Gewerkschaft fordert Ost-West-Angleichung -
Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg hat am Montag auch die siebte Verhandlungsrunde kein Ergebnis gebracht. Die Gespräche seien unterbrochen, teilte die Gewerkschaft IG Metall mit. Die Arbeitgeber erklärten dagegen, die Verhandlungen seien abgebrochen worden. Ein neuer Termin wurde demnach nicht vereinbart.
8,5 Prozent Gehaltsunterschied zwischen West und Ost
Beide Seiten zeigten sich enttäuscht und warfen dem Verhandlungspartner vor, sich nicht ausreichend bewegt zu haben. Der IG-Metall-Vorstand werde am Mittwoch über das weitere Vorgehen beraten, teilte die Gewerkschaft mit. "Jetzt kommt es auf die sächsischen Arbeitgeber an, ob sie bereit sind, mit uns eine Lösung zu finden", sagte Bezirksleiterin Birgit Dietze. In Sachsen stehen am Dienstag Gespräche an, dort wird separat verhandelt.
In allen drei Ländern geht es für die Gewerkschaft aber vor allem um die Angleichung von Arbeitsbedingungen in Ost und West. Laut IG Metall arbeiten die Beschäftigten in den Ost-Bundesländern für das gleiche Gehalt wöchentlich drei Stunden mehr als ihre Kollegen im
Westen. Berechnet auf den Stundensatz liege der Gehaltsunterschied bei 8,5 Prozent, den die IG Metall in dieser Verhandlungsrunde in einem "tariflichen Angleichungsgeld" nachfordert.
Ost-West-Angleichung wird von Arbeitgebern abgelehnt
Die Arbeitgeberseite wiederum pocht auf eine Umsetzung des Pilotabschlusses aus Nordrhein-Westfalen, der dort bereits Ende März erzielt worden war. Mehrere Bezirke haben ihn bereits übernommen.
Allerdings bedeutet die schlichte Übernahme auch die weitere Akzeptanz der Ost-West-Unterschiede. Der als Pilotabschluss für viele westdeutsche Tarifgebiete geltende und dort übernommene Abschluss sieht keine Angleichung der Ost- an die Westlöhne vor.
Sendung: Abendschau, 10.05.2021, 19.30 Uhr