Datenrecherche | Wohnungsmangel in Berlin - Der Trend geht zur Vereinzelung

Mo 24.05.21 | 08:45 Uhr | Von Thorsten Gabriel und Götz Gringmuth-Dallmer
  56
Grafik: Neubau von mehrstöckigem Haus mit Baugerüst. (Quelle: rbb|24/ imago-images/ Joko)
Video: Abendschau | 25.05.2021 | Rainer Unruh | Thorsten Gabriel im Gespräch | Bild: rbb|24/ imago-images/ Joko

Dass Berlin durch Zuzug aus allen Nähten platzt, ist mehr als nur stadtbekannt. Zahlen zeigen aber auch, dass die, die hier leben, immer mehr Platz pro Kopf einnehmen. Ist der Wohnungsmangel auch ein Luxusproblem? Von Götz Gringmuth-Dallmer und Thorsten Gabriel

Zwei Zahlen veranschaulichen gut die Berliner Wohnungsmisere: Zwischen 2011 und 2019 ist die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner Berlins um rund 340.000 Menschen gestiegen – der Wohnungsbestand nahm im gleichen Zeitraum aber nur um etwas weniger als 100.000 zu. Nun benötigen nicht alle, die zuziehen, eine Wohnung für sich allein. Man kann die beiden Zahlen also nicht direkt miteinander verrechnen. Aber die Tendenz wird deutlich: Die Bevölkerung ist um rund zehn Prozent gewachsen, der Wohnungsbestand nur um etwa fünf Prozent.*

Große Spreizung beim Wohnflächenverbrauch

Schaut man in die Statistik, sticht allerdings noch eine weitere Größe ins Auge: der sogenannte Wohnflächenverbrauch. In den vergangenen rund 30 Jahren stieg die Wohnfläche pro Kopf in Berlin von 33,8 Quadratmetern 1991 auf 39,3 Quadratmeter im Jahr 2019. Die durchschnittliche Wohnungsgröße kletterte im gleichen Zeitraum vom 67,5 auf 73,2 Quadratmeter. Was den Flächenverbrauch pro Mensch angeht, liegen die Hauptstädter laut einer Sondererhebung für den Mikrozensus 2018 (externer Link) übrigens damit in etwa gleichauf mit Hamburg (40 Quadratmeter), aber hinter Köln (45,2 Quadratmeter).

Aus Sicht von Ricarda Pätzold vom Deutschen Institut für Urbanistik (DIfU) sind die bloßen Durchschnittswerte allerdings wenig geeignet, die Realität zu beschreiben. Der gestiegene Wohnflächenverbrauch pro Kopf täusche darüber hinweg, dass es insgesamt eine viel größere Spreizung gebe. "Es gibt immer mehr Familienhaushalte, die in beengten Verhältnissen wohnen und auf der anderen Seite die, deren Wohnflächenkonsum extrem gestiegen ist", so Pätzold gegenüber rbb|24.

Mehr Ein- als Mehrpersonenhaushalte

Dazu kommt: Die Anzahl der Singlehaushalte hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. 1991 gab es in Berlin noch etwa 787.000 Einpersonenhaushalte. Das entsprach 44,9 Prozent der Haushalte. 2003 gab es dann erstmals mehr Single- als Mehrpersonenhaushalte in der Stadt. 2019 lebten fast 1,1 Millionen Menschen alleine – 52,9 Prozent der Haushalte. Demgegenüber zählte die Statistik laut Amt für Statistik Berlin-Brandenburg nur 958.000 Mehrpersonenhaushalte.

Wenn man die Wohnflächenstatistik in diesem Licht betrachte, sehe man, "dass Familien mit Kindern weniger Fläche pro Kopf bewohnen als Einpersonenhaushalte", sagt die Wissenschaftlerin Pätzold. Das liege an der "Haushaltsautarkie": "Ich brauche eine Küche, ein Bad und so weiter – diese Flächen nutze ich [als Single] alleine und deshalb muss der Durchschnitt steigen."

Zunehmende Vereinzelung in der Gesellschaft

In Berlin wird also keineswegs auf immer größerem Fuß gelebt. Zwar trägt auch der höhere Flächenverbrauch mit zur Wohnungsknappheit bei – ein Wohlstandsproblem ist das allerdings allenfalls dort, wo etwa Dachgeschosse luxuriös ausgebaut und für Millionenbeträge als Eigentumswohnungen angeboten werden. Ansonsten erzählt die Zahl mehr von der Vereinzelung der Gesellschaft.

Spannend bleibt für Ricarda Pätzold vom DIfU die Frage, ob und, wenn ja, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf die Entwicklung der Wohnungsgrößen haben wird. "Es gab in den letzten Jahren vor Corona die zunehmende Tendenz, auch im Segment der sogenannten Mikrowohnungen stärker zu bauen. Das sieht man an der Zahl der Wohnungen mit ein oder zwei Räumen, die in vielen Städten zugenommen haben." Ob solche Minimierungstendenzen sich fortsetzen, daran hegt Pätzold gewisse Zweifel.

Wohnfläche häufiger auch Arbeitsfläche

"Wenn man überlegt, dass die Wohnung inzwischen ja die neue Funktion des Homeoffice in wesentlich größerem Stil übernommen hat, und wenn Teile davon bleiben, dann ist Wohnfläche eben auch Arbeitsfläche und es könnte sein, dass wir dann noch weitere Steigerungen erleben", vermutet die Wissenschaftlerin. Es werde auf alle Fälle so bleiben, dass ein größerer Teil an Personen auch in Zukunft von Zuhause arbeiten werde. "Und das wird sich nicht dauerhaft an Küchentischen abspielen können. Und dafür braucht es dann flexible Wohnungen und Grundrisslösungen, wo man eben mal eine Nische hat."

Unabhängig davon bleibt nach Ansicht von Ricarda Pätzold die schwierige Frage: "Was macht Wohnungen eigentlich bedarfsgerecht?" Das sei nicht unbedingt nur an Quadratmeterzahlen abzulesen, da müsse man über Wohnqualität und Passgenauigkeit sprechen. "Sind zum Beispiel 100 Quadratmeter richtig geschnitten, damit eine Familie mit drei Kindern da gut leben kann? Oder gibt es da drei Kinder in einem Zimmer und dann noch zwei andere große Räume? Also: Wie nutzbar sind Wohnungen eigentlich?" Das ist aus Pätzolds Sicht die wichtigere Frage für die Zukunft als die nach der Zahl der Quadratmeter.


* Zwar liegen mittlerweile Neubauzahlen für 2020 vor. Allerdings fehlen diese aktualisierten Angaben noch für die Vergleichsdaten wie etwa Wohnfläche und Einwohnerzahl. Am beschriebenen Trend dürfte sich allerdings auch im vergangenen Jahr nichts geändert haben.

Die Kommentarfunktion wurde am 25.05.2021 um 20:40 Uhr geschlossen

Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

Beitrag von Thorsten Gabriel und Götz Gringmuth-Dallmer

56 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 56.

    Ich freue mich dass sich endlich einmal jemand traut, so einen Gedanken überhaupt zu äußern. Ich wäre auch sehr dafür!

  2. 55.

    Hallo? wieso "Leerdenkergeschwafel" (was ist das überhaupt für eine Wortkreation?)?
    Bitte genau lesen: Ich habe nicht geschrieben, dass ich Zuzugsverbote richtig und toll finde - aber angesichts der prekären Situation am Berliner Wohnungsmarkt sollte es doch wenigstens mal als eine Möglichkeit diskutiert werden. Alles bisherige hat ja bisher schon mal gar nichts geholfen, obgleich das Problem schon lange bekannt ist. Wenn es dann nicht gehen sollte, dann eben nicht.
    Wie schon gesagt, vor Corona hatte ich mir vieles, was wir gerade erleben, auch nicht vorstellen können, aber wenn es um das große Ganze geht, dann ist manches plötzlich denkbar.

  3. 54.

    Sind sie überhaupt gewillt vernünftig zu argumentieren oder können sie nicht. Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln bei ihrem Kommentaren. Bitte sachlich bleiben und vielleicht auch mal Quellen für ihre "Argumente" ohne jemand gleich vor zu verurteilen. Lieber rbb bitte veröffentlichen sie es. Es geht nicht nur mir so. Danke

  4. 53.

    Natürlich finden Sie "Kommentare" von Gleichgesinnten nie beleidigend. Und "nickklau" gehört in Ihren Kreisen zu den Methoden andere lächerlich und unglaubwürdig zu machen. Sie versuchen es ja immer wieder und ich bin da kein Einzelfall an dem man diese Art der Zersetzung anwendet.

    Eine Registrierungspflicht halte ich schon deshalb für dringend erforderlich aber damit schneiden Sie sich in das eigene Fleisch, s.o. Nur ließe sich die Registrierungspflicht unterlaufen, wie Sie sicherlich wissen.

  5. 52.

    Nein, wir kommen auf den Punkt.

    "Ich möchte trotzdem nochmal dafür plädieren, ein Zuzugsverbot zumindest als eine Möglichkeit, der Wohnungsmisere in Berlin zu begegnen, zu betrachten."

    Sie fordern verfassungswidrige Maßnahmen, wie sie in der DDR Diktatur üblich waren und dass, wo Ihresgleichen gerne von einer DDR 2.0 faseln, nur wenn man solche an die soziale Marktwirtschaft erinnert.

    "Die Corona-Maßnahmen zeigen, dass vieles, was bisher unmöglich schien, plötzlich doch funktionieren kann." Sie wiederholen das Leerdenker Geschwafel also nochmal. Offensichtlich wollen Sie nicht ernst genommen werden.

  6. 51.

    Irgendwie gleitet diese Diskussion ab, schade.

    Ich möchte trotzdem nochmal dafür plädieren, ein Zuzugsverbot zumindest als eine Möglichkeit, der Wohnungsmisere in Berlin zu begegnen, zu betrachten. Man muss doch wirklich ALLE Möglichkeiten prüfen und vergleichen. Es ist mir einfach zu billig, das von vornherein mit der Begründung "juristisch nicht möglich" auszuschließen.
    Die Corona-Maßnahmen zeigen, dass vieles, was bisher unmöglich schien, plötzlich doch funktionieren kann.

  7. 50.

    lieber rbb, wenn ich mir den Kommentar #49 ansehe, kann ich nicht nachvollziehen, warum ein sachlicher Kommentar gesperrt wird und ein beleidigender bevorzugt wird. Es ist einfach höchste Zeit, dass eine Registrierungspflicht, wie bei Tagesschau oder mdr, hier eingeführt wird !

  8. 49.

    "Das halte ich nicht mehr für problematisch, nachdem ich bei den Lockdowns des letzten Jahres erfahren habe, wie schnell Rechtsgrundlagen geändert/geschaffen/anders interpretiert werden können, wenn man die Menschen zu etwas bewegen bzw. zwingen möchte."

    Bravo! Wenn Leerdenker anfangen Verschwörungstheorien zu schwafeln um Ihre DDR Diktatur Methoden zu rechtfertigen.

  9. 48.
    Antwort auf [Bürger] vom 25.05.2021 um 13:00

    Wir haben den Kommentar auf den sie sich beziehen gesperrt.

  10. 47.
    Antwort auf [Bürger] vom 24.05.2021 um 20:37

    "Der Mietendeckel kann hier also gar nicht helfen, da das eigentliche Problem der Mangel von Wohnraum ist. Und ein Gut, welches rar ist, ist halt teuer.

    Angebot und Nachfrage"

    das ist aber kein Naturgesetz und muss damit also nicht sein. Es gibt auch in unserer Marktwirtschaft sehr viele Dinge, die davon ausgenommen sind. Mieten gehören bereits jetzt auch schon dazu (bei Zweifel einfach mal ins BGB schauen).

    Ich würde mir ansonsten wünschen, dass es für Singles passgenauere Wohnungen geben würde. Ich könnte in meiner locker mit 15% weniger Wohnfläche die gleiche Wohnqualität haben, wenn sie besser geschnitten wäre. Außerdem ist es oft genauso teuer oder sogar billiger eine größere Wohnung zu beziehen als eine kleinere.

  11. 46.

    Trotz großen Mangel ist selbst bei den landeseigenen Gesellschaften kein Interesse Ihre Wohnungen schnell wieder zu vermieten. Nach einem Todesfall im März haben wir sofort Bescheid gegeben und die Wohnung zum Mai vollständig zur Übernahme fertig gemacht, aber die WBM meint wir müssen bis Ende Juli bzw. Anfang August warten und weiterhin die Miete zahlen.
    2 Zimmer, EBK, Balkon und saniertes Bad (60qm) sind wohl in Charlottenburg schwer zu vermieten.

  12. 45.

    Sollen Alleinstehende denn künftig in "Wohnkäfigen" hausen, so wie in China? Das kann es doch auch nicht sein. Muss die Stadt wirklich bis ins Endlose verdichtet werden bis jegliche Lebensqualität flöten geht? Muss wirklich jeder nach Berlin ziehen (können)?

    Ich frage mich gerade, ob unter "Singles" auch alleinstehende ältere Leute bzw. Senioren zählen. Mein Kiez zumindest wird geprägt durch "junge Familien" (meist zugezogen) und eben alteingesessene Rentner. Menschen leben aus unterschiedlichen Gründen allein und es mag auch nicht unbedingt jeder dieses Gemeinschaftsgedöns. Dafür sollte es auch Akzeptanz (und Raum) geben.

  13. 44.

    "Nach welcher Rechtsgrundlage wollen sie denn jemanden verbieten, nach Berlin bzw. in eine (Groß)Stadt zu ziehen?!"

    Das halte ich nicht mehr für problematisch, nachdem ich bei den Lockdowns des letzten Jahres erfahren habe, wie schnell Rechtsgrundlagen geändert/geschaffen/anders interpretiert werden können, wenn man die Menschen zu etwas bewegen bzw. zwingen möchte.

  14. 43.

    Sind nicht auch viele Menschen in den letzten 10 Jahren weggezogen? Auch dieser Trend wird sicher noch anhalten.

  15. 41.
    Antwort auf [Bürger] vom 24.05.2021 um 20:37

    Neubau von Wohnungen für Normalverdiener: 100.000 Wohnungen im öffentlichen Wohnungsbau jährlich in der Bundesrepublik bis zum Fall der Mauer. Seitdem fehlen 4 Millionen Wohnungen, weil der Staat versagt!

    „Grund und Boden ist nicht eine beliebig reproduzierbare Ware... Drum hat das Bundesverfassungsgericht schon im Jahr 1967 gesagt:

    Die Regeln des Marktes können auf diesem Gebiet nur mit Einschränkungen gelten. Stattdessen muss für weite Bereiche des Umgangs mit Grund und Boden, das Allgemeinwohl Orientierung geben und nicht die Gewinnsteigerung.“
    (Hans Jochen Vogel, ehem. Vorsitzender der SPD, fordert eine Bodenreform)

  16. 40.
    Antwort auf [Bürger] vom 24.05.2021 um 20:37

    Der Schwachsinn ist schnell wiederlegt und unterlassen Sie es meinen Namen zu benutzen!

  17. 39.

    Ein Gefälligkeitsgutachten. Es wurde tunlichst Unterlassen auch in Unkenntnis der Lebensrealität derer die kein Studium aber einen Prekären( sagt Frau so)Job tun in die Betrachtungen Einzubeziehen. Da gibt es Bedarfsgemeinschaften, die Haftung für den Lebensunterhalt anderer, das Recht auf Wohnung an immer dem selben Ort egal ob die Wohnung unterste Schublade ist oder luxussaniert. Das früht zu Anspruchs und Kampfverhalten. Luxussaunierung vs. Schrottimmobilien beides will keiner.

  18. 38.

    "Und jetzt gucken Sie mal wer in Berlin (auch gerade eben wegen dieser ganzen Zuzügler) regiert."

    Also vor 5 Jahren, als der Zuzug noch viel größer war, regierten in Berlin SPD und CDU.

    "Warum das Thema Zuzugsverbot unter den Teppich gekehrt"

    Das wird nicht unter den Teppich gekehrt, dass ist einfach Schwachsinn. Nach welcher Rechtsgrundlage wollen sie denn jemanden verbieten, nach Berlin bzw. in eine (Groß)Stadt zu ziehen?!

  19. 37.

    Große Wohnungen werden oft von Paaren / Familien mit Kindern angemietet.
    Wenn es dann zur Trennung kommt oder die Kinder ausziehen,
    werden die großen Wohnungen weiter allein bewohnt.
    Wer immer allein gelebt hat, hat schon aus finanziellen Gründen
    keine große Wohnung !!!

  20. 36.

    Ich: Männlich, 35, Single. Wohne in einer 3 Raumwohnung, 76qm, im schönen Pankow.
    Ich weiß das das Luxus ist was ich habe. Aber warum sollte ich ausziehen? Wenn ich mir eine andere Wohnung suchen würde, hätte ich weniger qm und müsste um einiges mehr Miete zahlen.

  21. 35.

    Ja, vermutlich ist das die Erklärung - bzw. wenigstens ein Teil davon.
    Allemal ganz schlecht für die Alteingesessenen und ihre Familien; nicht nur meine Kinder haben große Probleme, in ihrer Heimatstadt als junge Erwachsene bezahlbaren Wohnraum zu finden.

  22. 34.

    Wahre Worte genau so habe ich es auch einige Male geschrieben. Aber die Lifestyle linken hören nicht gerne die Realität

  23. 33.

    Ja genau so sieht es aus. Ohne die vielen Zugezogenen gäbe es in Berlin keinen RRG Senat. Deswegen will man immer noch mehr Zuzug, um das eigene Überleben zu sichern.
    Leider ziehen auch genau die falschen aus Berlin weg z.B. ins Umland oder Speckgürtel. Übrig bleibt dann.....

  24. 32.

    und zu welchem Schluss ist man da im Studium gekommen? Würde mich mal ernsthaft interessieren !! Wolkenkratzer wie in Manhatten? Verdichtung mit berliner Traufhöhe bis nix mehr geht? Stadt ausweiten bis nach öhm.. Fürstenwalde? (da könnte man ja heute schon hinziehen) Tiergarten abholzen? Kleingärten platt machen? Wohnqualität verschlechtern?
    Die Lösung für das physikalische Problem dass voll irgendwann voll ist wäre mal spannend.
    Was sind wir hier lebende bereit an Lebensqualität zu opfern, damit sich andere hier ihre Träume von Feiern, Party und coolem Leben verwirklichen können?

  25. 31.

    Danke, genauso sehe ich das auch.
    Sogar noch vor 5 Jahren hat man ganze Brachen und Grundstücke verschenkt und verschleudert um dort LuxusEigentumswohnungen und Hotels bauen zu lassen - aber keine kleinen bezahlbaren Wohnungen zu Miete.

  26. 30.

    Das ist auch alles sooooo neu?! Ende der 1980er studierte ich Stadtplanung an der TU Berlin. Nun raten sie mal womit wir uns damals beschäftigt haben: mit der zunehmenden Zahl der Singlehaushalte, dem daraus entstehenden Wohnraumbedarf und den Ansprüchen an die Infrastruktur.
    Wieder ein beeindruckendes Beispiel für den Tiefschlaf in weiten politischen Kreisen.

  27. 29.

    Warum das Thema Zuzugsverbot unter den Teppich gekehrt und dafür lieber Stunk und Unruhe in Kauf genommen wird kann ich Ihnen sagen. Wie in jede Großstadt, siehe z.B. auch München wo nicht die CSU regiert, ziehen paradoxer weise vornehmlich Linke und Grüne in die bequemen Städte (statt auf das grüne, saubere wohlgelobte, kinderfreundliche Ökoland) Sie verursachen ihre Probleme also selber, wollen dies aber nicht wahr haben. Und jetzt gucken Sie mal wer in Berlin (auch gerade eben wegen dieser ganzen Zuzügler) regiert. Sie erwarten von einem Hund dass er beim befüllen des Futternapfes mit Würstchen STOP sagt, selbst wenn der Napf schon gar nicht mehr unter dem Würstchenberg zu sehen ist.
    Wie die linken Kräfte Zuzug und Änderungen in "ihren" Bezirken wie etwa Neuköln oder Kreuzberg bereits jetzt regelmäßig bekämpfen und damit quasi ein Zuzugsstop durchsetzen und die Stadt für sich alleine wollen, erleben wir bei diversen linken Demos und Übergriffen fast täglich.

  28. 28.

    Ja Berlin war in den frühen 1940ern eine der am dichtesten besiedelten Städte.
    Die Frage ist aber, ob es wirklich erstrebenswert ist, diese Dichte der Wohnbebauung wieder herzustellen... und in Mitte kann sich schon an einigen Stellen der Eindruck aufdrängen, dass der Lichtschacht, statt des großen Hinterhofs wieder zum Maß der Dinge wird. Ich für meinen Teil empfinde es auch für eine Innenstadt nicht unbedingt als Förderung der Wohnqualität, wenn ich die Krümel auf dem Küchentisch der gegenüberliegenden Wohnung sehen kann.

  29. 27.

    Ich habe auch "nur" eine 1 Zimmerwohnung, aber ich bin zufrieden. Mit Balkon, verkehrsgünstig gelegen, Supermärkte sind fußläufig in 10 Minuten zu erreichen, und mit knapp 370 Euro Warmmiete kann ich mich nicht beschweren. Und für Spaziergänge mit dem Hund ist die Hasenheide in Sichtweite. Eine WG wäre auch nichts für mich.

  30. 26.

    Mitte mag im Innenstadtbereich sein, aber nicht weiter östlich liegende Bezirke, wo viele Menschen in den Platten leben. Dort gibt es viele Grünflächen zur Erholung, die nunmehr zugebaut werden, so dass die Menschen in den einstmals modernen Wohnungen plötzlich in Mietskasernen leben.

  31. 25.

    Ich hatte auch eine kleine ,gemütliche 1 Raumwohnung in Mitte , 33 Quadratmeter, 300 warm , war toll ,WG wollte ich nicht .

  32. 24.

    Was meinen sie mit zugemauert? Es wird nahezu ausschließlich - vor allem im Innenstadtbereich- auf Flächen gebaut, auf denen es schon mal Wohnbebauung gab und kriegsbedingt zu Brachen wurden.

  33. 23.

    Ja genau. Meine Nachbarin hätte zwar innerhalb der Gesellschaft in eine kleinere Wohnung umziehen können. Hätte aber mehr Miete gezahlt. Da bleibt sie natürlich in ihren 4 Zimnern.

  34. 22.

    Genau. Mich gruselt's vor 'ner WG. Bin vor ca 15 Jahren in eine 1Zimmerwohnung gezogen. Davor schrecken sicher viele zurück. Sollte auch nur ein Übergang sein. Heute bin ich heilfroh. Ku'dammnähe, ruhig, bezahlbar. Selbst Freunde denken, 1 Zimmer wie kann man nur. Aber meins. Heute allerdings nicht mehr zu finden. Meine Nachbarin wollte in eine kleine Wohnung wechseln. Selbst innerhalb der Gesellschaft nur mit Aufschlag möglich. So wird das nichts.

  35. 21.

    Ich kenne ein Ehepaar ,keine Kinder ,125 Quadratmeter,5 Zimmer,schicker Altbau , Charlottenburg ,Dank Mietvertrag von 1988 ,800€ warm , 1 Zimmer für die Hasen . Würden gerne umziehen , gibt aber keine kleinere Wohnung zu den Konditionen .

  36. 20.

    Das verleugnen der Realität hat nichts mit einem Kreuz bei der Wahl zu tun.
    So verblendet sind nur jene die eben nicht die Zügel in der Hand halten. Sie glauben wohl auch dass es unter schwarz gelb anders gelaufen wäre. Da muss ich laut lachen.

  37. 19.

    Vielleicht weil man ab einem gewissen Alter nicht mehr in einer WG leben möchte. Ein Jahr WG mit einem Untermieter hat mir gereicht als Erfahrung.

  38. 18.

    Es ist nicht nur Mitte; da gibt es noch andere Bezirke/Kieze, die jetzt zugemauert werden.

  39. 17.

    Und wie viele "Alibi-Wohnungen" stehen leer, weil das Jobcenter bei Paaren sonst die Hilfeleistung kürzt, wenn sie offiziell in einer gemeinsamen Wohnung leben? Der Senat bezahlt lieber zusätzlich die Miete der ungenutzten Wohnung!

  40. 16.

    Mitte.
    Sehe ich aber an vielen Ecken Berlins, da weiss ich allerdings nicht, ob die Neubauten nicht auch genutzt werden
    (ausser als Ferienwohnungen)

  41. 15.

    "Zwischen 2011 und 2019 ist die Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner Berlins um rund 340.000 Menschen gestiegen – der Wohnungsbestand nahm im gleichen Zeitraum aber nur um etwas weniger als 100.000 zu." Bis 2014 war es die SPD unter Wowereit und seitdem der Rot-Rot-Grüne Senat. Somit geht der Dank für diese den Menschen verfehlende Wohnraumpolitik an die Rot-Rot-Grüne Landesregierung. Für diese Fehlentwicklung sollte es bei der nächsten Kommunalwahl in Berlin eine entsprechende Quittung geben. Aber leider gibt es auch hier immer noch zu viele Menschen, die die Realität einfach verleugnen!

  42. 14.

    Wenn man sein eigenes Leben danach ausrichtet, was andere Menschen denken. Na, Prost Mahlzeit. Es kommt immer auf den Schnitt der Wohnung an. 100 qm können erfahrungsgemäss schlechter sein als eine gut geschnittene 60 qm Wohnung. Also bei uns beiden reichen seit über 25 Jahren die gut geschnittenen 60 qm für 2 Personen.

  43. 13.

    Fakt ist wenn man zuziezieht besorgt man si h vorher
    Wohnraum. Bin selber vor mehreren Jahrzenten wegen der Arbeit mal hängen geblieben. Zunächst bei einer netten aelteren Dame zur Untermiete gewohnt. War früher gang und gaebe auch bei den Studenten. Heute
    muss es eine WG oder sogar eine eigene Wohnung sein. Auch die muessen sich borher einen Platz zum Leben
    vor such und nicht nach der Devise verfahren ein anderer
    macht das schon für sie. Notfalls auch sehr sehr zeitig.
    Zu den Grossen Wohnungen, wer will diese schon verlassen um dann in einen viel schlechteren und auch teueren Mietvertrag, für weniger Quadrat und teilweise auch noch weniger Qualität, einzusteigen.

  44. 12.

    ... die Quarantäne dauert nur 14 Tage. Und kann verkürzt werden durch zwei negative Tests. Was das mit dem Wohnungsproblem in Berlin zu tun hat erschließt sich mir nicht. Könnten Sie das ausführen?

  45. 11.

    Ich frage mich, warum das Thema "Zuzugsverbot" so konsequent gemieden wird.
    Ich halte es für wichtiger- Einheimische und deren Kinder, die auch mal erwachsen werden, zu schützen anstatt immer mehr gutverdienende Menschen von außerhalb hereinzulassen. Das treibt die Mieten zusätzlich noch oben.

  46. 10.

    Es wäre wirklich interessant und aufschlussreich gewesen in diese Analyse noch mehr Daten einfließen zu lassen, zb die Mietpreise und das Umzugsverhalten. Wie in den Kommentaren schon erwähnt wurde, lohnt es sich ja für Bewohner, die sich verkleinern wollen oft nicht, da die Miete der kleineren Wohnung höher ist als die aktuelle Miete in der größeren Wohnung. Die vielen Leute die in Einpersonenhaushalten wohnen, tun dies ja nicht nur aus Luxus, sonst würden nicht so viele Berliner gegen die zu hohen Mietpreise demonstrieren.
    Auch die Verteilung von Erst- und Zweitwohnsitzen wäre interessant gewesen.

  47. 9.

    @ Raffael: Sie schreiben von zubetoniert, aufgestockt und verdichtet. Wo soll das sein? Da ich seit jahrzehnten in Berlin unterwegs bin, könnte ich mir ein Bild davon machen. Oder auch nicht.

  48. 8.

    Das löst sich nur mit de Zeit, wenn die Mieten über die Jahre steigen, weil durch große Flächen diese Wohnungen dann zu teuer werden und man in eine kleiner umziehen muss.

  49. 7.

    Das ist auf jeden Fall ein Luxusproblem. Erstens ist Berlin die Stadt der Singles, auch langjährige Partnerschaften behalten aus verschiedenen Gründen ihre eigene Wohnung. Zudem ist es heutzutage so, dass eine Wohnung mit einer Größe von 62 Quadratmetern für zwei Personen als armselig bezeichnet wird. Man bekommt schon mit, dass das ein Luxusproblem ist.

  50. 6.

    Ihre Schlussfolgerungen sind genauso weit hergeholt wie der Inhalt der Bibel.

    Es gibt ein Wohnungsproblem kein Luxusproblem. ( Okay doch für die 1 Prozent besserverdiendenden grünen Mittelschichtsjuppiey ).

    Ich habe auch eine viel zu große Wohnung als Single. Ich würde gerne aus dem versifften Neukölln in einen anderen Bezirk umziehen in eine kleinere Wohnung wenn die Mieten nicht so teuer wären. Meine Wohnung ist auch deshalb nur so billig weil ich schon über 20 Jahre in der Wohnung wohne und diese nicht Luxussaniert ist.

    Übrigends : Egon sei dank habe ich eine etwas größere Wohnung ( ohne Balkon ) sonst würde mann die Quarantäne nicht aushalten! ( Einzimmerklo und Quarantäne verträgt sich nicht gut für die Psyche ).

  51. 5.

    Warum hier nicht flexiblere Wohnortes, z.B. WGs auf dem Vormarsch sind, ist mir ein Rätsel. Angesichts steigender qm-Preise muss ich notfalls weniger Fläche anmieten. Für remote work gibt es doch genug shared spaßeshalber in Berlin. Das rechtfertigt nicht, warum man mehr Fläche privaten Wohnraum nachfragt.

  52. 4.

    Das ist doch total logisch: Wenn die Bestandsmiete so massiv unter der Miete für Neuvermietung liegt, können zum Beispiel ältere Menschen gar nicht mehr umziehen, weil die 4 Zimmer Wohnung eben günstiger ist als die neue 2 Zimmer Wohnung. Oder viele ältere Menschen bleiben in ihren Einfamilienhäusern, wenn die Kinder ausgezogen sind. Die Erkenntnis ist doch nicht neu, nur warum niemand Anreize schafft, das zu ändern verstehe ich nicht. Wer im Kiez sich verkleinert darf seinen EUR/QM Preis behalten und bekommt noch eine Umzugshilfe. Kann die Politik bei den großen Wohnungsbaugenossenschaften einsteuern und selbst mit finanziellen Anreizen ergänzen.

  53. 3.

    Nicht zu vergessen der Raum, den immer mehr Menschen dann zusätzlich zu ihrer Stadtwohnung haben:
    Hier um mich herum wurde in den letzten 10 Jahren jedenfalls alles zubetoniert, aufgestockt und verdichtet
    aber es ist trotzdem selten belebt, weil fast alle noch irgend woanders eine Wohnung haben und im Grünen
    noch einen kleinen Landsitz. Ich kenne mehrere Paare, deren 2 Wohnungen so gut wie immer leer stehen,
    weil sie sich auf dem Land oder in der anderen Stadt aufhalten, sowie familien, die sich eine kleine Wohnung
    in Marienfelde teilen, ohne Balkon. Eine statistische Durchschnittsquadratmeterzahl sagt, wie auch im Bericht erwähnt, nichts aus.

  54. 2.

    Das mit den Statistiken ist ja die eine Seite, wohl auch soweit korrekt. Fakt ist, solange nicht ausreichend Wohnraum vorhanden ist, gibt es Probleme. Wer eine 4 raumwohnung hat, sich verkleinern will, aber nichts im Umfeld und bisherigen Preis findet, wird nicht ausziehen.
    Wer nach Berlin kommt und eine kleine günstige Wohnung sucht, wird nichts finden.
    Also notgedrungen auf eine größere ausweichen.
    Die Nachfrage ist sehr groß, daß Angebot zu gering. Somit können auch die Preise vom Vermieter erhöht ausfallen.
    Die Probleme verlagern sich ja auch schon in umliegende Gemeinden.

  55. 1.

    Dann kommt doch bestimmt von den Grünen bald ein Obergrenze für Wohnraumfläche den eine Person beziehen darf. diverse Denkanstöße von Grünen und Linken gab es schon früher mal. Wenn ich es mir leisten kann alleine oder zur zweit eine 3,4 oder noch mehr Zimmerwohung zu bewohnen dann ist das so und ist zu akzeptieren.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren