Keine Notfallvereinbarung - Vivantes rechnet bei Warnstreik in Berlin mit starken Einschränkungen

In der kommenden Woche will die Gewerkschaft Verdi mehrere Krankenhäuser in Berlin bestreiken. Der Vivantes-Konzern geht davon aus, dass es dann zu großen Störungen kommen wird. Einige Operationen und Dienste wurden bereits abgesagt.
Aufgrund des Warnstreiks der Pflegekräfte, der für die kommende Woche in Berlin angekündigt ist, muss an den Vivantes-Krankenhäusern mit starken Einschränkungen gerechnet werden. Das teilte die Geschäftsführung des Krankenhauskonzerns am Donnerstag mit.
Bisher gebe es keine Notdienstvereinbarung mit der Gewerkschaft Verdi, hieß es. Entsprechende Verhandlungen führten demnach trotz mehrerer Gespräche zu keinem Ergebnis.
Operationen abgesagt, Geburtsstationen ohne Hebammen
Das Klinikum Spandau sei bereits bei der Feuerwehr vom System der Notfallversorgung abgemeldet worden, so Vivantes. Hier falle die Stroke Unit für Schlaganfall- und Herzinfarktpatienten aus.
Im Kreuzberger Urbankrankenhaus müssen nach aktuellem Stand zwölf Tumor-Operationen abgesagt werden, weil die entsprechenden Stationen nicht ausreichend besetzt sein werden. Zudem werde es voraussichtlich an den Vivantes-Krankenhäusern in Friedrichshain und Neukölln nicht genug Hebammen geben, um die Geburtsstationen während des Arbeitskampfes offen zu halten.
Weil der 72-Stunden-Streik auch die Krankenhauslogistik betreffe, sei auch eine Speiseversorgung der Kliniken und Pflegeheime nur eingeschränkt oder gar nicht mehr möglich, hieß es. Betroffen seien rund 4.500 Patienten sowie 2.200 Heimbewohnern.
Sendung: Abendschau, 18.08.2021, 19.30 Uhr