Trotz Anwohnerprotest -
Die Aldi-Nord-Filiale in der Markthalle Neun in Berlin Kreuzberg wird Ende April schließen. In dem abgetrennten Bereich, wo Kunden bislang den Discounter vorgefunden haben, soll nun ein Dm-Drogeriemarkt einziehen, wie die Betreiber der Markthalle am Donnerstag mitteilten.
Die Geschäftsführung von Aldi-Nord habe bereits seit Februar 2020 mehrfach angekündigt, den Standort aufgeben zu wollen, hieß es in einer Stellungnahme, die der Betreiber auf ihrer Website veröffentlichte. "Im Übrigen war der Verzicht auf einen Lebensmitteldiscounter in der Markthalle Neun von Anfang an Teil des Nutzungskonzepts, das mit dem damals rot-roten Senat im Kaufvertrag vereinbart worden war."
Jahrelange Proteste der Anwohner
Ein weiteres Argument für den Wechsel ist aus Sicht des Betreibers der Mietvertrag. Dm erhalte einen langfristigen Mietvertrag, während mit Aldi Nord bei der Miete eine kurze Kündigungsfrist vereinbart worden sei, und Aldi erklärt habe, nach einer größeren Fläche im Umfeld der Markthalle Neun zu suchen. "Die Markthalle Neun braucht aber einen langfristigen und verlässlichen Vertrag mit dem Ankermieter, um sich weiter entwickeln zu können", so der Berteiber.
Der endgültigen Entscheidung des Lebensmitteldiscounters waren jahrelange Proteste von Anwohnern vorausgegangen, die für den Verbleib der Aldi-Filiale gekämpft hatten. Kritisiert wurden unter anderem eine Ausrichtung des Angebotes auf Touristen und ein Fokus hochpreisige Waren.
Als Reaktion darauf betonte der Betreiber nun am Donnerstag sei bewusst, "dass der Auszug von Aldi in der Markthalle für viele Nachbar*innen eine Veränderung der gewohnten Einkaufsroutine bedeutet". Das bedeute jedoch nicht, dass es im Kiez keine Nahversorgung mit Discounterlebensmitteln mehr gebe. "Der nächste LIDL mit seinem wesentlich größeren Angebot liegt fußläufig und gut erreichbar nur 300 Meter von der Markthalle Neun entfernt."