Halbleiter und Elektronikbauteile fehlen -

Die regionale Metall- und Elektroindustrie beklagt massive Versorgungs- und Lieferengpässe wegen der Corona-Pandemie. Das gab der Verband der Metall- und Elektroindustrie (VME) am Mittwoch auf Grundlage einer aktuellen Umfrage bekannt.
Demnach leiden vier von fünf Betrieben unter "starken oder mittleren" Einschränkungen in der Produktion. Die Unternehmen rechnen aufgrund der Engpässe mit Umsatzeinbußen von durchschnittlich 16 Prozent. Im Einkauf seien die Preise im Schnitt um 46 Prozent gestiegen, im Extremfall um bis zu 200 Prozent. Befragt wurden 130 Unternehmen mit insgesamt rund 100.000 Beschäftigten in Berlin und Brandenburg.
Vor allem Halbleiter und Elektronikbauteile fehlen
Es mangele vor allem an Halbleitern und Elektronikbauteilen, gefolgt von Vorprodukten aus Metall und Stahl, Gasen und Gussteilen. Das führe zu verspäteten Lieferungen und hohen Kosten, die den Betrieben zu schaffen machten. "Die erhoffte Rückkehr unserer Unternehmen zu wirtschaftlicher Normalität ist durch die anhaltende Lieferkrise erst einmal in die Ferne gerückt", sagte VME-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck.
Der VME fordert Erleichterungen für die Branche durch die Politik. So müsse unter anderem das Lkw-Fahrverbot an Sonn- und Feiertagen aufgehoben werden. Auch eine temporäre Erlaubnis von Nachtflügen für Frachtflugzeuge sei notwendig, so der VME.
Produktions- und Lieferschwierigkeiten auch aufgrund der Corona-Krise machen derzeit vielen Branchen zu schaffen. Jüngst hatte etwa der Handelsverband Deutschland von solchen Problemen vor allem für die Händler von Unterhaltungs- und Haushaltselektronik gesprochen. Auch die Autoindustrie leidet. So werden etwa für Elektroautos deutlich mehr Elektronikbauteile benötigt als für herkömmliche Verbrenner.
Sendung: Inforadio, 10.11.2021, 12 Uhr