Vorstellung der Quartalszahlen - Tesla will bis Ende des Jahres in Grünheide mit Massenproduktion starten

Do 21.04.22 | 16:26 Uhr
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Tesla-Chef Elon Musk bei der feierlichen Eröffnung des Werks in Grünheide am 22.03.2022. (Bild: rbb)
Audio: Antenne Brandenburg | 21.04.2022 | Philip Barnstorf | Bild: rbb

Das Tesla-Werk in Grünheide (Oder-Spree) soll schon am Ende dieses Jahres mit der Massenproduktion beginnen. Das sagte Unternehmenschef Elon Musk am Mittwochabend bei der Vorstellung der Quartalszahlen. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht Tesla jedoch tausende weitere Mitarbeiter.

Ziel: 5.000 bis 10.000 Fahrzeuge pro Woche

Die ersten in Grünheide produzierten Fahrzeuge wurden erst vor knapp einem Monat, nach dem Delivery Day am 22. März ausgeliefert. Tesla-Chef Musk will dennoch an seinem Ziel festhalten, möglichst bald mit der Massenproduktion zu beginnen. Bereits im Oktober hatte er das Ziel definiert, dann 5.000 bis 10.000 Autos pro Woche in Grünheide produzieren zu wollen.

Um dieses Ziel zu erreichen, braucht Tesla am deutschen Standort rund 10.000 Angestellte. Nach rbb-Informationen sind derzeit jedoch nur rund 3.000 Mitarbeiter dort beschäftigt. Sollte das Unternehmen sein Ziel erreichen, in nur acht bis neun Monaten nach Produktionsstart in die Massenproduktion zu gehen, würde es damit auch die Schnelligkeit der Tesla-Produktion im chinesischen Shanghai in den Schatten stellen. Bereits in der Vergangenheit hatte Tesla immer wieder die ambitionierten Zeitpläne des Firmenchefs nicht einhalten können.

Rekordumsatz- und Gewinn

Der US-Elektroautobauer hat im ersten Quartal 2022 eigenen Angaben zufolge trotz Chipmangel, Logistikproblemen und internationalen Krisen einen Rekordgewinn von umgerechnet 3 Milliarden Euro erzielen können.

"Die Tesla-Ergebnisse im ersten Quartal 2022 sind hoch beeindruckend", sagt Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer dem rbb. Tesla habe in diesem Zeitraum rund 310.000 Elektroautos verkauft und damit einen Umsatz von 16,7 Milliarden Euro erzielt. Umgerechnet entspreche das einem Gewinn von rund 10.000 Euro – pro Fahrzeug. "Nur Ferrari hatte im letzten Jahr eine höhere Gewinn-Marge", so Dudenhöffer.

Sendung: Antenne Brandenburg, Nachrichten, 21.04.2022, 14:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Vielleicht kommen ja die Fachkräfte aus der Ukraine. Sind ja bekanntlich einige Tausend in Berlin-Brandenburg angekommen.

  2. 8.

    Recht ambitionierte Ziele. Bis dahin müssen aber außerhalb von Tesla die Wohnungs- und Wasserprobleme zügig angegangen werden. Besonders beim Wasser warte ich noch auf ein Gesamtkonzept für Ostbrandenburg.

    Bei Arbeitskräften muss Tesla weltweit die Werbetrommel rühren. Ein modernes Einwanderungsgesetz täte hier Deutschland gut.
    Auch das LfU und Tesla sollten sich bei Störfällen um mehr Transparenz bemühen.

  3. 7.

    Keine Panik! So viele freie Wohnungen gibt es nicht direkt um Grünheide. Da haben andere Orte in der Nähe ganz andere Zuzuge erlebt. Der Wasserversorger gleich westlich verkauft zudem jährlich mehr als die zwanzigfache Menge wie der WSE. Zudem ist er von der Landesregierung und einem großen Industriebetrieb mit aktiver Grundwasserhaltung beauftragt worden. Allein für letzterem wird gerne mehr als die doppelte Menge Wasser direkt aus der Erde in die Vorflut gepumpt, die Tesla maximal vertraglich zugesichert bekommen hat.

  4. 6.

    Für Musk ist Tesla Grünheide auf Jahre noch ein Nullsummenspiel ohne Gewinn, rein so als Hobby. Richtig Gewinne würde es erst ab 200.000 verkaufter Fahrzeuge pro Jahr abwerfen.
    Im Herzen Europas hatte er Brandenbrug gewählt, weil der Osteuropamarkt / Russland mit einkalkuliert war. Das wird dann erstmal nix.
    Tesla ist nicht die Atom-Elektroindustrie, bei der die Risiken auf den Steuerzahler abgeschoben werden. Für Industrie gibts mittlerweile klare gesetzliche durchsetzbare Haftungen bei Schäden. Dafür hat Musk Sicherheitsleistungen hinterlegt, ohne die der Bau erst gar nicht möglich gewesen wäre.

  5. 5.

    Sie brauchen nur mal mit dem DB-Regio zur Schichtwechselzeit nach Fangschleuse aus Berlin raus fahren. Dann sehen Sie, wo die Hälfte der Arbeitskräfte herkommt: Aus Berlin. Jung, dynamisch, englisch sprechend... und wahrscheinlich in irgendwelchen Wohngemeinschaften hausend.
    Wasser reicht auch, keine Angst. Bevor es für das gemeine Volk knapp ist, wird der Industrie das Wasser abgedreht. Das ist in Deutschland so geregelt.

  6. 4.

    Eher mal richtig in die Zukunft denken als an Minimalismus und sich wundern, dass in einer Wachstumbranche der Bedarf steigen könnte.
    Die Gewinne werden in Deutschland und Brandenburg versteuert und die völlig überflüssigen hoch subventionierten Braunkohle Tagebauwerke die, die Umwelt und den Lebensrzerstören benötigen das hundertfache an Wasser, daran stört sich aber niemand.
    Wir müssen ja bummelig 3000 Arbeitsplätze sichern, die ohnehin in Kürze in Rente gehen.

  7. 3.

    Hauptsache der Gewinn stimmt. Für alles andere ist das Land verantwortlich.

  8. 2.

    Gemach! Andere Medien berichten von aktuell "nur" 5000 Autos pro Woche und entsprechende geringerem Personalbedarf. Die werden dabei kaum direkt in Werksnähe wohnen. Der Wasserversorger direkt im Osten angrenzend verkauft übrigens jedes Jahr übrigens die mehr als zwanzigfache Menge Wasser im Vergleich zur WSE und muss auch sowohl im Auftrag der Landesregierung wie auch einem großen Industriebetrieb aktive Grundwasserhaltung betreiben. Allein für die Firma umfasst der Vertrag ein jährliches Volumen von über 3 Mio m³ Wasser, welches aus der Erde direkt in die Vorflut gepumpt wird.

  9. 1.

    Tausende weitere Mitarbeiter kommen woher beim derzeitigen Fachkräftemangel? Und wo werden sie wohnen? Hoffentlich gibt es dann auch genügend Wasser... Die Ambitionen von Herrn Musik sind schon etwas naiv.

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