Förderung läuft aus -
Fehlende Planungssicherheit, fehlende Ausbaufläche, fehlende Unterstützung durch das Land bei der Sanierung von Anlagen: Der Verband Winderenergie übt in seiner Bilanz schwere Kritik an Brandenburg.
Brandenburg hat aus Sicht des Landesverbandes Windenergie die Ausbauziele für eine erfolgreiche Energiewende verfehlt. In den nächsten fünf Jahren fielen fast die Hälfte der heutigen Windenergieanlagen im Land aus der EEG-Förderung, sagte der Landesvorsitzende Jan Hinrich Glahr, am Montag.
Die Betreiber stünden vor der Entscheidung, ob sie Anlagen stilllegen oder weiter betreiben, so Glahr weiter. Repowering, also die Aufrüstung alter Anlagen, sei auch eine gute Option, doch da fehlten verbindliche Regelungen als Anreiz durch die Landesregierung. Auch würden zusätzliche Flächen für die Windenergie zunehmend rar, um eine Planungssicherheit für die Ausbauziele 2030 oder gar 2040 zu haben.
Die EEG-Förderung, also die garantierte Zahlung für die Einspeisung von Energien aus erneuerbaren Quellen Sonne und Wind (Erneuerbare-Energien Gesetz), garantiert die Abnahme, also die Einspeisung des erzeugten Stroms zu festen Preisen.
Ein "deutlich ambitionierter Aussbau" ist "unablässig"
Für die avisierten Ziele der Brandenburger Energiestrategie sei ein deutlich ambitionierterer Ausbau der Windkraft unablässig, betonte Thoralf Uebach, stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Brandenburg des Verbandes kommunaler Unternehmen und Geschäftsführer
der Stadtwerke Neuruppin. Der für die nächsten Jahre prognostizierte steigende Energieverbrauch zeige den Handlungsdruck. Die Regionalplanung sollte künftig Vorranggebiete ausweisen, die für die Windkraft geeignet seien, so Uebach weiter.
Nach Angaben des Verbandes wurden im vergangenen Jahr 70 neue Anlagen genehmigt, 43 wurden aufgegeben. Derzeit gib es landesweit 3.900 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 7.501 Megawatt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 22.03.2021, 17 Uhr