BER-Finanzen -

Das Minus der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg fällt in diesem voraussichtlich deutlich kleiner aus. Dennoch bleibt sie weiterhin tief in den roten Zahlen stecken. Auch das Liquiditätsproblem wird so verschärft.
Die Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) rechnet 2021 mit rund 267 Millionen Euro Umsatz und einem operativen Minus (Ebitda) von 48 Millionen Euro. Das geht aus einem FBB-Bericht an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hervor, der der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorlag.
Der Konzernverlust belaufe sich voraussichtlich auf rund 350 Millionen Euro und dürfte damit etwa 50 Millionen Euro geringer ausfallen als für 2021 geplant. Wegen spürbarer Erholung des Luftverkehrs habe man von Juli bis Oktober operativ Gewinn gemacht.
Eigentümer sollen mit 2,4 Milliarden aushelfen
Die Liquidität sei derzeit nur bis zum ersten Quartal 2022 gesichert, hieß es. Das hatte die neue BER-Chefin Aletta von Massenbach mehrfach öffentlich eingeräumt. Die Finanzlage des Airports ist seit Jahren schwierig, denn die Betreibergesellschaft FBB ist auch wegen der Verzögerungen beim Bau mit rund 4,5 Milliarden Euro verschuldet. Die Eigentümer sollen dem BER bis 2026 mit Hilfen von rund 2,4 Milliarden Euro über die Krise hinweghelfen. Dies haben sie bereits im März in einer sogenannten Patronatserklärung angekündigt.
Berlin und Brandenburg sind mit je 37 Prozent an der FBB beteiligt, 26 Prozent liegen beim Bund. Der Businessplan sieht vor, dass die Gesellschafter ab 2022 in fünf jährlichen Teilschritten knapp 1,9 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Davon sollen die Eigner 1,1 Milliarden Euro zur Teilentschuldung der FBB aufbringen und rund 800 Millionen Euro als Liquiditätshilfe. Zudem sollen die Corona-Hilfen über 495 Millionen Euro in Zuschüsse umgewandelt werden.
Holpriger BER-Betrieb
Am BER, der im Oktober 2020 nach jahrelangen Bauverzögerungen eröffnet wurde, läuft vieles noch nicht rund - auch wegen Einschränkungen durch Corona-Schutzmaßnahmen. Anfang Oktober gab es während der Herbstferien lange Warte-Schlangen beim Check-In oder bei der Gepäckausgabe.
Massenbach hat bereits Besserung gelobt, sieht hier aber auch die Airlines in der Pflicht. Im Bericht hieß es dazu, die Störungen und Verzögerungen seien vor allem auf "zu wenig eingesetztes Personal bei den verschiedenen Prozesspartnern" zurückzuführen. Der Betrieb am BER laufe insgesamt stabil, aber noch nicht optimal. "Unser Ziel ist es, Wartezeiten möglichst zu minimieren." Daran arbeite man mit Hochdruck.
Sendung: Antenne Brandenburg, 06.11.2021, 6 Uhr