US-Elektroautobauer - Mehr als 10.000 Beschäftigte in Tesla-Fabrik in Grünheide

Mo 27.02.23 | 13:24 Uhr
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Archiv: Mitarbeiter gehen über einen Parkplatz in Richtung der Tesla Gigafactory Berlin-Brandenburg vom US-Elektroautobauer Tesla. (Foto: dpa)
Audio: Antenne Brandenburg | 27.02.2023 | Daniel Friedrich | Bild: dpa

Der US-Elektroautobauer Tesla beschäftigt in seiner Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) inzwischen mehr als 10.000 Mitarbeiter. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Unternehmenskreisen.

In der vorigen Woche wurden dort 4.000 Autos gebaut, schrieb das Unternehmen auf Twitter. Das wären auf ein Jahr hochgerechnet etwas mehr als 200.000 Autos. Das Ziel der ersten Ausbauphase ist also noch nicht erreicht: Tesla will in Grünheide mit 12.000 Mitarbeitern eine halbe Million Autos pro Jahr produzieren. Das Unternehmen hatte bereits angekündigt, dass das Hochfahren der Produktion Zeit brauche. Seit März 2022 stellt Tesla in seiner bisher einzigen Fabrik in Europa Elektroautos her.

Experte sieht Risiken für Batterieproduktion in Deutschland

Unterdessen äußerte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer erneut Bedenken, dass er wachsende Risiken für Investitionen im Bereich der Batteriefertigung in Deutschland wie die des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide sehe.

Laut dem Direktor des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg werden Verbrenner aktuell wieder preisgünstiger für die Kunden in der Anschaffung. Damit würden derzeit weniger Batterien in Europa gebraucht. Zudem verwies Dudenhöffer auf die aktuell hohen Strompreise in Deutschland.

Tesla hat die Priorität für die Fertigung von Batterien aus steuerlichen Gründen in die USA verlegt und lässt offen, wann in Deutschland und damit in Grünheide komplett eigene Batterien gefertigt werden. Das Unternehmen will die Pläne in Deutschland aber nicht aufgeben, hieß es vonseiten Teslas.

Auch hohe Energiepreise spielen eine Rolle

Die Lage wird nach Einschätzung von Dudenhöffer durch die gestiegenen Energiekosten infolge des Ukraine-Kriegs in Deutschland zusätzlich erschwert. Er schließe nicht aus, dass Tesla diese Investitionsentscheidung noch einmal neu betrachtet.

Tesla hat nach eigenen Angaben in Grünheide mit der Montage von Batteriesystemen begonnen und fährt die Produktion hoch.

Sendung: Antenne Brandenburg, 27.02.2023, 09:30 Uhr

37 Kommentare

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  1. 37.

    Mal sehen, wie lange das bei solcher Politik und grünen Bürgerinitiativen noch gut geht. Dann sind 10.000 Arbeitsplätze wieder futsch.

  2. 36.

    Dwr Nebel rund um Ihre Nilliarden-Investitioen wird immer dichter. Irgendein Haar werden Sie dafür immer wimmernd in der Suppe finden wenn - und wenn es eins der Ihren ist

  3. 35.

    Ein weiterer Misserfolg (unter vielen) ist, wenn Tesla kein Geschäft wird und die Leute für Wasser mehr bezahlen müssen und es rationiert wird. Und wenn dann alle noch Fernwasserleitungen bezahlen müssen, damit Fehlentscheidungen ausgeglichen werden müssen, dann nennt man das? ..... „Klimawandel“?

  4. 34.

    Wer tatsächlich Einkommensteuern zahlt, weiß aber auch, dass deren Höhe vom Einkommen abhängig ist. Man erinnere aber in Tat auch z.B. an Lauchhammer als ehemaliger Vestas-Standort. Dort haben vernunftkräftige NIMBYs erfolgreich einen Investor vertrieben.

  5. 33.

    Immer mehr kommt der Verdacht auf, dass kein einziger "Ossi" die vielen Milliarden "in den Sand gesetzt hat". Sondern Leute der sogenannten eingewanderten "2. Reihe", die woanders nie eine Chance gehabt hätten.
    Sie haben übrigens nicht alle fehlerhaften und erfolglosen Standortentscheidungen aufgezählt. Da fehlt noch einiges.
    (In Friedrichshafen schlägt man sich noch heute auf die Schenkel ...)
    Augenscheinlich mag der "Ossi" Erfolg mehr als Sie.

    P.S. Arbeitsplätze zählen dann, wenn sie die Arbeitslosenstatistik beeinflussen. Trotz Tesla hat sich lt. rbb die Arbeitslosenzahl leicht erhöht. Somit gibt es keinen "Gewinn". Die Leute die arbeiten gehen zahlen immer ihre Einkommenssteuer, egal ob der Arbeitsort Grünheide heißt oder nicht.

  6. 32.

    Wo ist es ein Misserfolg, dass in Grünheide bereits jetzt 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden sind? S. z.B.
    https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/wirtschaft/tesla/2023/02/brandenburg-gruenheide-tesla-beschaeftigte-produktion-batterien.html
    Haben Sie von Ihrer Milliardenliste mittlerweile die Position herausgestrichen, für die der/die Nutzer nicht zahlen müssen oder ist die Liste im Nebel verschwunden?

    Beim BER kam es zwar zu erheblichen Verzögerungen und enormen Kostensteigerungen, dennoch boomt auch die Region um Schönefeld. Berichte des RBB zu dem Thema haben auch Sie kommentiert.

    Bleibt noch der Cargolifter. Wieviel von denen haben Sie gesehen, bevor mit dem Bau der Halle begonnen worden ist, so da die Ansiedlung mit dieser vergleichbar ist? Für den Vergleich gab es schon Ende 2019 eine Behindertenausweis.

  7. 31.

    Misserfolge zu benennen ist kein Wimmern.... sondern genau das Gegenteil. Um so lauter um so besser. Es wird Gründe haben, warum Ihnen das nicht gefällt. Wenn Sie beteiligt sind, schlafen Sie dann noch gut?

  8. 30.

    Lesen Sie bitte wenigstens die Überschrift anstelle nur aus dem Gefühl heraus zu kommentieren. Kein Wunder, dass es in manchen Regionen nicht voran geht, die voll von wimmernden Ossis sind, die sich für Fakten bestenfalls am Rande interessieren.

  9. 29.

    Wollen Sie mal bitte hier, im beschriebenen Sinne, Erfolge als Fakten aufzählen? Dann haben alle etwas zum lachen, wenn es nicht so traurig und teuer wäre...trotz allerbester Bedingungen, solventem Investor, Geldunterstützung der gesamten Bundesrepublik in einem Zeitraum, der die 28jährige Mauer klein aussehen lässt...

  10. 28.

    Bei der Bundeswehr stellen die Soldaten ihr Gerät allerdings nicht selber her. Keine Ahnung, wie das bei Ihnen oder Ihrem Vater in der NVA gewesen ist. Sie wären allerdings überrascht, wieviel Firmen aktiv um Zeitsoldaten werben, da die strukturiert handeln können. Exemplarisch seinen hier in Deutschland Toyota und die DB, aber auch die Großbäckerei Harry genannt. VW bietet sogar spezielle Weiterbildungen an.

  11. 27.

    Wenn Gefühle bei Ihnen wieder einmal Fakten ersetzen müssen ...

  12. 26.

    Ich fühle mit den Anwohnern einfach mit. Wenn Sie für Fehlentscheidungen der "Erfolglosen" aufkommen müssen. Wenig Wasser und dann noch teuer ist schon ein dickes Brett. Vor allem, weil es nicht sein müsste. Es wäre so einfach gewesen...das Richtige zu tun.

    P.S. Klimawandel hat auch eine Alibiseite... Da lassen sich noch andere Fehlentscheidungen abschwächen?

  13. 25.

    So gefällt mir Ihre solide Antwort...

    Um noch viel besser zu werden, als jetzt schon, ist es erforderlich nicht zu vergessen: Grünheide, BER, F1-Strecke, Luftschiffbau usw. Die Sehnsucht, dass ein Großprojekt nach über 33 Jahren mal gelinkt ist noch nicht versiegt...

  14. 24.

    Schenkt man der MOZ glauben, dass Tesla Ex- Bundeswehrsoldaten anwerben will, so ist Frage wohl berechtigt:

    Wie schnell kann Tesla auf militärisches Gerät umgestellt werden wenn ausreichend Fördermittel fließen?
    Nach Agenten, jetzt Generale???????

  15. 23.

    Streichen Sue mal die Dinge von der Liste, die aus den Einnahmen von direkten Zahlungen des/der Nutzer refinanziert werden. Dann schrumpft Ihre Aufzählung erheblich zusammen.

  16. 22.

    Wenn in 1-2 Jahren klar ist, was Tesla regelmäßig an Steuern zahlt, bin ich gerne bereit eine Gewinn- und Verlustrechnung + Deckungsbeitragsrechnung für diese Investition aufzustellen. Da die Infrastrukturmaßnahmen von unterschiedlichen Kostenträgern(Tesla, Bund, Land, Kommune) bezahlt werden, müsste man das separat für Grünheide und für die gesamte Region betrachten.
    Die GuV fällt natürlich für jeden Einzelnen sehr unterschiedlich aus, inwieweit er direkt betroffen ist.

  17. 21.

    Ja. Das ist alles erforderlich bei einer Investition dieser Größenordnung. Auf die Diskussion zum Standort kann man nach 3 Jahren nur noch schräg reagieren.

  18. 20.

    " Es läuft wieder alles wie geschmiert"!

  19. 18.

    EDIS Umspannwerk, Klärwerk, Autobahnabfahrten,2 x Industrie-Bahnhof, A10 Ausbau, Fernwasserleitung in Planung, B-Plankosten, Gutachten, usw.
    Wollen Sie bitte weitermachen...?

    Grundwasserpreise durch Verknappung?

  20. 17.

    Frösche im ehemaligen Tesla-Wald ist ja wohl der Witz des Tages. In dieser grünen Wüste habe ich keine Pfütze entdeckt, in der diese Tiere hätten überleben können.
    Dank Tesla gibt es jetzt einen Feuerlöschteich, sowie mehrere Sickerbecken, in denen das Regenwasser gesammelt wird. Ein Super Habitat für Frösche und Lurche.

  21. 16.

    Bitte definieren Sie für mich "Der Widerstand gegen Tesla kommt aus anderer Richtung"??

  22. 15.

    Naumann, wie kreativ.

    Wieso fällt im Osten immer wieder auf, dass Dinge wie freie Berufswahl usw. nicht selbstverständlich sind?

    PS: etwas über 2000 Stellen bei BASF in der Verwaltung über Renten etc. abzubauen ist dagegen das Ende Deutschlands...

  23. 13.

    "Danke Elon Musk- für 10.000 Arbeitsplätze. Ein gutes Beispiel dafür, dass viele arbeitswillige Menschen eine neue Perspektive bekommen können."

    Angesichts der, infolge des Fachkraftemangels 500.000 unbesetzten Stellen, eine völlig absurde Wahrnehmung.

  24. 12.

    Vor den Toren Berlin wurden auch schon zu Kaisers Zeiten E-Autos gebaut. Sogar der selbsternannte Erfinder des Automobils besinnt sich auf die dann doch zum Ärger der Freunde der PCK auf due bessereTechnik und hatte für eine Fortbildung Tesla angeblich vor der Pleite gerettet. Im WSG Ludwigsfelde werden die bekanntlich auch E-Autos bauen wie dort ja auch eine Batteriefabrik errichtet worden ist.

  25. 11.

    Das sehe ich auch so. Die wahren Ökos haben nichts gegen E-Autos, die NIMBYs schon.

  26. 10.

    Richtig ist, dass man keine Fabrik an Stellen baut, wo es Frösche gibt. Aber so gar kein (ausreichendes) Wasser für alle ist schon dekadent, oder?
    Ob die Allgemeinheit demnächst deshalb Wasser Pipelines bezahlen muss? Für die ganz Schlauen.... Experten?

  27. 9.

    Meine Sie mit Ökos Menschen wie Frau von der Leyen von der CDU? Der Widerstand gegen Tesla kommt allerdings vor allem aus einer anderen Richtung. Man schaue sich nur das Ergebnis zur Abstimmung über den neuen B-Plan an.

  28. 7.

    Netter Versuch, aber zu durchsichtig ;-) A. Neumann wird lächeln...
    Zum Artikel:
    Tesla wird, entgegen der Dudenhäfferannahme Autos verkaufen. Die Auftragsbücher sind voll.
    Die Arbeitslosenstatistik ist ausschlaggebend dafür, ob die Anzahl der Beschäftigten einen Wert hat, in dem Sinne wie es suggeriert wird. Wir warten die Gesamtbilanz noch ab, bei ca 1,4 bis 2 Milliarden eingesetztem Steuergeld...

  29. 6.

    Wie schoen.
    Man erinnere sich:
    Vor hundert Jahren baute man E-Autos in Leipzig, sp@ter E-Lkw. Der Fortschritt lässt grüßen!
    Mein Vater fuhr auch mit dem E-Karren auf dem Bahnhof.
    Attacke, zu neuen Zielen!

  30. 5.

    Die Ökos wollen ja E Autos.. dann müssen sie auch mit Tesla in Grünheide ohne Murren leben

  31. 4.

    Vielen Dank für diesen neuen Beitrag. Ich rufe Dominik noch an und dann geht's los.

  32. 3.

    Herr Dudenhöffer soll sich mal den Energiemontor bei der Zeit anschauen. Die Preise sind längst wieder auf dem Niveau zum Ende der Ära Merkel. Tesla verkauft die Batterien zudem nicht an Dritte, auch wenn demnächst z.B. mit dem Opel Astra Kombi ein zumindest für Deutschland interessantes BEV auf den Markt kommt.

    Die Karosseriefertigung wird (hoffentlich) im Rahmen der bestehenden Genehmigung übrigens gerade erweitert.

  33. 2.

    Danke Elon Musk- für 10.000 Arbeitsplätze. Ein gutes Beispiel dafür, dass viele arbeitswillige Menschen eine neue Perspektive bekommen können.

  34. 1.

    Die Unkenrufe der vergangenen Jahre haben sich wieder einmal als Falsch erwiesen. Tesla findet genügend Mitarbeiter, zumal bei der Konkurrenz (Ford) und den Zulieferern Arbeitsplätze abgebaut werden. Das Etappenziel 5000-6000 Stück in diesem Jahr dürfte auch erreicht werden. Die Nachfrage ist da, trotz der erhöhten Preise.
    Was Speicher betrifft muss Deutschland nicht nur wegen Tesla aufpassen, um hier nicht von den USA und China abgehängt zu werden. Vielleicht gezielt die Speichertechnik fördern in Kombination mit den erneuerbaren Energien. Um von den fossilen Brennstoffen wegzukommen, muss sich die Stromproduktion in diesem Jahrzehnt verdoppeln.

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