Verhandlungen in Potsdam -
Arbeitgeber und Gewerkschaften haben bei ihren Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst am Freitag keinen Durchbruch erzielt. Nach stundenlangen Beratungen ging die Spitzengruppe der Verhandler am Abend in Potsdam vorerst auseinander, teilten beide Seiten mit. Am Samstag sollen die Gespräche der achtköpfigen Runde fortgesetzt werden.
Nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) soll es aber eine Annäherung der Tarifparteien gegeben haben. Es gebe Anlass für Zuversicht, "weil wir jetzt auf der Zielgeraden sind", sagte Seehofer am Freitag in Potsdam.
Gewerkschaften wollen 4,8 Prozent mehr für ein Jahr
Verhandelt wird über das Einkommen von mehr als zwei Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen. Käme es zu einem Durchbruch, wären neue Streiks etwa in Kliniken, Rathäusern oder Kitas vom Tisch. Zu den Konfliktpunkten, die auf den Verhandlungstisch kamen, zählte die lineare Erhöhung der Einkommen. Die Arbeitgeber bieten eine Erhöhung der Einkommen in drei Schritten an: Zum 1. März 2021 um 1 Prozent, zum 1. März 2022 um nochmal 1 Prozent und zum 1. März 2023 um weitere 1,5 Prozent; die Laufzeit soll drei Jahre betragen. Die Gewerkschaften fordern deutlich mehr: Plus 4,8 Prozent für nur ein Jahr.
Weitere Knackpunkte sind die von den Gewerkschaften geforderte Einmalzahlung sowie die Situation von Pflegekräften und Sparkassenmitarbeitern.
Sendung: Antenne Brandenburg, 23.10.2020, 19.30 Uhr