Chef besucht erstmals Bahnwerk-Standort - Alstom setzt bei Bahnwerk in Hennigsdorf auf grüne Mobilität

Der Geschäftsführer des Zugherstellers Alstom hat am Montag zum ersten Mal das Bahnwerk in Hennigsdorf besucht. Zu den Zukunftsaussichten des einstigen Bombardier-Standortes äußerte er sich zurückhaltend.
Der französische Bahnkonzern Alstom will in Hennigsdorf so viele Arbeitsplätze erhalten wie möglich. Das sagte Alstom-Chef Henri Poupart-Lafarge am Montag nach einem ersten Besuch des früheren Bombardier-Standorts. Er äußerte sich allerdings zurückhaltend über die genauen Perspektiven. Man könne nicht voraussagen, wie viele Menschen in fünf Jahren hier arbeiten werden.

Woidke: Stehen zu Gesprächen bereit
Nach der Übernahme des Standorts von Bombardier wolle Alstom aber investieren, um nachhaltiger, effektiver und emissionsfrei produzieren zu können, erklärte Poupart-Lafarge, der von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) begleitet wurde.
Woidke sagte, die Landesregierung stehe zu Gesprächen bereit, damit Hennigsdorf als Produktionsstandort erhalten bleibt, an dem klimaneutrale Produkte für die Bahn auch klimaneutral produziert werden können. Der Alstom-Chef lobte vor allem die "fantastischen" Test-Einrichtungen und Service-Komponenten im Werk. Man setze auf den Markt der grünen Mobilität und habe dabei den Berliner Markt im Blick.
Treffen mit IG-Metall am Dienstag
Alstom wird die Hennigsdorfer Produktion der Talent-3-Nahverkehrszüge an Konkurrenten abgeben, das war Voraussetzung der EU-Kommission für eine kartellrechtlich akzeptable Übernahme von Bombardier. Man wolle so schnell wie möglich eine Lösung finden, sagte der Alstom-Chef in Hennigsdorf, das sei im Interesse der Kunden und der Beschäftigten. Allerdings könne er keine genauen Daten zu diesem Übergang nennen.
Mit der Gewerkschaft IG Metall wolle Poupart-Lafarge am Dienstag sprechen, hieß es am Rande. Die Gewerkschaft erwartet nach der Übernahme den Erhalt aller Standorte. Die Bahnindustrie sollte auch wegen des Klimawandels einen anderen Stellenwert bekommen. Das Bundesverkehrsministerium müsse nun klare Zeichen setzen, sagte IG-Metall-Bevollmächtige Stefanie Jahn dem rbb.
Sendung: Brandenburg aktuell, 26.07.2021, 19:30 Uhr