Förderung läuft aus - Verband Windenergie: Brandenburg verfehlt Ziele

Mo 22.03.21 | 18:05 Uhr
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Ein neues Windrad wird mit Hilfe eines großen Krans montiert (Quelole: dpa/Julian Stratenschulte)
Bild: Audio: Inforadio | 22.03.2021 | Anja Dobrodinsky

Fehlende Planungssicherheit, fehlende Ausbaufläche, fehlende Unterstützung durch das Land bei der Sanierung von Anlagen: Der Verband Winderenergie übt in seiner Bilanz schwere Kritik an Brandenburg.

Brandenburg hat aus Sicht des Landesverbandes Windenergie die Ausbauziele für eine erfolgreiche Energiewende verfehlt. In den nächsten fünf Jahren fielen fast die Hälfte der heutigen Windenergieanlagen im Land aus der EEG-Förderung, sagte der Landesvorsitzende Jan Hinrich Glahr, am Montag.

Die Betreiber stünden vor der Entscheidung, ob sie Anlagen stilllegen oder weiter betreiben, so Glahr weiter. Repowering, also die Aufrüstung alter Anlagen, sei auch eine gute Option, doch da fehlten verbindliche Regelungen als Anreiz durch die Landesregierung. Auch würden zusätzliche Flächen für die Windenergie zunehmend rar, um eine Planungssicherheit für die Ausbauziele 2030 oder gar 2040 zu haben.

Die EEG-Förderung, also die garantierte Zahlung für die Einspeisung von Energien aus erneuerbaren Quellen Sonne und Wind (Erneuerbare-Energien Gesetz), garantiert die Abnahme, also die Einspeisung des erzeugten Stroms zu festen Preisen.

Ein "deutlich ambitionierter Aussbau" ist "unablässig"

Für die avisierten Ziele der Brandenburger Energiestrategie sei ein deutlich ambitionierterer Ausbau der Windkraft unablässig, betonte Thoralf Uebach, stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Brandenburg des Verbandes kommunaler Unternehmen und Geschäftsführer
der Stadtwerke Neuruppin. Der für die nächsten Jahre prognostizierte steigende Energieverbrauch zeige den Handlungsdruck. Die Regionalplanung sollte künftig Vorranggebiete ausweisen, die für die Windkraft geeignet seien, so Uebach weiter.

Nach Angaben des Verbandes wurden im vergangenen Jahr 70 neue Anlagen genehmigt, 43 wurden aufgegeben. Derzeit gib es landesweit 3.900 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 7.501 Megawatt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.03.2021, 17 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Gut, man sollte sich kritischer damit auseinandersetzen. Das haben jetzt Sie für mich erledigt ;-) Trotzdem: Windräder werden nur dann akzeptiert, wenn die 10fache Entfernung zur Höhe gewahrt ist. Energieunabhängig ist man nur, wenn man nicht nur "auf wenige Pferde setzt". Und das Ausspielen der Betroffenen durch Zahlungen wird und kann nicht gelingen.
    #"Adrian": Danke für die Info.
    #"Leni": Wo steht, was Sie behaupten: "weiter wie bisher", lassen Sie das!

  2. 12.

    Wie wenig Verstand muss man haben um zu meinen wir können weiter machen wie bisher???

  3. 11.

    Vielleicht sollten Sie Ihre Infos nicht vom Klimaleugnerinstitut holen.

  4. 10.

    Das Sie das "Eicke Institut" zitieren sagt alles.
    Gogglen Sie mal von wem die bezahlt werden, Klimawandelleugner und Fake News Verbreiter, was anderes ist dieses "Institut" nicht.

  5. 9.

    Windräder werden nur dann akzeptiert, wenn die 10fache Entfernung zur Höhe gewahrt ist!!! Deshalb ist Windenergie endlich, nicht unnütz, aber manchmal verteuernd (gerade in Australien): https://www.eike-klima-energie.eu/2018/03/13/gruenes-versagen-wie-die-ideologie-eine-einst-billige-und-zuverlaessige-stromversorgung-zerstoerte/

  6. 8.

    Korrupte Politiker muss ja jemand gewählt haben, kann man auch wieder abwählen.
    Der Rückbau von Windkraftanlagen ist in der Baugenehmigung bereits geregelt. Zumeist werden dafür auch Bürgschaften gefordert und hinterlegt. Dann liegt es an der Genehmigungsbehörde, den Rückbau zu überwachen. Erst nach erfolgreicher Abnahme wird die Bürgschaft ausbezahlt. Relativ simpel.
    Keine Ahnung, was da in Dithmarschen los ist.

  7. 7.

    Wir reden hier aber von Anlagen der ersten Generation. Diese haben mindestens 20 Jahre auf dem Buckel. In die Wirtschaftlichkeitsberechnung fließen dann hauptsächlich die Kosten für Wartung und Instandsetzung ein. Einfacher Vergleich aus dem Alltag: Auch ein gut gewartetes, altes Auto ist ein altes Auto. Und wird häufiger kaputt gehen. Auch die Ersatzteile werden nicht zahlreicher. Bei der Windkraft ist es so, dass viele Hersteller aus den frühen 2000ern nicht mehr existieren. Das macht dann die Ersatzteilbeschaffung noch komplizierter und teurer.

  8. 6.

    Was niemand sieht ist, dass bei jedem Windrad eine Fläche von ca. 500m² durch das Fundament versiegelt werden. Hinzu kommt die Verdichtung des umliegenden Ackers, damit die schweren Krane und Teiletransporter nicht in den Boden einsacken. Das hat massive Auswirkungen auf unser Grundwasser, welches immer knapper wird. Da ist das Anstauen eines Flusses in der Prignitz nur ein kleiner Tropfen auf den heissen Stein.
    Nach 20 Jahren entfallen die EEG-Zuschüsse und das Windrad wird zurück gebaut. Wie Erfahrungen aus Dittmarschen zeigen, wird mit Unterstützung korrupter Kommunalpolitiker der größte Teil des Fundamentes im Boden belassen. Somit bleibt der Boden dauerhaft versiegelt. Abschließen sei gesagt, dass für ein Fundament 1600T Beton benötigt werden.
    Die Zementindustrie hat den höchsten CO2-Ausstoß.

  9. 5.

    Hmm, ich meinte hier immer zu lesen, dass die EE marktfähig sind.
    Abgeschrieben WKAs sollten den Markttest doch dann leicht bestehen...

  10. 4.

    Im Prinzip eine gute Nachricht: Subventionsritter mosern, dass sie zu wenig Subventionen kriegen. Natürlich kriegen sie immer noch zuviel, aber man kann ja noch mehr kürzen.

  11. 3.

    Der Schaden den Braun und Steinkohle hinterlässt ist ein vielfaches höher.....
    Sehr anschaulich sichtbar gerade in Australien. Diese Wetterextreme bekommen wir auch noch......spätestens dann wird eine gesicherte Stromverfügbarkeit unser geringsten Problem sein......

  12. 2.

    Wer das Land hat hat die Macht. Wieviel Land hier im Osten gehört heute Leuten aus dem Westen ? Diese Frage stellte ich mir auch gestern während der Sendung über Rügen mit Sascha Hingst. Man kann hier nicht unendlich viele WK- Anlagen aufbauen. Eher Solaranlagen auf Dächern. Als ich dies unserem ehem. Verwalter für unser Gebäude ( Flachdach mit kurzen Dachschrägen ) vorschlug meinte er: Man kann nicht alles machen. Heute werden aber so wenig mit Ahornnasen im Herbst "verschmutzten" Dachrinnen für so 2000 € gereinigt. Von einer Dachdeckerfirma, die ich nicht kenne. Für Grünanlagenpflege ist aber kein Geld da. Für wen sind die Gesetze da ?

  13. 1.

    Der Schaden den die Windkraft angerichtet hat und die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger ist jetzt schon enorm hoch. Aktuell sind neue Windräder 250 Meter hoch, die Kugel des Berliner Fernsehturmes liegt bei 203 Meter. Zudem hat in Brandenburg niemand etwas davon. Außer vielleicht hohe Netzentgelte. Im Gegensatz zu Bayern, hier wird mit Obacht agiert. Wie viele Windräder hat eigentlich das deutlich größere Bayern gegenüber Brandenburg? Im Osten regierten nie die Menschen die dort wohnten und Gewinne verbleiben hier noch viel weniger.

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