Grundstücksmarktbericht - Umsätze aus Grundstücksverkäufen in Brandenburg auf Rekordhoch
Die Pandemie hat die Preise für Grundstücke in Brandenburg nicht beeinflusst. Im Gegenteil: Die Umsätze sind weiter gestiegen und haben 2020 einen Rekordwert erreicht. Das Preisgefälle zwischen Berlin und Umland bleibt bestehen.
Der Brandenburger Immobilienmarkt wächst weiter deutlich. Das geht aus dem Grundstücksmarktbericht für das Jahr 2020 hervor, den das Brandenburger Ministerium für Inneres und für Kommunales am Freitag in Potsdam vorgestellt hat. Demnach haben die Umsätze von etwa sieben Milliarden Euro im Jahr 2019 auf rund acht Milliarden Euro im Jahr 2020 zugenommen.
Wie das Ministerium für Inneres und für Kommunales mitteilte, entspricht die Zahl der Verkäufe etwa der des Vorjahres. Der Umsatz ist jedoch gestiegen, da die Grundstückspreise weiter anzogen.
Der berlinnahe Raum ist weiterhin teurer als Städte und Gemeinden, die weiter von der Hauptstadt entfernt sind. "Wohnbauland wird nicht mehr nur im Berliner Umland teurer, auch im Weiteren Metropolenraum steigen die Preise. Bestandsimmobilien und Baugrundstücke in den sogenannten Städten der zweiten oder auch dritten Reihe werden immer stärker nachgefragt", teilte Innenstaatssekretär Uwe Schüler (CDU) mit.
Corona wirkt sich nicht auf Preise aus
Profiteure dieser Entwicklung seien Städte und Gemeinden, die über einen leistungsfähigen Anschluss an Regionalbahn und Internet verfügen, so Schüler weiter. Es habe sich im vergangenen Jahr besonders gezeigt, dass sich diese Entwicklung nicht mehr allein auf das Berliner Umland konzentriert.
Erstellt wurde der Bericht von einem Gutachterausschuss. Die Corona-Pandemie habe sich nicht auf die Preise ausgewirkt, heißt es in dem Gutachten. "In allen Marktsegmenten konnten in dem ersten von der Corona-Pandemie geprägten Jahr keine veränderten Entwicklungen oder gar eine Trendumkehr festgestellt werden. Wir wissen jedoch nicht, wie die Zahlen und Daten ohne die Pandemie ausgesehen hätten", sagte der Vorsitzende des Ausschusses, Jürgen Kuse.
Anstieg bei Wohnbauland und Eigenheimen
Vor allem im Segment für Wohnbauland und Eigenheime stiegen die Preise - im Landesdurchschnitt um 18 Prozent auf 153 Euro je Quadratmeter (2019: 110). Zwischen Wohnbauland im Berliner Umland und im Weiteren Metropolenraum ergibt sich ein Preisverhältnis unverändert von 4:1 gegenüber dem Vorjahr. Neben Potsdam (bis 1.300 Euro pro Quadratmeter) weist insbesondere Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) mit bis zu 860 Euro je Quadratmeter ein überdurchschnittlich hohes Bodenrichtwertniveau für Wohngebiete aus.
Im Berliner Umland stiegen die Preise für Bauland für das Einfamilienhaus um 25 Prozent. Die meisten Kaufverträge wurden neben Potsdam in den Städten Brandenburg an der Havel, Oranienburg, Cottbus und Königs Wusterhausen abgeschlossen.
Bereits im Mai hatt die Stadt Potsdam ihren Preisbericht vorgestellt: Für einen Quadratmeter Wohnfläche im Eigenheim ist der Durchschnittspreis innerhalb von vier Jahren von 2.600 auf 4.600 Euro gestiegen und hat sich somit fast verdoppelt. Ein Quadratmeter in einer neugebauten Eigentumswohnung kostet inzwischen gut 5.700 Euro, so der Bericht.
Sendung: Antenne Brandenburg, 23.07.2021, 11 Uhr