Tarifeinigung in der Gastronomie -

Für rund 50.000 Beschäftigte im Berliner Hotel- und Gaststättengewerbe wurde am Montag ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Arbeitgeberverband DEHOGA haben sich dabei auf stufenweise Lohnerhöhungen ab Januar und ab Oktober 2022 geeinigt.
Demnach soll der Stundenlohn in den beiden niedrigsten Entgeltgruppen zum Jahresanfang auf zunächst 12 Euro pro Stunde steigen, wie ein NGG-Sprecher am Montag mitteilte. Die Löhne der Entgeltgruppe 4 werden auf 12,50 Euro pro Stunde angehoben. Alle anderen Entgelte werden nach Angaben der NGG um 4 Prozent erhöht. Ab Oktober steigen dann die Löhne und Gehälter aller Entgeltgruppen um weitere 6 Prozent.
NGG-Geschäftsführer: "Das Ziel noch nicht erreicht"
Sebastian Riesner, Geschäftsführer der NGG-Region-Berlin-Brandenburg, bezeichnete die Tarifeinigung am Montag als einen ersten Schritt, "der Weg ist beschritten, aber das Ziel noch nicht erreicht."
Im Oktober hatte die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung eine Analyse veröffentlicht, nach der Beschäftigte im Berliner Gastgewerbe - darunter Köche, Servicekräfte und Hotelangestellte - weit unter dem Durchschnitt verdienen. Demnach erhalten Vollzeitbeschäftigte in der Berliner Gastronomie im Durchschnitt nur 1.988 Euro brutto Lohn im Monat.
Damit liege das Gehalt im Berliner Gastgewerbe ganze 43 Prozent unter dem branchenübergreifenden Durchschnittsgehalt bei Vollzeitstellen in der Hauptstadt, errechnete die Gewerkschaft NGG anhand der Zahlen der Stiftung. Branchenübergreifend verdienen Vollzeitbeschäftigte in Berlin demnach knapp 3.500 Euro brutto im Monat.
Sendung: Inforadio, 08.11.2021, 21 Uhr