Corona-Effekt noch nicht sichtbar - Brandenburg verzeichnet 2020 weniger Insolvenzen

Di 20.04.21 | 12:30 Uhr

Unternehmensinsolvenzen und daraus entstandene Forderungen sind in Brandenburg weiter zurückgegangen. Im Jahr 2020 wurden im insgesamt 382 Insolvenzverfahren gegen Unternehmen registriert, wie das Amt für Statistik am Dienstag mitteilte. Das waren 14,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Die voraussichtlichen Forderungen sanken gegenüber 2019 um die Hälfte auf 182,2 Millionen Euro (2019: 360,8 Millionen).

96 Insolvenzverfahren mangels Masse abgewiesen

232 der beantragten Insolvenzverfahren gegen Unternehmen konnten eröffnet werden. In 96 Fällen kam es zur Abweisung mangels Masse, da das Vermögen der Schuldner nicht zur Deckung der Verfahrenskosten reichte. Das Amt für Statistik wies daraufhin, dass Zusammenhänge mit der Corona-Pandemie sich mit diesen Zahlen noch nicht herstellen ließen, denn Effekte auf das Insolvenzgeschehen, die mit der Änderung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zusammenhängen seien in der Statistik nur mit einem erheblichen Zeitverzug zu beobachten.

Die meisten insolventen Unternehmen gab es 2020 demnach in Brandenburg im Baugewerbe. Hier wurden 49 Unternehmen mit offenen Forderungen in Höhe von 8,9 Millionen Euro gezählt.

Viele Betroffene weniger als acht Jahre am Markt

Rund 60 Prozent der insolventen Unternehmen (198 Fälle) konnten sich weniger als acht Jahre am Markt halten. Darunter befanden sich 78 Unternehmen, deren Gründung nicht länger als drei Jahre zurück lag.

Im Landkreis Potsdam-Mittelmark kam es im Berichtszeitraum mit 37 Verfahren zu den meisten Unternehmensinsolvenzen. Die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich hier auf 20,3 Millionen Euro.

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