Verhandlungen in Potsdam - Kein Durchbruch beim Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Fr 23.10.20 | 20:31 Uhr
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Potsdam: Eine Teilnehmerin eines Protests vor dem Tagungsort der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen hält einen auf 12:05 Uhr gestellten Wecker. (Quelle: dpa/C. Soeder)
Bild: dpa/C. Soeder

Arbeitgeber und Gewerkschaften haben bei ihren Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst am Freitag keinen Durchbruch erzielt. Nach stundenlangen Beratungen ging die Spitzengruppe der Verhandler am Abend in Potsdam vorerst auseinander, teilten beide Seiten mit. Am Samstag sollen die Gespräche der achtköpfigen Runde fortgesetzt werden.

Nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) soll es aber eine Annäherung der Tarifparteien gegeben haben. Es gebe Anlass für Zuversicht, "weil wir jetzt auf der Zielgeraden sind", sagte Seehofer am Freitag in Potsdam.

Gewerkschaften wollen 4,8 Prozent mehr für ein Jahr

Verhandelt wird über das Einkommen von mehr als zwei Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen. Käme es zu einem Durchbruch, wären neue Streiks etwa in Kliniken, Rathäusern oder Kitas vom Tisch. Zu den Konfliktpunkten, die auf den Verhandlungstisch kamen, zählte die lineare Erhöhung der Einkommen. Die Arbeitgeber bieten eine Erhöhung der Einkommen in drei Schritten an: Zum 1. März 2021 um 1 Prozent, zum 1. März 2022 um nochmal 1 Prozent und zum 1. März 2023 um weitere 1,5 Prozent; die Laufzeit soll drei Jahre betragen. Die Gewerkschaften fordern deutlich mehr: Plus 4,8 Prozent für nur ein Jahr.

Weitere Knackpunkte sind die von den Gewerkschaften geforderte Einmalzahlung sowie die Situation von Pflegekräften und Sparkassenmitarbeitern.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.10.2020, 19.30 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Hachgottchen, die armen, armen, gebeutelten, bemitleidenswerten Angestellten des öffentlichen Dienstes tun mir ja so leid...mir läuft da gerade ne einsame Träne die Wange runter... Sarkasmus aus.

  2. 3.

    Die AG haben ein Angebot vorgelegt. VERDI reagiert wie trotzige Kinder. Wenn ich mich bekomme was ich will dann streiken wir und Punkt. Die Damen und Herren spielen immer gern den „Weihnachtsmann“ und wollen etwas verteilen was sie nicht haben, nämlich Geld. Die Forderungen sind gerade jetzt so was von absurd. Aber bei den Beschäftigten wurden mit den utopischen Forderungen Begehrlichkeiten geweckt. Ich hoffe nur das die AG diesmal hart bleiben.

  3. 2.

    Was die Arbeitgeber bieten ist ja wirklich Schonkost, aber was da einige Realitätsferne und selbstprofilierente Gewerkschaftsfunktionäre fordern ist ja Mal masslos überzogen. 4 Prozent für zwei Jahre das wäre ok, finde ich. Ich arbeite in einem mittelständischen Unternehmen, und wir sind froh wenn wir die Corona Krise überleben.

  4. 1.

    Ich verstehe „Arbeitgeber“ selten. 4,8% mag bei dem ein oder anderen „viel“ sein. Aber wenn es um Gewinne einfahren geht, sind 4% nichts. Klar, nicht im öD, aber grundsätzlich. Und dann pro Jahr nicht mal die Inflation abdecken wollen. Traurig. Erst recht für den öD.

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