Ifo-Institut -
Der Einzelhandel wird wohl noch länger mit Lieferengpässen zu kämpfen haben.
Wie das ifo Institut am Dienstag mitteilte, rechnen Firmen der Branche damit, dass sich die Lieferengpässe bis weit in den Sommer 2022 hinziehen werden. Das habe eine Konjunkturumfrage des Instituts für den Monat Oktober ergeben.
Die Produktauswahl werde zu Weihnachten und lange danach eingeschränkt sein, sagte der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. Demnach sind Fahrradhändler am pessimistischsten, sie erwarten 18 Monate Lieferprobleme, Möbelhändler 12,5 Monate, Spielzeugeinzelhändler gehen von rund 11 Monaten aus und Baumärkte von 10,3 Monaten.
Weltweite Logistik aus dem Takt
Insgesamt sei die Zahl der Firmen mit Nachschubproblemen aber etwas zurückgegangen, von 74 Prozent im September auf 60 Prozent im Oktober. Bei den Fahrradhändlern sank die Zahl von 100 auf 89,6 Prozent, bei den Baumärkten von 98,9 auf 83,5 Prozent. Das seien immer noch enorm hohe Zahlen, so Wohlrabe.
Die weltweite Logistik sei aus dem Takt. Viele Lieferungen kämen mit deutlichen Verspätungen in Deutschland an. Die Probleme werden sich demnach auch in den Preisen im Weihnachtsgeschäft niederschlagen. Ein Großteil der Unternehmen habe bereits Preiserhöhungen angekündigt.
Auch Handelsverband erwartet Engpässe vor Weihnachten
Der Handelsverband Berlin-Brandenburg (HBB) hatte erst am Montag vor möglichen Lieferengpässen im Einzelhandel, insbesondere vor Weihnachten gewarnt.
Die Händler hätten dem Verband bereits eine entsprechende Rückmeldung gegeben, so Christine Minkley vom HBB gegenüber dem rbb. "Warme Pullover, in den entsprechenden Farben dieser Saison, das kann schon schwierig werden", so Minkley.
Sendung: Antenne Brandenburg, 09.11.2021, 15 Uhr