Bewegung im Berliner Klinik-Streit - Verdi und Vivantes-Töchter wollen wieder verhandeln

Fr 08.10.21 | 12:39 Uhr
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Menschen nehmen an einer streikbegleitenden Kundgebung vor der Vivantes-Zentrale teil. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: Inforadio | 08.10.2021 | Sabine Müller | Bild: dpa/Jörg Carstensen

In den Berliner Klinikstreit kommt Bewegung: Die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und den Tochterfirmen des Vivantes-Konzerns werden wieder aufgenommen. Das gab Vivantes am Freitagmittag bekannt, nachdem sich die beiden Seiten am Donnerstag mit Matthias Platzeck getroffen hatten. Der frühere brandenburgische Ministerpräsident ist in dem Streit als Mediator im Einsatz.

Bei den Vivantes-Tochtergesellschaften wurde zuletzt am 24. September verhandelt.

Streik soll für Verhandlungen ausgesetzt werden

Am kommenden Donnerstag, den 14. Oktober, soll wieder verhandelt werden. Vereinbart ist, dass der Streik an diesem Tag ausgesetzt wird. Das hatte Verdi bisher immer abgelehnt. Neu ist auch, dass in deutlich kleinerer Runde als bisher gesprochen wird: nur jeweils vier Personen pro Team.

Verdi fordert, dass alle Beschäftigten bei den Vivantes-Tochterfirmen nach dem Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes bezahlt werden. Dabei geht es unter anderem um das Personal in der Essenversorgung und im Reha-Bereich.

Parallel verhandeln Vivantes und Verdi gerade über einen Entlastungs-Vertrag für die Pflegekräfte im Mutterkonzern. Auch am Freitag gingen die Gespräche hier weiter. Ob man einer Einigung näher kommt, ist nicht bekannt.

Arbeitskampf an der Charité nach Einigung ausgesetzt

Der Streik an der Charité ist hingegen vorbei, nachdem Arbeitgeber und Verdi gestern eine grundsätzliche Einigung erzielt hatten. Die vereinbarten Eckpunkte werden jetzt zu einem Tarifvertrag ausgearbeitet.

3 Kommentare

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  1. 3.

    Es ist wirklich sehr schade, dass sie die berechtigten Anliegen der Beschäftigten mit den Worten "die Gewerkschaft spielt wilde Sau..." kommentieren. Die Streikenden handeln sehr verantwortungsvoll, im Wohle der gesamten Stadtgesellschaft. Ein bisschen mehr Respekt vor der Leistung der Pflege und aller anderen Kolleginnen und Kollegen wäre angemessen.

  2. 2.

    Dieser seit Wochen andauernde Streik ist eine große Sauerei. Die Parteien sollten nun baldmöglichst ihren Hintern bewegen und Lösungen erarbeiten. Berlin als Hauptaktionär hält sich dezent zurück und die Gewerkschaft spielt wilde Sau. Ich finde das Ganze so langsam zu kotz….!

  3. 1.

    Vivantes muss jetzt verhandelbare Angebote vorlegen. Sonst arbeitet das Personal spätestens am 01. März 2021 bei der Charite. Die hätten dann Ihren ausgehandelten Personal-Bedarf erbracht. - Die Krankenkassen würde es freuen. Berlin hätte als Erstes Bundesland Deren Krankenhaus-Schließplan von 2019 sogar über-erfüllt. - Das Abgeordnetenhaus, der Senat, die Gesundheitsverwaltung und die Frisch-geschätzten-Wir-machen-Alles-besser-Parteien könnten, würden und werden, dann Ihre Händchen und Köpfchen in Unschald waschen. Der ortsansässige Einwohner zahlt dann ganz modern und ökologisch, nicht mit Geld, nicht mit der Gesundheitskarte, mit seiner Lebenszeit.

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