Flughafen BER - Flieger sollen ab Dezember auf zwei Bahnen starten und landen

Weil die Zahl der Fluggäste zuletzt gestiegen ist, wird im Dezember die zweite Start- und Landebahn des BER in Betrieb genommen. So zumindest hat es Flughafenchefin Aletta von Massenbach angekündigt.
Mehr als ein Jahr nach der Eröffnung sollen die Flugzeuge am neuen Hauptstadtflughafen in Kürze von beiden Start- und Landebahnen aus fliegen. "Ab dem 1. Dezember ist das der Fall", sagte Flughafenchefin Aletta von Massenbach am Freitag im Landtag in Potsdam. Wegen des Einbruchs der Passagierzahlen in der Corona-Pandemie starten und landen Flugzeuge bislang im monatlichen Wechsel jeweils nur auf einer der beiden Pisten.
Die Zahl der Starts und Landungen war zuletzt gewachsen. Mit zunehmendem Urlauber-Verkehr führten in den Herbstferien Personalmangel und Platzprobleme zu Chaos. Von Massenbach nannte die damalige Situation "besorgniserregend". "Für uns ist das sehr, sehr unbefriedigend. Wir wollen, dass sich die Passagiere wohl fühlen an ihrem Flughafen."
Terminal 2 wird Ostern 2022 in Betrieb genommen
Die Flughafenchefin hatte am Donnerstag im Bundesverkehrsministerium die Ursachen und mögliche Lösungen für die Probleme geschildert. Unter anderem soll zu Ostern das zweite Terminal in Betrieb genommen werden. Es war bislang nicht genutzt worden. Hohe Priorität habe auch der Einbau neuer Laufbänder und mehr Sauberkeit der Toiletten.
Aufsichtsratschef Jörg Simon sagte, das Kontrollgremium werde sich in seiner Sitzung am 3. Dezember einen Plan mit Maßnahmen und Fristen vorlegen lassen.
Von Massenbach verwies darauf, dass 13 Partnerunternehmen und Behörden an den Abläufen im Terminal beteiligt seien. Bei allen außer der Flughafengesellschaft habe es Personalmangel gegeben. Dies war auch Thema im Gespräch mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). "Es war für ihn natürlich auch besonders wichtig, zu verstehen, welche Rolle dann auch Bundesstellen in diesem Zusammenhang haben."
Die Finanzen des Flughafens Berlin-Brandenburg sind am Freitag Thema im Brandenburger Landtag. Die Geschäftsführung muss einen Bericht dazu vorlegen. Durch die Corona-Pandemie ist die Flughafengesellschaft FBB tief in die roten Zahlen gerutscht. Sie bittet um 2,4 Milliarden Euro bis 2026 von den Gesellschaftern, um zahlungsfähig zu bleiben.
Sendung: Inforadio, 12.11.2021, 12:00 Uhr