Arbeitskampf um Lohnangleichung -
Etwa 300 Beschäftigte der Frühschicht bei Mercedes Benz in Ludwigsfelde haben sich am Montag an einem Warnstreik beteiligt. Damit wollten sie laut Teilnehmern ihren Unmut über die festgefahrenen Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektrobranche ausdrücken.
"Wir haben einen guten Auftakt hingelegt", sagte Tobias Kunzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall, die zu dem Ausstand aufgerufen hatte. Die Arbeitgeber hätten die Forderung von vier Prozent mehr Lohn mit Blick auf angeblich leere Kassen zurückgewiesen. Das sei gerade bei Mercedes in Ludwigsfelde nicht verständlich, denn seit dem vergangenen Jahr arbeiteten die Beschäftigten im Zweischichtbetrieb in überlangen Schichtzeiten von 8,5 Stunden pro Schicht. Nach Ostern solle im Dreischichtbetrieb gearbeitet werden.
Die Arbeitsniederlegungen waren Teil gleich mehrerer Arbeitskampfmaßnahmen in Brandenburger Unternehmen der Branche. Ebenso wie der Autobauer Mercedes in Ludwigsfelde hatte der Stahlhersteller Arcelor Mittal Forderungen nach Gehaltserhöhungen zurückgewiesen.
Noch immer deutliche Ost-West-Unterschiede
In Ludwigsfelde fertigen nach Angaben der Gewerkschaft etwa 2.000 Beschäftigte die offenen Baumuster des Mercedes-Sprinters. Trotz guter Auftragslage habe es seit 2018 keine Lohnerhöhung mehr gegeben, hieß es weiter. Nach wie vor sei die tarifliche Wochenarbeitszeit um drei Stunden länger als in den westdeutschen Tarifgebieten der Metall- und Elektroindustrie. Hier fordert die IG Metall ein tarifliches Angleichungsgeld.
Sendung: Antenne Brandenburg, 01.03.21, 18 Uhr