Nicht eingesetzte Soforthilfen - IBB erhält 75 Millionen Euro zurück

Mi 27.05.20 | 20:07 Uhr
  3
Investitionsbank Berlin IBB (Quelle: dpa/Andreas Gora)
Bild: dpa/Andreas Gora

Solo-Selbständige, Freiberufler und Kleinstunternehmer haben bis Dienstag rund 75 Millionen Euro an die Investitionsbank Berlin (IBB) zurückgezahlt. Das sagte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses.

Laut IBB stammt die Summe von knapp 11.000 Personen. Ihnen standen mit dem Soforthilfeprogramm II bis zu 9.000 Euro aus Landes- und Bundesmitteln zu (bei bis zu fünf Beschäftigten), beziehungsweise 15.000 Euro (bis zu zehn Beschäftigte). Soforthilfen dürfen zwar für Betriebskosten, nicht aber für den Lebensunterhalt ausgegeben werden. Nicht eingesetztes Geld muss deshalb spätestens nach drei Monaten zurücküberwiesen werden.

Unternehmer wunderten sich über zu viel gezahlte Soforthilfe

Bereits Anfang Mai hatten rund 4.100 Antragsteller, die von der Investitionsbank Soforthilfe bekommen haben, zu viel gezahltes Geld zurückgezahlt. Von versuchtem Betrug ginge die Bank damals nicht aus, sondern von Versehen: Manch einem Solo- oder Kleinunternehmer war wohl nicht klar, wie viel Geld er oder sie wirklich beantragt hatte.

Die IBB nahm damit Bezug auf Medienberichte über Einzelfälle, in denen sich Unternehmer über zu viel gezahlte Soforthilfe gewundert hatten. Die Anträge auf Fördergelder bieten mehrere Auszahlungsstufen und sind mit Bundesmitteln kombinierbar.

Fast 1,8 Milliarden Euro ausgezahlt

Bislang hat die Investitionsbank Berlin nach eigenen Angaben rund 207.000 Anträge final bearbeitet und gut 1,76 Milliarden Euro ausgezahlt – das meiste davon an Kleinunternehmer mit bis zu fünf Angestellten. Weitere 7.000 Anträge warten derzeit auf Bearbeitung. Im Durchschnitt erhielten die Antragsteller 8.502 Euro, so die IBB.

3 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 3.

    Ich würde hier zum großen Teil keine böse und bewusste Absicht unterstellen. Daher finde ich es gut, dass die Betroffenen die Rückzahlung selbstständig und ohne Aufforderung vorgenommen haben. Diese finanziellen Mittel können nun sinnvoll an anderen Stellen eingesetzt werden und die Justiz hat weniger Arbeit und kann sich um die tatsächlichen Betrugsfälle kümmern. Diese wird es vermutlich geben.

  2. 2.

    Folgendes kann ja wohl nicht ernst gemeint sein!!! :
    "Manch einem Solo- oder Kleinunternehmer war wohl nicht klar, wie viel Geld er oder sie wirklich beantragt hatte.
    Die IBB nahm damit Bezug auf Medienberichte über Einzelfälle, in denen sich Unternehmer über zu viel gezahlte Soforthilfe gewundert hatten."
    Ich glaube nicht, daß sich alle Solounternehmer gewundert haben, sondern daß sie nach der ersten Richtlinie völlig rechtmäßig mehr (auch Lebenshaltungskosten) beantragt hat. Da die Richtlinie anscheinend plötzlich und unerwartet geändert wurde - so wie in Brandenburg bei der ILB schon lange-, nachdem schon ca. 50.000 Anträge gestellt wurden, sahen sich viele Soloselbständige genötigt, das Geld, welches eigentlich für Lebenshaltungskosten gedacht war zurück zuzahlen. Nicht alle sind schwarze Schafe!

  3. 1.

    Wieviel Geld vom zurückgezahlten stammt denn aus dem Landeszuschuss, der sowohl für Privatkosten verwendbar war?
    Der Großteil des Geldes wurde bis zum 1.4. ausgezahlt, als es noch den Landeszuschuss gab.
    Für mich haben viele einfach nur zugegriffen, wo es ging. Ausversehen? Das ich nicht lache.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Symbolbild: Panorama vom Zentrum Berlin Mitte. (Quelle: imago images/Sattler)
imago images/Sattler
5 min

Berlin und Umland - Hier sind die Mietpreise besonders hoch

In allen Berliner Bezirken sind die Preise der angebotenen Mietwohnungen 2023 stark angestiegen. In welchen Ecken in Berlin es besonders teuer und wo es noch günstig ist, zeigt der neue Wohnungsmarktreport. Von A. Bordel und G. Gringmuth-Dallmer