Medienbericht - Berliner Co-Working-Anbieter Betahaus meldet Insolvenz an

Fr 10.09.21 | 18:54 Uhr
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Archivbild: Nutzer arbeiten an ihren gemieteten Arbeitsplaetzen im Beta-Haus im August 2014 (Bild: imago images/Michael Gottschalk)
Bild: imago images/Michael Gottschalk

Das Berliner Unternehmen Betahaus hat offenbar Insolvenz angemeldet. Das berichtet das Branchenblatt "Gründerszene" unter Berufung auf Mitgründerin Madeleine Gummer von Mohl.

Demnach wurde bereits am 1. September das Insolvenzverfahren am Amtsgericht Charlottenburg wegen Zahlungsunfähigkeit eröffnet. Der Betrieb werde aber weiterlaufen, hieß es. Das Unternehmen werde neu strukturiert.

Keine Veranstaltungen mehr seit Pandemiebeginn

Seit dem Beginn der Pandemie habe das Betahaus keine Räumlichkeiten mehr für Veranstaltungen vermieten können, weswegen der Umsatz erheblich eingebrochen sei. Neben der Vermietung von Büroplätzen in seinen Co-Working-Spaces hätten Veranstaltungen allerdings einen erheblichen Teil der Einnahmen ausgemacht.

Der Hauptstandort des Betahauses befindet sich seit 2009 in Kreuzberg, 2019 kam eine weitere Filiale in Neukölln hinzu. Diese soll laut "Gründerszene" die Unternehmenszahlen besonders belasten.

Der Neukölner Standort solle durch die Insolvenz wieder abgewickelt werden. Im Gegensatz zu größeren Anbietern wie WeWork oder der Factory am Mauerpark war Betahaus bislang unabhängig von großen Investoren.

Laut eigenen Angaben betreibt Betahaus auch Standorte in Hamburg, der bulgarischen Hauptstadt Sofia sowie im spanischen Barcelona.

1 Kommentar

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  1. 1.

    Immer mehr wertvoller und sozial notwendiger städtischer Raum wird für so widerliche Zeitgeist-Projekte wie Co-Working, working-space und sonstiges zweckentfremdet. Schaut doch mal auf die Neubaupojekte am Alexanderplatz (Ri. Jannowitzbrücke), ans Ostkreuz und sonstige Neubau-Gebiete. Es wäre nicht unsozial, derartige Raumbedürfnisse (so sie denn überhaupt tatsächlich relevant sind) an unattraktivere Orte zu verlegen, während es massiv unsozial ist, Menschen aus diesen Innenstadtbereichen zu verdrängen, weil die Kuh "Working space" gerade so gut zu melken ist.
    Insofern: Hätte man auf Mieter gesetzt, wäre auch eine Coronakrise überstanden worden. Hippster-Ideen, die sich nur auf Luftschlösser aufbauen, fallen halt schnell zusammen. Wann kommt das große Start-Up-Sterben?

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