Deutsche-Bahn-Konkurrent - Flixtrain startet zwei weitere Fernzüge

Di 12.06.18 | 14:19 Uhr
  2

Der Fernbus-Anbieter Flixbus bringt zwei weitere Fernzüge auf die Schiene. Vom 21. Juni an soll der "Flixtrain" Stuttgart und Berlin bis zu zwei Mal täglich verbinden, wie Flixbus am Dienstag ankündigte. Das Angebot wird damit einen Monat früher ausgeweitet als geplant. Auf der Strecke Köln-Hamburg kommt der zweite Zug am 19. Juli.

Im März war Flixtrain mit der Strecke Hamburg-Köln an den Start gegangen, bisher fahren zwei Züge. "Drei Monate nach Einführung ist die Resonanz auf Flixtrain überwältigend", sagte Geschäftsführer André Schwämmlein jetzt. "Wir rechnen damit, dass wir unser bisher gestecktes Ziel von 500.000 Zuggästen bis Endes Jahres noch deutlich übertreffen können." Im Schnitt sind demnach gut 70 Prozent der Plätze belegt: Das ist mehr als in Intercity und ICE der Deutschen Bahn, die im vergangenen Jahr 143 Millionen Fahrgäste in ihren Fernzügen zählte.

140 neue Haltepunkte bis Jahresende

Flixtrain hat beantragt, von Mitte Dezember an auch zwischen Berlin und Köln sowie Berlin und München zu fahren. Die DB Netz, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, vergibt in Deutschland die Rechte für die Nutzung des Schienennetzes.

Für seine Fernbusse will Flixbus bis Jahresende 140 neue Haltepunkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz einrichten, darunter kleinere Städte wie Landsberg am Lech sowie Klettgau und Bad Säckingen im Landkreis Waldshut, außerdem Metropolen-Stationen wie Ahrensfelde und Berlin-Pankow-Heinersdorf sowie Hamburg-Harburg und der Hamburger Flughafen. Die Busfahrpläne solle noch stärker auf den Flixtrain abgestimmt werden.

Ab Juli können Fahrgäste im Flixtrain gegen eine Gebühr auch Sitzplätze reservieren. Wer am Fenster sitzen will, zahlt 3,99 Euro, sonst sind es 3,49 Euro. Damit erschließt sich der Zuganbieter eine weitere Einnahmequelle. Anders als bei der Deutschen Bahn, wo Kinder bis einschließlich 14 Jahren kostenfrei mitfahren, gilt das bei Flixtrain nur bis zum fünften Lebensjahr, danach gibt es ermäßigte Fahrscheine.

Sendung: Inforadio, 12.06.2018, 13:35 Uhr.

2 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 2.

    Was meinen Sie denn, weshalb die so billig sind? Aus reinem Humanismus?
    Das können Sie bei einschlägigen kommerziellen Unternehmen, wozu die Bahn AG inzwischen ja leider auch zählt, nicht erwarten. Also wird am Komfort gespart und die Billigkeiten sind dann in Kauf zu nehmen.

    Anders wäre das bei Gemeinnützigkeit, wie bei beiden deutschen Bahnen auf etwas unterschiedliche Weise vorher war. Wenn zumindest der Nahverkehr als Daseinsvorsorge gelten würde, der Fernverkehr nur bedingt.

  2. 1.

    Ganz schöne Abzocke: Solange die Tickets noch einigermaßen billig waren, gab es keine Möglichkeit zur Reservierung. Jetzt, wo die günstigen Tickets weg sind, kommt auf einmal eine Reservierung ins Gespräch - die ist jedoch für bereits gekaufte Tickets nicht mehr möglich! Da bleibt nur stornieren (gegen Gebühr) und gegen teurere Tickets umbuchen, wenn man nicht während der langen Fahrt stehen will: es werden nicht nur so viele Karten verkauft, wie es Sitzplätze gibt, sondern auch Stehplätze zählen mit. Wenn man Pech hat, "darf" man die ganze Reise über stehen. Schönen Dank auch!

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Symbolbild: Panorama vom Zentrum Berlin Mitte. (Quelle: imago images/Sattler)
imago images/Sattler
5 min

Berlin und Umland - Hier sind die Mietpreise besonders hoch

In allen Berliner Bezirken sind die Preise der angebotenen Mietwohnungen 2023 stark angestiegen. In welchen Ecken in Berlin es besonders teuer und wo es noch günstig ist, zeigt der neue Wohnungsmarktreport. Von A. Bordel und G. Gringmuth-Dallmer