnen behaupteten maroden Brunnen des WSE, die neuen hohen Fördermengen schaffen sollen und warum braucht eine Gigabude unbedingt Trinkwasser?

  4. 27.

    Also, wenn ich mir die Aufzeichnungen und Fotos so richtig ansehe, da kommt mir der 22.03.2022 in Freienbrink eher wie eine Trauerfeier vor, als wie ein Eröffnungsgaudi.
    Schwarze Karossen, und viel Schwarzes zu sehen, die Akteure trugen alle Schwarz, versteinerte Minen, ein lasches Tänzschen nicht mit Pfiff und wenig begeisternt (meine jüngste Enkeltochter, 2 Jahre, macht das bravioser), Farbe und Action fehlte in Gänze. Da war im Oktober 2021 mehr los, z. B. Riesenrad.
    Was sollte das ganze?

  5. 26.

    Nur weil es Vergangen ist, ist es nicht automatisch rechtens. Diese Hoffnung habe ich schon oft aus ihren Kommentaren gelesen. Nur weil es ohne Baugenehmigung unter unkontrollierten Umständen hochgezogen wurde, ist es nicht automatisch richtig. Zumal das sogenannte Werk noch lange nicht fertig ist. Stellt sich für mich immer noch die Frage, auf welcher Grundlage eine Betriebsgenehmigung erteilt werden konnte.

  6. 25.

    Herr Neumann Ihrer Argumentation kann ich gut folgen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind beides Bürger und sollten die gleichen Rechte bezüglich Wasserverbrauch haben. Einverstanden wir billigen Herrn Musk, wir wollen nicht so knauserig sein, 172 l/Tag zu. Das sind 63 m3/a. Damit wäre ein Kritikpunkt aus der Welt geräumt. Jetzt müssen wir nur noch Herrn Musk diese freudige Nachricht mitteilen.

  7. 24.

    Auf das Billigen von Straftaten stehen nach §140 StGB bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe. Das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung endet dort, wo die Rechte anderer beschnitten werden. Sie sollten sich in dem Zusammenhang auch mal die §§186 - 188 StGB (Üble Nachrede/Verleumdung/Gegen Personen des politischen Lebens gerichtete Beleidigung, üble Nachrede und Verleumdung) anschauen.

  8. 23.

    Zur Allgemeinheit gehören aber eben auch die Arbeitgeber und nicht nur die natürlichen Personen, die laut "Wir sind die Bürger" rufen und ggf. weiterhin fleißig das Wasser in der privaten anthropogenen Steppe verdunsten lassen.

  9. 22.

    Liebe Leute, das Werk ist rechtssicher genehmigt und läuft in diesem Jahr hoch. Alles was vorher war ist Schnee von gestern!

    Was dürfte in diesem Jahr durch Tesla passieren:
    - Fertigstellung und Start Batterieproduktion
    - Bauanträge für den Gleisanschluss, inklusive Haltepunkt, Anlage zum Batterierecycling
    Land und LfU:
    - Wasser- und Abwasserkonzept für Ostbrandenburg und das Gewerbegebiet

  10. 21.

    “Das Wasser gehört nicht eben nicht den Bürgern, sondern dem Staat“... wer oder was ist denn der “Staat“? Da liegt wohl ihr Verständnis Problem. Nur weil man irgendwann und irgendwie“gewählt“ wurde sollte immer noch im Sinne der Allgemeinheit gehandelt werden. Dazu gehört auch, dass natürliche Ressourcen wie Wasser der Allgemeinheit zustehen und nicht jenen, die das größte Kapital im Angebot haben. Der Verdacht der bestechlichkeit liegt damit sehr nahe.

  11. 19.

    Hut ab vor`m Mut der Truppe, die waghalsig freihängend über der A10 auf das De-Musk-ierproblem aufmerksam machten. Es ist traurig, anders findet man in Brandenburg und der Bundesrepublik kein Gehör mehr. Einige Autofahrer beschimpften unflätig die Protestierenden, weil sie 2-3 h im Stau warten mussten. Die Jungs wollten nur helfen, dass Tesla verschwindet und sich solche Verkehrsbeeinträchtigungen in Zukunft nicht täglich wiederholen. Ungerecht ist, dass diese gute Absicht bestraft wird. Ein anderer übler Gefährder wird dagegen nicht belangt. Vielleicht waren sich Kanzler und sein Wirtschaftsminister sowie das Brandenburger Regierungsgarde nicht bewusst, in welcher Gefahr sie schwebten. Das Sicherheitspersonal der Regierenden hat anscheinend auch versagt. Da weder die Belüftung noch die Feuerlöscheinrichtungen der Gigafactory fertiggestellt waren, wäre bei Brand oder Gasaustritten ihr Leben in Gefahr. Die Show verlief glimpflich, jetzt sind nur noch 3000 Angestellte gefährdet.

  12. 18.

    Die Luft in Berlin ist viel besser geworden seit kaum noch Zwei-Takter unterwegs sind. In Zwickau ist die Zukunft schon vor Grünheide angekommen. Das Flüssiggas, dass Länder wie Süd-Korea und Japan importieren, störte Sie bei der Auswahl Ihrer asiatischen Verbrenner-PKW nicht, aber bei Tesls ist es plötzlich böse. Liegt das daran, dass es das Erdgas Ihres großen Bruders ersetzen soll? Dafür wollen Sie hier Menschen Autos vorschreiben, die Sie sich selber nicht kaufen. Deutsche Autofabriken haben Sie interessanterweise gelobt, obwohl die teils in WSG stehen. Bzgl. der Wasser rechte liegen Sie neben auch falsch. Es gehört dem "Staat" und damit der Allgemeinheit. Das mehr als nur Sie und Ihre Bürger, auch wenn Sie viele kennen, die eigenen eigenen Brunnen betreiben.

  13. 17.

    Oh, neuer PC? Das BKA hatte ja 22.3. auch einige Computer eingesammelt, auf denen ehrabschneide Wortspiele wie das Ihre verfasst worden sind.

  14. 16.

    Die demokratisch gewählten Volksvertreter haben allerdings nach Beteiligung der Öffentlichkeit vor rd. zwei Dekaden entschieden, dass das ein Industriegebiet sei und das später auch mit großer Mehrheit bestätigt. Sie selber hatten dabei doch zudem ausgeführt, dass Sie stundenlang dort allein mit dem Rad gefahren sind ohne jemanden zu begegnen und damit den Hinweis geliefert, dass das Industriegebiet direkt an der Auto- und Eisenbahn vor Tesla als Erholungsgebiet unbeliebt ist.

  15. 15.

    Viele asiatische Staaten wie z.B. Südkorea und Japan beziehen sehr viel Flüssiggas. Das hat Sie jedoch nicht davon abgehalten sich von dort Verbrenner zu kaufen. Einen kleinen E-PKW wie Sie anderen vorschreiben wollen, haben Sie selber sich neulich nicht gekauft, sondern erneut eine CO2-Schleuder.

    Das Wasser gehört nicht eben nicht den Bürgern, sondern dem Staat, auch wenn viele nach Erkenntnissen der WSE meinen, es im großen Stil in den Garten kippen zu dürfen und Sie selber ja geschrieben haben, dass eigenen kleine Brunnen bei Ihren Nachbarn üblich sind.

    Haben Sich mittlerweile mal den Bericht auf Strausberg TV zur außerordentlichen Verbandsversammlung im Februar 2020 angeschaut. Es ist erhellend, was Ihr Landrat über den damaligen technischen Leiter der WSE sagt.

  16. 14.

    Wo sie doch schon bei Zuteilung sind... der Kaufpreis für den Wald war schon sehr sehr günstig und der Vertrag über den Kauf von Wald abhängig von der Baugenehmigung. Wer war denn noch vor kurzem der Eigentümer? Bis vor zwei Jahren durfte man (also die Allgemeinheit) dort Erholung suchen und auch finden. Entgegen dem Verständnis von A.N. der ja immer wieder behauptet, das es nicht ginge obwohl er offenbar niemals vor dem Einsatz der dreißig Harvester dort gewesen ist?

  17. 13.

    Das wissen wir doch auch alles was sie da im 1. Teil schreiben. Warum haben Sie da aber Jahrzehnte nicht den Mund aufgemacht ? Es stank doch schon damals nach Abgas und Reifenabrieb auf Berlins Straßen. Was für Umweltsauerei ist aber erst das Frackinggas ? Sie flöteten doch von Flüssiggas als Retter der deutschen Industrie etc, . So ein fieser Tesla Y ist zwar in 10 Std. fertig aber wie hoch ist der Energieaufwand? Mir wäre ein Klein-E-PKW lieber; produziert niemals dort im Wasserschutzgebiet. Wo liegt der nächtsgelegene ehemalige Truppenübungsplatz oder Großgolfplatz ? Das Wasser gehört uns; den Bürgern ; es wird schon genug verplempert; auch hier vor Ort. Die Sendung ( Wiederholung ) vom rbb-TV war wieder schwach.

  18. 12.

    Ich weiß nicht was widerlicher war, das perfide Possenspiel der feigen durch den Hintereingang sich anschleichenden Landes- und Bundespolitiker oder die schäbige Showeinlage des tanzenden Marsmännchen. Keiner der Schließ-Musk-elkriecher hielt es für nötig, sich vor die Haustür zu begeben um den dort versammelten Menschen zuzuhören. Von den jungen Leuten, die dort auf dem Boden festgeklebt waren hätten sie etwas lernen können, z.B. dass man statt zu forcieren die

    „E-Mobilität De-Musk-ieren“

    muss, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen. Auf der anderen Straßenseite konnte man außerdem erfahren, wie brutal Herr Musk mit seit er SpaceX-Firma gegen die dortige Bevölkerung vorgeht. Ich erwarte, dass sich unsere Politiker mit den dort Geschädigten solidarisch erklären und nicht dem Texas-Gringo in den Hintern kriechen.

  19. 11.

    Kaut MOZ war auch Extinction Rebellion Deutschland vor dem Werk stark vertreten. Berlin ist halt nicht weit weg.

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