Nach Insolvenz - Lila Bäcker bewegt sich nach Neustart in der Gewinnzone

Mi 30.09.20 | 17:33 Uhr
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An einem Geschäft hängt das Firmen-Schild mit dem Logo der Bäckereikette Lila Bäcker (Quelle: DPA/Stefan Sauer)
Bild: DPA/Stefan Sauer

Ein Jahr nach ihrem Neustart aus der Insolvenz hat die Ladenkette Lila Bäcker nach eigenen Angaben die Gewinnzone erreicht. "Wir schreiben seit Juli schwarze Zahlen", sagte Geschäftsführerin Viola Kaluza am Mittwoch vor Journalisten in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern).

Man werde nun in ein moderneres Erscheinungsbild der Filialen investieren, von denen etliche aus früheren Zukäufen in Berlin und Brandenburg noch unter alten Namen laufen. In einer Pilotphase sollen 13 Filialen mit einem helleren und einheitlichen lila Aussehen umgestaltet werden. Dazu gehören unter anderem Berlin, aber auch Neubrandenburg, Rostock, Schwerin und Torgelow. Diese Umgestaltung könne eine fünfstellige Summe pro Laden kosten.

Berlin ist ein "sehr heiß umkämpfter Markt"

Sollte in den renovierten Filialen die Gästezahl und der Umsatz pro Gast steigen, würden 2021 alle 270 Läden umgestaltet. "Wir haben auch unter Corona gelitten, aber profitieren davon, dass die Leute jetzt mehr Urlaub in Deutschland machen", sagte Kaluza. So seien trotz Corona alle Filialen geöffnet geblieben und nur wenig Kurzarbeit angeordnet worden. Die gewachsene Tourismusnachfrage zahle sich vor allem im Norden aus, also ab einer Linie von Pasewalk und der Seenplatte nordwärts bis zur Ostsee. Berlin sei dagegen ein "sehr heiß umkämpfter Markt".

Für das Unternehmen sei es derzeit sehr wichtig, seine beiden Produktionsstandorte mit besonders strengen Hygienemaßnahmen gegen Corona-Fälle zu sichern. Kuchen wird in Neubrandenburg hergestellt, Brot und Brötchen in Pasewalk. In Großbeeren (Teltow-Fläming) betreibt das Unternehmen eines seiner drei Logistikzentren; in Dahlewitz hatte das Unternehmen Teile des Betriebs eingestellt und nach Mecklenburg-Vorpommern verlagert.

Zu der Backkette, die auch unter "Unser Heimatbäcker" firmiert, gehören rund 2.100 Mitarbeiter in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin.

Etwa 130 Filialen in Berlin und Brandenburg

Davon sind Neubrandenburg mit 250 und Pasewalk mit 100 Beschäftigten die größten Standorte. Durch die Corona-Krise war auch das Geschäft mit der Gastronomie stark zurückgegangen. "Das erholt sich gerade und wir suchen dringend Mitarbeiter", sagte Geschäftsführerin Kaluza. Diese Verluste vom Frühjahr werde man aber nicht mehr ganz aufholen können.

Lila Bäcker hatte von Pasewalk aus nach rasantem Wachstum und vielen Zukäufen Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet. Bei laufender Produktion wurden Standorte geschlossen und umstrukturiert. Auch dank einer Millionen-Landesbürgschaft aus Schwerin kam es im vor einem Jahr zum Neustart. Die 270 Filialen liegen je zur Hälfte in Mecklenburg-Vorpommern sowie in Brandenburg und Berlin.

Sendung: Brandenburg aktuell, 30.09.2020, 19:30 Uhr

12 Kommentare

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  1. 12.

    Mal ehrlich, das "schlichte" Lila ist nicht gerade sehr einladend. Das wirkt auf mich wie grüner Ketchup oder blauer Vanillepudding. Irgendwie unterbewusst hat mich das ausgebremst dort zu kaufen.

  2. 10.

    Ha,ha,ha. Selten so gelacht. Informieren Sie sich bitte mal selbst, was so in den Backfabriken heutzutage so abläuft. Grauenhaft hergestelltes Brot. Körner obendrauf und fertig ist das Vollkornbrot. Nur ein Beispiel. Das ganze Zeug ist ungenießbar. Und Sie dürfen mir glauben. Habe selbst Tests gemacht. Frisch riecht es noch ok, aber schon beim probieren merkt man es recht deutlich. Ein himmelweiter Unterschied zu biologisch hergestelltes Brot( z.B. Märkisches Landbrot. Mehrfach ausgezeichnet). Aber wer kauft heute ein Brot(1000gr.) für ca. 5 Euro. Aber für mich gilt gerade beim Brot, Qualität vor Quantität. Guten Appetit weiterhin bei billig Lila Bäcker. Würg!

  3. 9.

    All die Leute, die vom Backen keine Ahnung haben, sollten sich lieber mit kritischen Aussagen zurück halten. Informieren Sie sich, wie Unternehmen solcher Größenordnung arbeiten, bevor Lügen und falsche Behauptungen in Umlauf gebracht werden.

  4. 8.

    Was fuer eine Welt, ist der sich Ketten dieser Art ueberhaupt "Baecker" nennen duerfen.

  5. 7.

    Es gibt auf dem Markt genug schlechte Bäcker, fast alle großen Ketten gehören dazu. Lila ist da einer von vielen. Unterboten werden diese vor allem in Berlin aber ganz leicht von Thürmann und so, furchtbar was die sich leisten dürfen.
    Am Ende bleibt nur der kleine lokale Bäcker, die gibt es in Brandenburg ja zum Glück noch, in Berlin ist wie Lila Bäcker ja schon erkannt hat, extrem hart.

  6. 6.

    Ich meide diesen Bäcker.

  7. 5.

    Endlich mal eine richtig gute Nachricht! Da hat sich die harte Arbeit also ausgezahlt. Glückwunsch und toi, toi, toi für die Zukunft.

  8. 4.

    Gewinnzone?
    Das Brot ist ganz gut, wurde nur etwas umbenannt.
    Das kaufe ich, mangels Alternative in der Gegend.
    Aber der Kuchen sieht nicht mehr attraktiv aus und ist viel zu teuer geworden.
    Am Ende ähneln sich alle Ketten. Haben anscheinend die gleiche Ausgangsware zur Verfügung. Leider kein Handwerk mehr.

  9. 3.

    Naja, vermutlich deswegen weil nur noch Personal da arbeitet was von Backen so viel Ahnung hat wie ne Kuh vom Melken... Ich meide diese Kette. Unter den Bräunungsstudios ist das meiner Meinung nach eine der schlechtesten Ketten, leider.

  10. 2.

    Na dann viel Erfolg in einem hart umkämpften Markt.

  11. 1.

    Da Lila Bäcker ja gleich die von der Schließung bedrohten Geschäfte von Sternenbäck in Brandenburg übernehmen.

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