Wahl vollzogen - Berliner Lieferdienst Gorillas hat nun einen Betriebsrat

Die Kuriere des Lieferdienstes Gorillas haben nun eine eigene Vertretung im Unternehmen: Die Betriebsratswahl wurde am Samstag vollzogen, bestätigte eine Gorillas-Sprecherin dem rbb. Das Unternehmen hatte zuletzt versucht, die Wahl gerichtlich zu stoppen.
Das Berliner Start-up Gorillas hat nun einen eigenen Betriebsrat. "Am Samstag wurde die Wahl des Betriebsrats abgeschlossen", erklärte eine Sprecherin des Schnell-Lieferdienstes Gorillas am Montag rbb|24. Zuerst berichtete die "Berliner Zeitung".
Gorillas hatte zuletzt versucht, die vom 22. bis 27. November geplante Wahl zu stoppen. Das Unterhnehmen hatte unter anderen argumentiert, dass der Wahlvorstand angesichts von erst kürzlich erfolgten Umstrukturierungen nicht zuständig sei für die Beschäftigten, die zur Wahl aufgerufen seien.
Gorillas: "Werden Zusammenarbeit mit Betriebsrat aufnehmen"
Auf Nachfrage von rbb|24 beteuerte das Unternehmen, mit der neu gegründeten Vertretung der Gorillas-Fahrer kooperieren zu wollen. "Trotz der bestehenden Zweifel an der Gültigkeit der Wahl werden wir die Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat aufnehmen und hoffen, dass wir gemeinsam gute Ergebnisse für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und unser Unternehmen erreichen werden", sagte die Unternehmenssprecherin.
Mitarbeiter protestieren gegen schlechte Arbeitsbedingungen
Gorillas war 2020 von Kagan Sümer in Berlin gegründet worden. Die Fahrradkuriere des Unternehmens liefern in mehr als 20 deutschen Städten Lebensmittel aus. Die Besonderheit ist dabei die Lieferzeit: Lebensmittel werden oft innerhalb von zehn Minuten geliefert. Möglich ist dies durch ein dichtes Netz von Zwischenlagern in den Städten, in denen der Dienst angeboten wird.
In die Schlagzeilen war Gorillas zuletzt vor allem wegen eines seit Monaten andauernden Streits um die Arbeitsbedingungen geraten. Ein Zusammenschluss von Mitarbeitern, das "Gorillas Workers Collective", kritisiert unter anderem befristete Verträge, mangelnde Ausrüstung für Fahrer sowie eine schlechte Dienstplanung. Anfang Oktober wurden mehrere Hundert Kuriere entlassen, nachdem sie sich an Streiks beteiligt hatten.
Sendung: Abendschau, 29.11.2021, 19:30 Uhr