Erkundungserlaubnis erloschen - Erdgasbohrungen bei Zehdenick gestoppt

Fr 12.11.21 | 16:18 Uhr
Archivbild: Ein Transparent mit der Aufschrift <<Stoppt Gasbohren. Gegen Gasbohren Zehdenick-Templin-Gransee>> hängt an dem Zaun einer Pferdekoppel. Die dänische Firma Jasper Resources will kurz vor dem Dorf mit Probebohrungen nach Erdgas beginnen, um möglicherweise 30 Jahre lang Gas fördern zu können. (Quelle: dpa/S. Stache)
Bild: dpa/S. Stache

Die umstrittenen Pläne für Erdgasbohrungen nördlich von Berlin sind vorerst gestoppt. Dies teilte das brandenburgische Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe am Freitag mit.

Die Behörde habe bei der Prüfung des Vorhabens der Firma Jasper Resources festgestellt, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig sei. Entsprechende Unterlagen seien aber nicht eingereicht worden. Die Erlaubnis für das Projekt sei deshalb erloschen, sagte eine Sprecherin.

Für neue Bohranträge braucht es eine Umweltverträglichkeitsprüfung

Jasper Resources hatte ein bereits seit DDR-Zeiten bekanntes Gasvorkommen bei Zehdenick in Brandenburg jahrelang geprüft und sich Ende September für Probebohrungen entschieden. Eine Bürgerinitiative wehrt sich jedoch gegen das Vorhaben, unter anderem aus Furcht vor der Verschmutzung von Wasserreserven.

Der Sprecher der Initiative, Ralph Riesenberg, sagte, das Landesbergbauamt sei den Forderungen der Bürgerinitiative überraschend gefolgt. "Allerdings bedeutet das Erlöschen der Erlaubnis noch nicht das endgültige Aus für das Projekt." Die Firma könnte gegen die Entscheidung der Behörde klagen oder eine neue Erlaubnis mit Umweltverträglichkeitsprüfung beantragen.

Die Erkundung in Zehdenick Nord ist bundesweit eines von sehr wenigen neuen Gasprojekten. Jasper Resources führt dafür ins Feld, Deutschland sei wegen des Atom- und Kohleausstiegs weiter auf Gas angewiesen, und es sei umweltfreundlicher, es vor Ort zu fördern als aus Russland zu importieren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.11.2021, 14 Uhr

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