rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Quelle: DPA/Britta Pedersen

Wirtschaftliche Lage in der Pandemie

Handelsverband fordert erneut Ausweitung der Sonntagsöffnungszeiten

Der Handelsverband Berlin-Brandenburg will in der Zeit nach der Corona-Pandemie Sonntagsöffnungen in Geschäften zulassen. "Es gehört in eine Phase der Erholung und Wiederbelebung, dass man versucht, den Leuten so viele Freiheiten wie möglich einzuräumen, damit sie überhaupt wieder auf die Beine kommen", sagte Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands, der "Berliner Morgenpost". Die Politik müsse nun den Mut haben, Sonntagsschließungen zumindest befristet zu kippen.

Bereits im April hatte sich Busch-Pedersen für Sonntagsöffnungszeiten ausgesprochen, um die Folgen der Pandemie abzufedern.

Verdi spricht von neuem Argument für eine alte Forderung

Die Gewerkschaft Verdi sagte, dass die Corona-Pandemie nun als Argument für eine alte Forderung des Handelsverbands herhalten müsse. Gewinner von einer Liberalisierung der Verkaufszeiten wären vor allem große Firmen, teilte Frank Wolf, Landesbezirksleiter für Berlin und Brandenburg bei Verdi. "Wir fürchten, dass viele kleinere Händler da nicht mithalten können." Ihnen fehle dafür das Personal, so Wolf. "Am Ende würde aus unserer Sicht eine Wettbewerbsverzerrung stehen."

Die wirtschaftliche Situation im Einzelhandel werde nach der Pandemie nicht einheitlich sein, so Verdi. Dies werde auch nicht durch ausgeweitete Sonntagsöffnungszeiten ausgeglichen werden können. Wolf wies außerdem darauf hin, dass im Einzelhandel über 70 Prozent Frauen tätig sind. "Der weitaus größere Teil von Ihnen in Teilzeit. Das Arbeiten am Wochenende behindert das Familienleben und erschwert soziale Kontakte", so Wolf.

Sendung: Radioeins, 19.06.2021, 19.40 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen