Möglicher Ausstand der Flugbegleiter - Gewerkschaft Ufo kündigt weiteren Streik bei Lufthansa an

Sa 18.01.20 | 22:12 Uhr
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Archiv: Flugbegleiter der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation UFO haben sich bei einem Streik zu einer Kundgebung versammelt (Quelle: dpa/Matthias Balk)
Bild: dpa

Auf Fluggäste der Lufthansa könnten bald erneut schwierige Zeiten zukommen. Die Kabinengewerkschaft Ufo hat am Samstagabend einen weiteren Streik der Flugbegleiter im Lufthansa-Konzern angekündigt. Der könnte frühestens ab dem 3. Februar stattfinden. Bis dahin gilt eine Friedenspflicht zu den bereits bestreikten Forderungen. 

Nähere Informationen zum Termin, der Streikdauer und zu den betroffenen Airlines soll am kommenden Mittwoch verkündet werden, sagte ein Ufo-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Er kündigte eine Pressekonferenz für Mittwochnachmittag im südhessischen Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt am Main an.

"Deutlich ausgeweitete Maßnahmen"

Am Donnerstag war der insgesamt dritte Versuch gescheitert, in dem festgefahrenen Tarifkonflikt zwischen dem Konzern und den Flugbegleitern in die Schlichtung mit zusätzlicher Mediation zu tariffremden Fragen einzusteigen. Die Gewerkschaft erwog anschließend einen unbefristeten Streik. 

Sprecher Nicoley Baublies sagte am Freitag, man werde zunächst noch einmal versuchen, die Tarifziele auf dem klassischen Verhandlungsweg durchzusetzen. Sollte dies scheitern, bleibe nur der Arbeitskampf. Da einzelne Streiktage bislang nichts bewirkt hätten, müsse dann mit "deutlich ausgeweiteten Maßnahmen" Druck erzeugt werden.

2.000 Flüge wegen Arbeitskampfes ausgefallen

Die Gewerkschaft unterliegt noch bis zum 2. Februar einer Friedenspflicht zu den bereits bestreikten Forderungen. Grundlage dafür ist ein 2016 geschlossener Tarifvertrag zur Konfliktlösung. In dem Konflikt hat Ufo bereits einen Warnstreik und zwei reguläre Streikwellen bei Flugbetrieben des Lufthansa-Konzerns veranstaltet. Rund 2.000 Flüge fielen wegen des Arbeitskampfes aus.

Neben Tarifthemen zu Arbeitsbedingungen, Renten und Entgelten haben die langen Auseinandersetzungen zwischen den streitenden Parteien einige Konflikte hinterlassen, die möglicherweise in einer Mediation hätten gelöst werden können. Es geht unter anderem um persönliche Klagen der Lufthansa und damit verbundene Haftungsfragen gegen frühere und aktuelle Vorstände der Gewerkschaft. Auch war der frühere Ufo-Chef Baublies aus Lufthansa-Diensten entlassen worden.

Sendung: Inforadio, 18.01.2019, 22.00 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Der Streik soll möglichst weh tun..mit (vielen) verärgerten Kunden trifft man das Unternehmen eben am härtesten.

  2. 2.

    Ist es Naivität oder bewusst gesteuert, das die Gewerkschaften genau zu Ferienzeit ihre Streiks planen? So kann man auch Stimmung unter der Bevölkerung machen. Ich halte die Gewerkschaftler für völlig verantwortungslos.

  3. 1.

    Der Streik müsste jeden Tag Millionen kosteten damit die Leute verstehen das jeder Streik nach mehr Geld auch alle anderen Kosten anheben .

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